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Warum ein dritter App Store gut fürs Gaming wäre

Für manche mag es überraschend sein, dass es weltweit über 300 App-Stores gibt. Aber mal ganz ehrlich, in Europa und Nordamerika gibt es nur zwei, mit denen man wirklich rechnen kann – den Apple App Store und den Google Play Store. Abgesehen von China dominieren diese beiden App-Stores. Das gefällt natürlich nicht jedem. Die Europäische Union zum Beispiel versucht, den Einfluss von Apple und Google auf den App-Markt zu schwächen. Auch viele derjenigen, die Apps auf den Markt bringen, sind der Meinung, dass das Monopol von Google und Apple bedeutet, dass sie wucherische Gebühren für App-Store-Listings und In-App-Käufe verlangen können. Wann also kommt ein weiterer App Store?

Was wäre, wenn ein dritter großer App-Store auftauchen würde? Darüber müssen wir nicht lange nachdenken, denn wir wissen, dass es mit der Huawei-App-Gallery zumindest für Android einen gibt und einen weiteren geben wird – von Microsoft. Der Konzern plant die Einführung eines App-Stores unter der Marke Xbox, vielleicht schon im nächsten Jahr. Damit würde man Google und Apple direkt herausfordern, die beide jedes Jahr Milliardenumsätze mit Spiele-Apps machen. Alles in allem dürfte sich ein dritter Akteur positiv auf den Spielesektor auswirken.

Top Android Spiele sind leicht zu finden

Es gibt natürlich viele gute Android Spiele, die man kostenlos auf seinem mobilen Gerät spielen kann. Mit der Unterstützung der Spieleindustrie meinen wir nicht unbedingt, dass die Spiele besser werden. Dennoch könnte der zunehmende Wettbewerb dazu führen, dass es für die Entwickler einfacher und für die Spieler billiger wird, Spiele zu veröffentlichen. Wenn man Spieleentwickler fragt, sind die wenigsten von ihnen mit den von Apple und Google verlangten Gebühren zufrieden. Sobald also ein dritter Akteur auf den Plan tritt, könnte dieser Wettbewerber möglicherweise bessere Bedingungen bieten.

Nichts von alledem ist Spekulation. Erst kürzlich hat Google einen großen Rechtsstreit mit Epic Games (dem Hersteller von Fortnite) über die im Play Store erhobenen Gebühren verloren. Der CEO von Epic Games, Tim Sweeney, begrüßte den Sieg als einen Wendepunkt in der Art und Weise, wie Entwickler von Spielen (und anderen Arten von Apps) von den App Store Gatekeepern behandelt werden. Laut Sweeney ist das Ende der 30 Prozent in Sicht“. Diese 30 Prozent beziehen sich auf die Provision, die sowohl Apple als auch Google auf einige Transaktionen von Spiele-Apps erheben können.

Wird Microsoft versuchen, Apple und Google bei der Preisgestaltung die Stirn zu bieten?

Es bleibt leider nur zu spekulieren, ob Microsoft/Xbox beschließen wird, bei den Gebühren wettbewerbsfähig zu werden. Der Xbox-Chef Phil Spencer scheint davon überzeugt zu sein, dass Spiele für alle zugänglich sein sollten. Daher könnte er beschließen, dass der Einstieg seines Unternehmens in das App-Store-Geschäft eine großzügigere Haltung gegenüber Spieleentwicklern hat. Und wenn dem so ist, könnten die Vorteile letztendlich an die Spieler weitergegeben werden.

Apple-App-Store

Es ist erwähnenswert, dass eine enorme Anzahl von Spiele-Apps in der Entwicklungsphase scheitert. Laut einer Studie schaffen es 43 Prozent nicht aus der Entwicklung heraus. Darüber hinaus zeigen einige Studien, dass 99,5 Prozent aller Verbraucher-Apps in den App-Stores keinen Erfolg haben.

Microsoft wird das natürlich nicht ändern können, aber ein neuer Vertriebskanal mit Schwerpunkt auf Gaming kann guten Gaming-Apps zum Erfolg verhelfen. Und genau das ist wahrscheinlich das Wichtigste an dieser Sache. Viele Spiele haben keinen Erfolg, nicht weil sie schlecht sind, sondern weil sie sich nicht von den Millionen anderer Apps in den Stores von Google und Apple abheben. Mit einem auf Spiele fokussierten App-Store von Microsoft könnten sie jedoch erfolgreich sein.

 

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Lino Bentzin

Hallo, ich bin Lino. Ich studiere Medienwissenschaft an der Humboldt-Universität in Berlin und nutze aktuell ein OnePlus 6T. Meine Freundin nutzt ein iPhone 8, sodass ich auch einiges auf dem Gebiet mitbekomme. Mein Hobbys sind neben Technik-Kram, das Kochen, Eishockey, HipHop und die PS4.

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