Realme X50 Pro: Mein erster Eindruck eines möglichen Flagship-Killers
Realme einst ein Sublabel von Oppo wird ab Montag den 18. Mai eine kleine Überraschung mit dem Realme X50 Pro in den deutschen Handel bringen. Dabei ist das Smartphone überraschend gut ausgestattet und kann bereits ab 599 Euro ersteigert werden. Damit steht das Android-Smartphone in direkter Konkurrenz zum Poco F2 Pro, welches offiziell den Titel des Flagship-Killers angemeldet hat. Wir haben das Realme X50 Pro bereits in der GO2mobile-Redaktion und wollen euch vor dem ausführlichen Test unseren ersten Eindruck zu Teil kommen lassen.
Aktuell ist es für Kunden (und uns) nicht leicht den Überblick zu behalten. Huawei, Xiaomi und auch Samsung mit der A-Klasse hauen im Augenblick gefühlt stündlich ein neues Smartphone raus. Dabei erleichtern Hersteller wie Huawei und Xiaomi uns nicht die Arbeit, da viele Geräte unter anderem Namen und teilweise leichten Modifikationen erneut in den Handel geschickt werden. Wir wollen uns nicht beschweren – besser als zuwenig Auswahl. Und nachdem uns die Xiaomi-Tochter Poco vergangene Woche das Poco F2 Pro mit Snapdragon 865 SoC (System on a Chip) einen echten Flagship-Killer vorgestellt hat, wollen wir uns heute einen weiteren Anwärter auf diesen Titel einmal anschauen. Das Realme X50 Pro.
Alle Speicherkonfigurationen möglich
Wir haben das Glück als einer der ersten deutschen Redaktionen das Premium-Smartphone in der Farbe Rust Red in den Fingern zu halten. Das Smartphone wird ab Montag den 18. Mai bei Realme (auch in der Farbe Moss Green) ab einen Preis von 599 Euro zu kaufen sein. Dann handelt es sich um die 8/128 GB-Version. Weiterhin bietet das ehemalige Oppo-Sublabel das X50 Pro mit 8/256 GB für 669 Euro und 12 GB LPDDR5 RAM und 256 GB UFS 3.0-Programmspeicher für 749 Euro an. Idealo zeigt im Preisvergleich nur die Max-Ausstattung bei 14 Anbietern an und kann zum Verkaufsstart noch mit keinen günstigeren Angeboten dienen. Auch wir haben uns natürlich nicht den Luxus nehmen lassen und testen die „volle Hütte“.
Eine kleine Anmerkung vorab beim Thema Speicher: Der SIM-Slot scheint keinen Support für eine microSD- oder einer zweiten Nano-SIM-Karte her zu geben. Wir fragen jedoch noch einmal nach, ob es sich mit den kaufbaren Modellen auch so verhält.
Verarbeitung und das Display
Nachdem der „Rote Blitz“ das Smartphone traditionell als erstes ausgepackt hatte, durften auch wir ran. Und mir persönlich fiel als erstes die wirklich beeindruckende Farbe Rust Red auf. Je nach Lichteinfall eine Mischung aus Rot und Schwarz mit matter Tendenz. Also unmöglich Fingerabdrücke sichtbar darzustellen. Dafür gibt es direkt die volle Punktzahl in Sachen Design. Das Thema Haptik und Verarbeitung kann aber auch überzeugen. Denn das 6,44 Zoll große „Ultra Smooth“ AMOLED-Display – und das wird die meisten Leser besonders freuen – hat kein Curved- oder Waterfall-Bildschirm der rechts und links über den Rand geht.
Und obwohl das Display mit 2.400 x 1.080 Pixel bei maximalen 1.000 nits auflöst, kommt es nicht an seinen „großen Bruder“ – dem gerade getesteten Oppo Find X2 Pro ran. Kann es ja auch nicht. Hat es mit 90 Hertz nicht die identische Bildwiederholfrequenz und auch nicht die hohe Auflösung. Ob sich das als Vor- oder Nachteil rausstellt wird der Test zeigen. Wie gesagt, hier handelt es sich „nur“ um einen ersten Eindruck.
Natürlich ist der Prozessor ein Snapdragon 865
Auch hier schlagen die acht Kerne des Snapdragon 865 unter dem Metallgehäuse und werden bei heftiger Auslastung von einem Vapor Cooling System auf angenehme Temperatur gehalten. Erste Spiele waren Asphalt 9 und Real Racing 3, welche nicht gerade zimperlich sind was die Anforderungen an die verbaute Hardware anbelangt. Doch was soll ich sagen: keinerlei Probleme! Im Gegenteil, ich war überrascht von dem satten Stereo-Sound. Wenngleich ich ein 24-Stunden Rennen in Le Mans virtuell mit dem Realme X50 Pro nicht empfehlen würde. Denn 205 Gramm Kampfgewicht sind doch schon eine ganze Menge.
Akku reicht – bietet aber nur Durchschnittswerte
Doch wo kommen die her? Als Gewichtstreiber dient gemeinhin der Akku. Der hat in unserem Fall eine Kapazität von 4.200 mAh. Ist also eher nicht der Grund. Dafür liegt der Verpackung ein 65-Watt „SuperDart Charge“-Netzgerät bei. Und das pumpt mit einer abartigen Geschwindigkeit die Energie zurück in den Akku. Auch hier folgen genauere Werte, aber der erste Eindruck lässt einiges erwarten. Die erste Betankung des leeren Akkus wurde in unter 30 Minuten absolviert. Vielleicht dem „Dual cell Design“ mit GaN-Technologie geschuldet?
Sechs Kameras sind erstmal genug
Auch das Realme X50 Pro hat eine links oben vertikal angeordnete Quad-Kamera mit Unterstützung einer künstlichen Intelligenz verbaut. Diese besteht aus einer einer 64-Megapixel-Weitwinkel- (79 Grad/ f/1.7), einem 8-Megapixel-Ultra-Weitwinkel- (119 Grad/ f/2.3), einem 2-Megapixel-Portrait- (f/2.4) und einem 12-Megapixel-Teleobjektiv (f/2.5) mit einem maximalen 20-fachen Zoom. Auch hier ist die maximale Vergrößerung mehr als Gimmick anzusehen, als dass man sich von dem Foto Poster drucken lässt.
Mein erster Eindruck von der Kamera ist eigentlich recht positiv. Im „Expert“-Modus ist auch hier die Speicherung von RAW-Aufnahmen möglich um das Rohmaterial später am PC bearbeiten zu können. Der Nachtmodus konnte mich im ersten Test nicht begeistern, lag aber vielleicht an dem Motiv. Aber der Ultra-Makro-Mode wusste beim Honig verarbeitenden Motiv durchaus zu gefallen.
Auf der Front bietet das Realme X50 Pro eine Dual-Kamera im Display oben links (Punch Hole). An Wallpapern die speziell diese beiden Löcher retuschiert muss noch gearbeitet werden. Technisch gesehen haben wir es hier mit 32-Megapixel-Kamera von Sony (IMX 616) zutun, welche ein Sichtfeld von 80 Grad und eine Blende von f/2.5 bietet. Unterstützt wird diese von einer 8-Megapixel Ultra-Weitwinkel mit einem Sichtfeld von 105 Grad und einer Blende von f/2.2. Auch hier ist jede Falte und graue Haar gut zu erkennen.
Erst-Fazit des Realme X50 Pro
Auch in der Maximal-Ausstattung mit 12 GB RAM und 256 GB internen Programmspeicher ist das Realme X50 Pro mit 749 Euro das preiswerteste Smartphones mit 5G-tauglichen Snapdragon 865 am Markt. Auch OnePlus kommt da mit dem 8 Pro und 999 Euro nicht ran. Dem Poco F2 Pro mangelt es an ausreichend Arbeitsspeicher um die identischen Werte auf die Waage zu bringen, kann aber mit 8/256 GB Speicher und 599 Euro den Preis unterbieten (669 Euro). Es hat kein Curved-Display, was mit Sicherheit viele freuen wird und bietet mit 90 Hertz, einem Super-AMOLED und einer FHD+ Auflösung auch eine sehr gute Darstellung.
Die Quad-Kamera kann nach dem ersten Eindruck durchaus überzeugen, wenngleich die Optik der matten „Rust Red“-Rückseite mich ab der ersten Sekunde in ihren Bann gezogen hat. Der Akku ist mit 4.200 mAh nicht sonderlich groß, doch das 65-Watt-Netzteil scheint das wieder zu kompensieren.