Xiaomi Pad 5 Pro 5G: Mein erster Eindruck samt Stift und Tastatur
Nach Deutschland hat es offiziell „nur“ das Xiaomi Pad 5 geschafft. Doch über Import-Händler wie TradingShenzhen kommt man auch an das Xiaomi Pad 5 Pro – sogar in der LTE-5G-Version, welche auch in Deutschland funktioniert. Und was soll ich sagen, GO2mobile ist es als einer der wenigen deutschen Redaktionen gelungen, eine 5G-Variante mit passenden Stift und Tastatur zu bekommen. Wir wollen euch heute einen ersten Eindruck vermitteln, wie es uns in der ersten Woche mit unserem Android-Tablet ergangen ist.
Wie ein Schneekönig habe ich mich gefreut, als endlich auch die 5G-Variante des Xiaomi Pad 5 Pro in der Redaktion eingetroffen ist. Denn in der Tat hatte uns TradingShenzhen (537 Euro*) recht früh mit der Pro-Version ohne SIM-Karten-Support beliefert. Doch da gibt es ein paar kleine, wenn doch feine Unterschiede. Ja einen Snapdragon 870 Octa-Core-Prozessor haben beide entgegen dem Basismodell welches mit einem Snapdragon 860 auskommen muss. Aber die 50 Megapixel auflösende Hauptkamera, 8 GB anstelle der 6 GB Arbeitsspeicher und eben den Nano-SIM-Kartenbetrieb gibt es nur beim Pro 5G. Hier also mein kleiner Ersteindruck, der am Ende noch eine kleine Überraschung bereithalten sollte.
Design
Das Design ist bei allen Modellen gleich, sieht man einmal davon ab, dass unsere Variante noch einen zusätzlichen SIM-Slot unten links (im Quermodus) besitzt. Das kantige Aluminium-Gehäuse weiß zu gefallen und hat man sich vermutlich ein wenig von Apple abgeschaut. Das Gewicht beträgt knapp 520 Gramm, was man natürlich bei längerer Nutzung in der Hand merkt. Das Display hat rundherum – anders als von den Smartphones gewohnt – einen satten Rand. Doch da man ein Tablet auch anders in der Hand hält, bedarf es in der Tat auch einen solchen. In sofern, alles gut.
Auf der rechten Seite (im Quermodus) befindet sich ein USB-Type-C-Port, rund herum ein wahres Konvolut an Lautsprecher-Öffnungen (insgesamt 8 verbaute Lautsprecher), unten eine Pogo-Pin-Leiste für die magnetische Tastatur und oben ebenfalls eine magnetische Konnektivität für den Stift, welcher automatisch kabellos geladen wird. Echt überrascht war ich von dem Sound. Surround-Sound und Dolby Atmos hin oder her. Am Ende zählen nicht Namen, sondern die Ohren und die waren wirklich begeistert.
Zubehör
Doch das Gewicht soll in unserem Fall keine große Rolle spielen, denn wie bereits einleitend erwähnt, haben wir uns auch die magnetische Tastatur* und den Stift* für jeweils knapp 100 Euro gegönnt. Fangen wir hier auch gleich mit der Nörgelei an. Der Stift an sich reagiert mit seiner 240-Hertz-Unterstützung akkurat, direkt und lässt auch unterschiedliche Druckstärken zu. Aber! Zum einen ist die magnetische Unterbringung auf der Oberseite nicht für den Transport geeignet, da er sich zu einfach von der Oberseite löst. Muss er ja letztendlich auch. Doch bei knapp 100 Tacken, sollte man den Stiftling schon im Auge behalten.
Weiterhin hat mir bei meinem ersten oberflächlichen Gebrauch missfallen, dass bei meinen ersten Malversuchen, der auf dem Display abgelegte Handballen ebenfalls eine Eingabe tätigt. Auch das ist bei einem Touch-fähigen Display logisch und entweder eher ein App-Problem oder dem jeweiligen Künstler geschuldet. Da bedarf es noch ein wenig Recherche. Zusätzlich sind die beiden Tasten so plan und ohne haptische Markierung konstruiert, dass wenn ich einer der beiden Buttons nutzen möchte, erst einmal den Stift vor die Nase halten muss, in Position bringen und erst dann bedienen kann. Da steckt also noch Verbesserungsbedarf drin.
Die Tastatur ist schnell mit dem Xiaomi Pad 5 Pro verbunden, da magnetisch. Man klappt das Cover einfach auf und führt die Unterseite des Android-Tablets nach vorn auf die Pogo-Pins, womit das Tablet eine leichte Schräge erhält und sicher befestigt ist. So fest, dass ich auf dem Schoß in einer U-Bahn gut arbeiten konnte.
Auch hier gibt es von mir Kritik. Denn wir haben es hier mit einer „QWERTY“-Tastatur zu tun. Wer eine solche schon einmal vor sich hatte, kennt die allgemeinen Probleme bei der Suche nach den verlorenen Umlauten. Doch auch hier gibt es einen Fix in dem softwareseitig eine deutsche Tastatur gewählt wird. Wer nicht wie ich die Tasten blind findet, muss sich mit kleinen Aufklebern von Amazon aushelfen. Leider sind die Tasten nicht beleuchtet. Schade.
Display
Das Xiaomi Pad 5 hat ein 11 Zoll großes IPS-Display. Also kein AMOLED sondern LCD. Das muss aber nicht zwingend ein Nachteil sein, wie Apple seit vielen Jahren mit seinen Retina-Bildschirmen unter Beweis stellt. Die 2,5K-Auflösung ist satt mit 2.560 X 1.600 Pixel bemessen. Auch die Bildwiederholrate von maximalen 120 Hertz sorgt für ein smoothes Scroll-Erlebnis.
Die vollständige P3-Farbraumabdeckung, Unterstützung von HDR 10 und Dolby Vision machen das Display in meinen Augen nahezu perfekt. Auch der Einsatz am See unter Sonnenlicht (dank LTE-5G-Support kein Problem) garantiert eine gute Blickwinkelstabilität, einen guten Kontrast und Farbdynamik. Volle Punktzahl!
Kamera
Das Pro 5G-Modell und auch nur das hat eine 50 Megapixel Hauptkamera in Kombination mit einem 5-Megapixel Weitwinkel-Sensor verbaut. Hierbei handelt es sich um einen OmniVision 50C50 und einem Hynix556. Für die Front ist eine 8-Megapixel-Kamera verbaut.
Seht es mir nach, aber fotografieren stand mit einem Android-Tablet nicht ganz oben auf meiner „Do do“-Liste. Damit ihr aber nicht komplett leer ausgeht, habe ich euch ein, zwei Fotos rein gepackt. Einen Makro-Modus gibt es btw nicht.
Akku
Warum auch immer, ist das Pro und Pro 5G Xiaomi-Tablet mit einem kleineren Akku ausgestattet. Im Detail sind es 8.600 mAh anstelle der 8.720 mAh. Es könnte mit der unterschiedlichen Ladeleistung zu tun haben, mit der die Android-Tablets geladen werden. So sind es beim Pro maximale 67 Watt möglich, welche in knapp 70 Minuten das Tablet von 0 auf 100 Prozent pumpen. Beim Basis-Tablet dauert es hingegen mit 33 Watt etwas über eine Stunde und 30 Minuten.
Etwas überrascht bin ich in meiner ersten Woche Nutzung über den raschen Energie Verlust. Tablet technisch war ich bislang immer mit einem Apple iPad ausgestattet. Dort kann das Tablet auch mal ein oder zwei Wochen ungenutzt in der Ecke liegen und ist dann noch ohne Ladung gebrauchsfähig. Gut solang habe ich das Pro noch nicht im Gebrauch, doch zweifle ich derartige Fähigkeiten stark an. Weiterhin nuckelt auch der Stift rund um die Uhr am Akku. Da bedarf es auf jeden Fall noch intensivere Beobachtungen. Glücklich bin ich aktuell mit dem Stromverbrauch jedoch noch nicht.
Software
Keine Ahnung ob TradingShenzhen hier schon hart Hand angelegt hat, doch das Xiaomi Pad 5 Pro 5G kam zu uns mit vorinstallierten Google Play Store und keiner sichtbaren chinesischen Anwendungen. Xiaomi eigen ist hier nur der Mi-Browser, welcher aktuell nach litauischer Prüfung in der Kritik ist, die Bilder-Gallery, Mi Roaming, Mi Video und ein paar weitere.
Nicht vorinstalliert aber absolute Pflicht ist die geniale PC-Launcher-App, welche gerade in Zusammenarbeit mit Tastatur und einem USB-Dongle wie den bei uns zu gewinnenden InLine Type-C-Multi-Hub das Tablet zu einem PC mutieren lässt.
Hier wird es noch einmal spannend werden, wenn auch das deutsche ROM verfügbar sein wird. Denn in Deutschland gab es ja für einen kurzen Augenblick das Xiaomi Pad 5. Dann behindert auch nicht mehr die ausschließlich englische Sprache. Vorinstalliert ist Android 11 mit der MIUI 12.5.1 und einem Google Sicherheitspatch vom August 2021. Mit dem seitlichen Fingerabdrucksensor konnte ich mich noch nicht so recht anfreunden. Grund ist aber vermutlich das Cover, welches meinen Zeigefinger nicht zur freien Entfaltung kommen lässt.
Pro und Contra
Pro
- Top 2,5K Display mit 120 Hertz
- Heftiger Sound aus 8 Lautsprechern
- Schnelle Snapdragon 870 Prozessor
- Kamera besser als von einem Tablet erwartet
- Robustes Gehäuse
Contra
- Großer Akku – kurze Laufzeit
- Stift nicht transportfähig befestigt
- QWERTY-Tastatur
- Keine IP-Zertifikation
Die Überraschung
Ich hatte es eingangs bereits angedeutet, es gab eine dicke Überraschung bei meinem kurzen aber heftigen Test mit dem Xiaomi-Tablet. In dem Device war vom ersten Augenblick eine meiner Multi-SIM-Karten von O2. Sprich, die identische Rufnummer wie auch in meinem primären Smartphone. Nun hat es tatsächlich eine Woche gedauert, bis sich ein Kollege bei mit beschwerte, dass ja mein Handy permanent besetzt sei. Das kann durchaus vorkommen, doch an dem Vormittag war ich mir sicher, dass es recht ruhig war. Also rief ich mein Handy über das Festnetz an und siehe da, tatsächlich besetzt.
Was hat die Story mit dem Tablet zu tun werdet ihr euch fragen. Denn auch ich habe erst einmal über die Hotline meine SIM-Karte resetten lassen, wonach auch alles wieder korrekt funktionierte. Doch einen Tag später das gleiche Theater. Durch einen Geistesblitz, schaltete ich einfach mal das Xiaomi-Tablet samt zweiter Multi-Card aus. Naja, ihr könnt es euch schon denken, die Anrufe kamen wieder durch.
Ob das Problem nun bei meiner O2-Multicard liegt oder bei dem Xiaomi-Tablet muss erst noch recherchiert werden.
Update:
Das Problem lag in der Tat an der „Multicard“. Denn diese ist auch zum Telefonieren und Empfangen von SMS geeignet, wenn man in der „My O2 App“ entsprechende Einstellungen vornimmt. Da das Xiaomi Pad 5 Pro 5G nicht zum Empfang von Telefonaten geeignet ist, hat das Tablet eben alle eingehenden Anrufe direkt auf „Besetzt“ geschaltet. Gelöst wurde das Problem mit dem Tausch zu einer reinen Datenkarte, die es in meinem Tarif in großer Stückzahl gratis gibt.
Fazit des Xiaomi Pad 5 Pro 5G
Im Großen und Ganzen bin ich nach meiner ersten Woche mit Xiaomi Pad 5 Pro 5G mehr als zufrieden. Ich empfinde die Optik als sehr angenehm. Auch Haptisch gibt es angesichts des großen Akkus keine Kritik. Ebenso wenig beim 11 Zoll-Display. Im Gegenteil: Hier möchte ich die Qualität des 2,5K Panels noch einmal loben.
Ebenso den wirklich krassen Sound und die Performance welche uns dank Snapdragon 870 SoC und 8 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen. Der zusätzliche SIM-Tray ist für unterwegs arbeitende eine Pflicht, wenngleich die merkwürdigen Probleme noch geklärt werden müssen.
Gibt es Kritik? Ja, meiner Meinung nach am Akku. Der Energieverlust ist gegenüber einem Apple iPad eklatant. Hier bedarf es aber noch einer genauen Expertise, wo denn genau die Energie flüchtig wird. Auch den Stift und die magnetische Cover-Tastatur würde ich nur bedingt empfehlen. Ansonsten angesichts des Preises und der Zuversicht auf ein EU-ROM, eine absolute Kaufempfehlung.
- Xiaomi Mi Pad 5 – 6/128 GB für 337 Euro*
- Xiaomi Mi Pad 5 – 6/256 GB für 377 Euro*
- Xiaomi Mi Pad 5 Pro – 6/128 GB für 427 Euro*
- Xiaomi Mi Pad 5 Pro – 6/256 GB für 457 Euro*
- Xiaomi Mi Pad 5 Pro 5G – 8/256 GB für 537 Euro*
Ersteindruck des Xiaomi Pad 5 Pro 5G
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Hardware - 8.5/10
8.5/10
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Verarbeitung - 8.7/10
8.7/10
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Software - 7/10
7/10
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Performance - 8.1/10
8.1/10
-
Kamera - 9.1/10
9.1/10
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Akku - 8.3/10
8.3/10
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Preis/Leistung - 8.9/10
8.9/10
Kleinet Tip zur Sim-Karte. Online im Konto –> Sim-Karten Einstellung die Karte auf „Anrufe sperren“
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