Windows 10: Cortana sperrt sich gegen die Google-Suche
Der Kampf um Marktanteile im Online-Geschäft wird mit harten Bandagen geführt, was Nutzer von Windows 10 und der virtuellen Sprachassistentin Cortana auf sehr deutliche Weise aktuell zu spüren bekommen. Für ein möglichst nahtloses Nutzererlebnis wird die blaue Dame in Zukunft nur noch auf einen einzigen Dienst für die Web-Suche vertrauen.
So offen sich Microsoft auch in letzter Zeit gegenüber der Konkurrenz und anderen Plattformen gezeigt hat, bei Windows 10 und Cortana scheint nun Schluss mit lustig zu sein. Wie der Konzern in einem Blogeintrag mitteilt, werde man Cortana ab sofort für Drittanbieter sperren im Bezug auf Suchergebnisse im Web und alternative Browser. Konkret bedeutet dies, dass man Cortana nicht mehr mit dem Chrome Browser, Firefox, Opera oder einem anderen Browser seiner Wahl verknüpfen kann.
Cortana ist Alles für Windows 10
In Zukunft werden ausschließlich die eigenen Produkte Bing als Suchmaschine und der Microsoft Edge Browser zur Anzeige dieser Suchergebnisse genutzt. Mit nicht näher erläuterten Techniken will Microsoft zudem verhindern, dass per Registry-Einträgen und Browser-Erweiterungen andere Browser sowie Suchmaschinen genutzt werden können.
Microsoft weißt allerdings auch explizit darauf hin, dass diese Einschränkung ausschließlich für Cortana unter Windows 10 gilt. Wer will kann auch weiterhin den Browser seiner Wahl und Suchmaschine als Standard nutzen – nur eben nicht in Kombination mit Microsoft Cortana. Für die digitale Sprachassistentin unter Windows 10 Mobile ändert sich in diesem Bezug nichts. Was sie jedoch kann, wie man sie aktiviert und wie humorvoll die künstliche Intelligenz aus den Halo-Spielen ist, verrät euch der nachfolgende Artikel:
Der Lumia 950 (XL) Tipp: Wie nutze ich Cortana und was kann sie [02]
Was sich auf den ersten Blick wenig erquicklich und auch fragwürdig anhört, ist bei der mobilen Konkurrenz von Apple Siri und Google Now nicht großartig anders. Auch bei diesen Lösungen werden ausschließlich die jeweils Unternehmens-eigenen Apps verwendet ohne die Möglichkeit, Konkurrenzprodukte zu verwenden. Insofern verteidigt Microsoft den Schritt auch mit einer besseren Nutzererfahrung, da alles aus einer Hand kommt und entsprechend nahtlos funktioniert.
Nahtlos alles aus einer Hand
Als Beispiel für diese besonders tiefe Integration und Sicherstellung eines hochwertigen Nutzererlebnis für Microsoft einige Beispiele an. Zum Beispiel kann man Cortana nach „Pizza Hut“ fragen und der Microsoft Edge Browser zeigt die nächstgelegene Filiale an. Sucht man hingegen nach „Bluetooth funktioniert nicht“, sucht Cortana nach einem passenden Hilfevideo über Bing und spielt dieses im Edge Browser ab. Oder man sucht nach einem schwarzen Abendkleid für seine Freundin im Egde Browser, sucht über Bing nach einem schicken sowie eleganten Design und fragt schließlich Cortana per Rechtsklick nach mehr Informationen zu dem Designer, sobald man ein passendes Kleid gefunden hat.
Eben diese Dinge wären nah Ansicht von Microsoft nicht möglich, wenn Cortana unter Windows 10 auf Drittanbieter-Browser und alternative Suchmaschinen setzen würde: Die Schnittstellen zur Systemweiten Integration wären nicht gegeben und Microsoft könnte ein Mindestmaß an Qualität nicht mehr sicherstellen.
Weitere Neuheiten geplant
Ach wenn einige diesen Schritt alles andere als begrüßen, werden sich Windows 10 Nutzer noch dieses Jahr auf etliche Verbesserungen von Cortana freuen können. Während der BUILD 2016 stellte Microsoft einige der geplanten Neuerung vor (zum Beitrag), wovon die ersten Dinge bereits für Teilnehmer am Windows Insider Programm auch verfügbar sind (zum Beitrag).