Pro1-X: XDA-Developers verkaufen „eigenes“ Smartphone mit LineageOS
Das XDA-Developers Forum gehört wohl in der Tech-Szene zur Anlaufstelle Nummer Eins, welches aus einer renommierten Entwicklercommunity seit 2003 agiert. Jenes Portal hat sich nun dazu entschlossen als Hersteller von Smartphones aufzutreten. Das Pro1-X ist somit das erste Smartphone von XDA und kommt „Out of the box“ mit LineageOS, dem Nachfolger des CyanogenMod. Doch ganz so spektakulär wie die Betreiber das Ereignis hochpeitschen, ist es am Ende dann doch nicht.
Das erste XDA-Developers-Smartphone heißt Pro1-X
Die XDA-Developers sorgen aktuell für viel Aufsehen durch ihr erstes „eigenes“ Smartphone, dem Pro1-X. Und alles erinnert ein wenig an die Anfangstage von OnePlus, wo man nur mit einer persönlichen Einladung das OnePlus One kaufen konnte, welches ab Werk mit CyanogenMod, später Cyanogen OS kam. Auch das Pro1-X ist nur für einen begrenzten Zeitraum von 6 Wochen über die Crowdfunding-Plattform Indiegogo erhältlich. Danach wird es das Smartphone nicht mehr geben, so die Betreiber des Forums. Und auch hier ist nicht Android sondern LineageOS installiert. Praktisch der Nachfolger des CyanogenMod. Optional soll es aber auch die Alternative zu Ubuntu Touch OS geben.
Der Teufel steckt im Detail
Eine Kleinigkeit wird jedoch erst zwischen den Zeilen klar, das Smartphone ist im Grunde nur eine Neuauflage des auf der IFA 2019 vorgestellten F(x)tec Pro 1. Ein Android-Smartphone mit aufschiebbarer Hardware-Tastatur. Dementsprechend ist auch die technische Ausstattung des XDA-Smartphones nicht ganz aktuell.
Hierbei handelt es sich um ein 6 Zoll großes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 2.160 x 1.080 Pixel. An Bord ein Snapdragon 835 Octa-Core-Prozessor aus dem Jahre 2016, der mit 6 GB RAM und 128 GB internen Speicher für ausreichend Vortrieb sorgen soll. Es gibt aber auch ein kleines Upgrade-Modell mit 8 GB RAM und 256 GB internen Programmspeicher. Der Bildschirm lässt sich im Querformat nach oben sliden, sodass der Nutzer Zugriff auf 64 beleuchtete QWERTY-Tasten, aufgeteilt in fünf Reihen bekommt. Diese lassen sich hervorragend erreichen und bieten einen guten Druckpunkt. Es gibt auch Option auf ein QWERTZ- und AZERTY-Layout.
Technische Daten des F(x)tec Pro 1/Pro1-X
Technische Daten | |
Display | 5,99 Zoll AMOLED Curved Edges 2.160 x 1.080 Pixel Corning Gorilla Glass 3 |
Prozessor | Snapdragon 835 Octa-Core (10 nm FinFET) 4x ARM Cortex A75 max 2,45 GHz 4x ARM Cortex A55 max 1,9 GHz Adreno 540 GPU |
Speicher | 6/8 GB LPPDDR 4 128/256 GB 2.1-UFS-Speicher erweiterbar via microSD-Karte bis 2 TB |
Abmessungen | 154 x 73,6 x 13,98 mm |
Akku | 3.200 mAh Quick Charge 3.0 |
Kamera | Hauptkamera: 12 MP f/1.8 Sony IMX363 5 MP f/2.0 Tiefensensor Front: 8 MP f/2.0 |
Anschlüsse | USB-Type-C 3,5 mm Klinke |
Sonstiges | LTE Band 20 inkl. Wi-Fi 802.11 b/g/n/ac 2,4 & 5 GHz, Bluetooth 5.0, NFC Stereo-Lautsprecher Extra 2-Stufen Kamera-Button Fingerabdrucksensor (Seite) Physical Keyboard layout: 5-row, 64-key LinageOS / Ubuntu Touch OS |
Farben | Sapphire Blue |
Preis und Verfügbarkeit | 899 US-Dollar (8/256 GB) 699 US-Dollar (8/256 GB) Early Bird 649 US-Dollar (6/128 GB) Early Bird März 2021 |
Verwirrende Preispolitik bei den XDA-Developers
Die Original-Version von September 2019 kostete gerade einmal 649 Euro. Nun wollen die XDA-Developers 899 US-Dollar für das Pro1-X haben. Allerdings gibt es auf der Crowdfunding-Seite ein totales Durcheinander von Preisen. Wer beispielsweise sein XDA-Smartphone vor Weihnachten haben möchte, bezahlt 749 US-Dollar für die kleine Variante (6/128 GB). Wer sich jedoch bis März 2021 gedulden kann, bezahlt nur noch 649 US-Dollar für die kleine und 699 US-Dollar für 8 GB RAM und 256 GB internen Speicher. Gleiche Version ist jedoch auch über einen „Secret-Link“ für 639 US-Dollar zu bekommen. Was soll das mit den 899 US-Dollar? Es wird einfach nur zum selben Preis wie vor einem Jahr verkauft.
Prinzipiell wird das gesamte Projekt von der Community eher negativ aufgenommen. Schließlich handele es sich nicht wirklich um ein eigenes XDA-Smartphone, sondern lediglich um ein umgelabeltes „altes“ Smartphone. Dennoch scheint die Crowdfunding-Kampagne ihr Ziel erreicht zuhaben.