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Poco X7 Pro im Test: Auch ohne Ark-Reaktor mit Heldenkraft!

Xiaomi hat mit dem Poco X7 und X7 Pro seine beiden Mittelklasse-Lieblinge Mitte Januar präsentiert. In der Regel erwartet den Kunden viel Performance zu einem geringen Preis. Wir haben uns einmal das Poco X7 Pro in der auf 1.000 Stück limitierten Iron Man Edition von Anthony Edward Stark in die GO2mobile-Redaktion bringen lassen.  Unser nun umfassender Test soll zeigen, ob auch die neueste Generation unseren Erwartungen entspricht.

Inhaltsverzeichnis

Design und Verarbeitung

Poco X7 Pro von Xiaomi im GO2mobile-Test

Auch wenn primär die Marke Poco für manch einen an den Möbel-Diskounter erinnert, so steckt immer noch Xiaomi hinter dem preiswerten Smartphone-Label. Und die sind allgemein nicht nur für eine gute Verarbeitung bekannt, sondern auch für regelmäßige Updates und im Fall des Poco X7 Pro, für ein extrem gutes Preis-Leistungsverhältnis. Doch ich will hier unserer finale Beurteilung nicht vorweggreifen.

Wir haben uns die auf angebliche 1.000 Stück limitierte Iron Man Edition des Poco X7 Pro in die Redaktion kommen lassen. Wir werden nur in diesem Kapitel auf diesen roten Sonderstatus eingehen, da das Smartphone ansonsten Baugleich mit dem aktuell für 319 Euro erhältlichen Mittelklasse-Smartphone ist.

Das IP68 zertifizierte Smartphone kommt in einer aufregenden Box in die GO2mobile-Redaktion, die so manchen YouTuber vor einige Fragen gestellt hat – Beispiel SIM-Tray-Werkzeug! Aber das ist eine andere Geschichte. Das Poco X7 Pro kommt in einem herrlich kantigem Gehäuse zu seinem neuen Besitzer, was mit seinen Rundungen auch schnell mal an das Design eines Apple iPhones erinnert.

Poco X7 Pro von Xiaomi im GO2mobile-Test

Doch die Avengers-Rückseite mit der goldroten Iron Man Maske in der Maske dürfte sämtliche Zweifel schnell ausräumen. Das 160,75 x 75,24 x 8,29 Millimeter große und gerade einmal 195 Gramm leichte Android-Smartphone liegt überraschend gut in der Hand. Die zwei links vertikal angeordneten herausstehenden Kamera-Objektive stören von der Haptik nicht im Geringsten.

Von vorn betrachtet liegt der mittig rechts positionierte rote Power- und Standby-Button genau auf der richtigen Höhe, sodass auch die darüber liegende Lautstärke-Wippe noch optimal erreicht werden kann, ohne das Device gefährlich durch die Hand wandern lassen zu müssen.

Poco X7 Pro von Xiaomi im GO2mobile-Test

Während damit tastentechnisch alle abgedeckt ist, befindet sich auf der Oberseite mittig von Mikrofon- und Lautsprecher-Öffnungen ein Infrarot-Blaster. Eigentlich steuert damit vermutlich niemand seine Hifi-Anlage oder den TV, aber wenn sie fehlen würde wäre es auch irgendwie schade.

Poco X7 Pro von Xiaomi im GO2mobile-Test

Die linke Seite zieht blank, indes die Unterseite ebenfalls über Öffnungen für den Stereo-Klang (Dolby Atmos) und Mikrofonen verfügt. Dazu bekommen wir aber einen USB-Type-C-Anschluss (2.0/OTG) und der SIM-Tray, welcher Euch Platz für zwei Nano-SIM-Karten gewährt. Kein Support für eine microSD-Speicherkarte. Auch einen analogen Audio-Klinkenanschluss gibt es nicht.

Design- und Verarbeitungs-Resümee

Wenn man sich auf eines bei Xiaomi-Produkten verlassen kann, dann ist es die Qualität und Verarbeitung. Alles ist da wo es hingehört, bietet einen guten Druckpunkt und ist hochwertig umgesetzt. Trotz kantigem Design ist die Haptik sehr angenehm und sicher.

Display

Poco X7 Pro von Xiaomi im GO2mobile-Test

Ich weiß – bei der Feststellung, dass es sich bei dem 6,67 Zoll großem AMOLED-Display um ein flachen Bildschirm handelt, gehen alle Hände in die Höhe. Auch wenn ich die Micro-Curved-Panels favorisiere – es sei Euch gegönnt. Ich nutze schließlich kein Schutzfolien und daher Eure Intention schwer nachvollziehen.

Das Display liefert eine Auflösung von 2.712 x 1.220 Pixeln im 20:9 Format. Das entspricht in etwa eine Pixeldichte von 446 ppi. Die maximale Helligkeit wird mit 1.400 Nits und im Peak unter direktem Sonnenlicht mit 3.200 Nits angegeben. Laborwerte versteht sich. Wir haben knapp 900 und 1.600 Nits erreicht. Immer noch genug um in Sonnenbelasteten Zeiten sein Display gut ablesen zu können.

Poco X7 Pro von Xiaomi im GO2mobile-Test

Die maximale Bildwiederholrate beträgt 120 Bilder pro Sekunde. Wer aber Strom sparen will und nicht so auf ein seidig glattes Benutzererlebnis angewiesen ist, kann auch manuell auf 60 Hertz reduzieren. Ein echtes Always-on-Display gibt es bei dem Poco X7 Pro nicht. Mit Arc Reaktor wäre das wohl kein Problem gewesen, doch so schaut der chinesische Konzern auf den Akkuverschleiß und blendet das Panel nach maximalen 10 Sekunden wieder aus. Damit ihr die Vorschau auf eingehende Benachrichtigungen oder der Uhrzeit bekommt, bedarf es einer Bewegung des Smartphones im Allgemeinen oder kurzem Touch aufs Display. Ein Kompromiss mit dem ich gut leben kann.

Das Poco X7 Pro kommt mit einer Display-Schutzfolie, mit der sich der Bildschirm schnell und sicher bedienen lässt. Da ich aber persönlich den leichten Wiederstand der Folie an meinen empfindlichen Fingern als unangenehm empfinde, ist es das erste was entfernt wird. Schließlich bietet das Poco-Phone mit Corning Gorilla Glass 7i ausreichend Schutz vor Kratzer oder gar Stürzen.

Display-Resümee

Es gibt eigentlich auf ganzer Linie keinen Grund zur Kritik beim Thema Display. Schon gar nicht wenn man bedenkt, in welche Preisliga dieses Smartphone mitspielt, ist die überragende Qualität schon fast erschreckend.

Prozessor und Speicher

Poco X7 Pro von Xiaomi im GO2mobile-Test

Das Poco X6 Pro galt mit seinem Dimensity 8300 als das leistungsstärkste Smartphone der unteren Mittelklasse. Diese Spitzenposition bleibt auch mit dem Nachfolger erhalten, denn das neue Poco X7 Pro setzt auf den direkten Nachfolger des Chipsatzes: dem Dimensity 8400 Ultra von MediaTek. Der im modernen 4-Nanometer-Prozess gefertigte Chipsatz kann seine Gesamtleistung in Benchmarks um rund 15 Prozent steigern. Besonders bemerkenswert ist die Multi-Core-Performance, die im Vergleich zum Vorgängermodell sogar 44 Prozent höher ausfällt.

Der Dimensity 8400 Ultra ist mit insgesamt acht Rechenkernen ausgestattet, die in einer besonderen Konfiguration arbeiten:

  • 1x Cortex-A725 mit 3,25 GHz
  • 3x Cortex-A725 mit 3,0 GHz
  • 4x Cortex-A725 mit 2,1 GHz

Die Besonderheit dieser Architektur ist das sogenannte „All-Big-Core“-Design. Das bedeutet, dass MediaTek ausschließlich leistungsstarke Cortex-A725-Kerne verwendet und komplett auf energieeffiziente kleinere Kerne verzichtet. Damit wird eine konstant hohe Performance gewährleistet.

Das Poco X7 Pro beweist sich als echtes Spieltalent

Neben der gesteigerten Prozessorleistung profitiert das Poco X7 Pro auch von einer erheblich verbesserten Grafik-Performance. Die integrierte Mali-G720-GPU (Graphics Processing Unit) liefert eine um 35 Prozent höhere Leistung als die GPU des Poco X6 Pro. Die maximale Taktfrequenz beträgt 1.300 MHz. Dadurch übertrifft das Poco X7 Pro nicht nur seinen direkten Vorgänger, sondern schlägt auch das Poco F6 deutlich in Grafik-Benchmarks. Vervollständigt wird der Prozessor durch seine MediaTek 800 NPU (Neural Processing Unit).

In der alltäglichen Nutzung und beim Gaming fällt der Unterschied zwischen einem echten Flaggschiff und dem Poco X7 Pro allerdings kaum auf. Apps starten schnell, das Betriebssystem läuft flüssig, und auch anspruchsvolle Spiele profitieren von der höheren Leistung – allerdings ohne einen spürbaren Sprung zur Oberklasse.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Wärmeentwicklung des Geräts. Beim CPU-Stresstest fällt die Leistung des Prozessors zwar relativ schnell auf 80 Prozent, bleibt dort aber für die gesamten 30 Minuten konstant – ein positives Zeichen für die effiziente Wärmeableitung. Auch die maximale Temperatur bleibt mit 45 Grad Celsius an der heißesten Stelle vergleichsweise moderat. Damit lässt sich das Gerät auch unter Last noch problemlos in der Hand halten. Ein hoch auf die „LiquidCol-Technologie 4.0“.

Bei grafikintensiven Belastungstests zeigt sich ein ähnliches Bild: Nach 20 Durchläufen eines synthetischen GPU-Stresstests sind noch 70 Prozent der ursprünglichen Leistung verfügbar. Allerdings wird das Gerät hier mit 52 Grad Celsius etwas wärmer.

Die harten Benchmark-Fakten liefern auch bei uns Tests von Geekbench, AnTuTu und der Wild Life Stress-Test. Im Geekbench liefert das Poco X7 Pro im Single-Core-Test 1.558 und im Multi-Core-Test 5.722 Punkte. Das Motorola Edge 50 Neo hatte mit seinem Dimensity 7300 vergleichbare 1.049 Single- und 3.014 Multi-Core-Punkte.

Im AnTuTu (Version 10.3) waren es dann bei unserem Probanden 1.478.994 Punkte. Auch hier der Vergleich zum Moto mit 693.021 Punkte. Das preiswerte Xiaomi-Smartphone liefert also in der Mittelklasse überdurchschnittlich gut ab.

Speicher

Der hochmoderne UFS 4.0-Speicher spielt eine entscheidende Rolle in der herausragenden Performance des Poco X7 Pro. Er ist in zwei Varianten erhältlich – mit 256 GB oder 512 GB Speicherplatz – und erreicht beeindruckende Leseraten von bis zu 4.100 MB/s sowie Schreibraten von 3.700 MB/s.

Dank dieser enormen Geschwindigkeiten werden Apps in Sekundenschnelle installiert und gestartet, ohne spürbare Verzögerungen oder Ladezeiten. Besonders im Vergleich zu älteren Speichertechnologien wie UFS 3.1 oder gar UFS 2.2 wird deutlich, dass das Poco X7 Pro in Sachen Datenverarbeitung an der Spitze der Mittelklasse steht.

Diese ultraschnelle Speicherlösung kommt nicht nur alltäglichen Anwendungen zugute, sondern macht das Poco X7 Pro auch zu einer hervorragenden Wahl für mobile Gamer. Spiele profitieren von schnellen Ladezeiten, ruckelfreiem Gameplay und einem flüssigen Erlebnis, selbst bei grafikintensiven Titeln.

Prozessor- und Speicher-Resümee

Das Poco X7 Pro bietet ein exzellentes Preis-Leistungs-Verhältnis, schlägt seinen Vorgänger deutlich und bleibt auch bei längerem Einsatz relativ kühl – ein echtes Kraftpaket in der unteren Mittelklasse.

Kamera

Technische Daten der Triple-Hauptkamera

Poco X7 Pro von Xiaomi im GO2mobile-Test

Xiaomi verbaut in dem Poco X7 Pro überraschenderweise „nur“ eine Dual-Hauptkamera. Diese bietet einen 50 Megapixel auflösenden Sony IMX882 Image-Sensor der nachweislich eine Größe von 1/1,95 Zoll bietet. Die davor gesetzte Optik der Primärkamera bietet eine äquivalente Brennweite von 26 Millimeter. Die maximale Offenblende beträgt f/1.5. Die Kamera wird optisch stabilisiert (OIS) und besitzt einen Phase Detection Autofocus (PDAF). Seine 12-MP-Aufnahmen werden durch ein 4-in-1-Pixelbinning realisiert (1,6 μm)

Die vertikal darunter positionierte 8-MP-Ultra-Weitwinkel-Kamera wird von einem 1/4,0 Zoll großem SC820CS-Bildsensor von SmartSens Technology unterstützt. Hier gibt es eine äquivalente Brennweite von 15 Millimeter und eine Blende von f/2.2.

Technische Daten der Frontkamera

Poco X7 Pro von Xiaomi im GO2mobile-Test

Bei der Frontkamera verbaut Xiaomi mittig, oben im Display eine 20 Megapixel auflösender Kamera im Punch-Hole-Design. Es handelt sich hier um einen 1/4.0 Zoll großen OV20B-Sensor von Omnivision. Er bietet eine äquivalente Brennweite von 25 Millimetern bei einer Offenblende von f/2.2.

Tagesaufnahmen

Natürlich sind Schnee bedeckte Landschaften nicht das schönste Motiv für Test-Tagesaufnahmen. Vermutlich würde man das ein oder andere Mal nicht mal merken, wenn aus Versehen der Schwarzweiß-Modus aktiviert wäre. Der Sony-Sensor hat auch schon in anderen Smartphones unter Beweis gestellt, das er durchaus gute Aufnahmen produzieren kann. Und so verwundert es auch nicht, dass die bei Tage erstellten Fotos gute Kontrastwerte als auch Dynamik aufweisen. Auffällig ist, das sich Xiaomi häufig der künstlichen Intelligenz bedient. Viele Farben wirken künstlich „aufgehübscht“, was für Fans von knackigen Farben vermutlich eher ein Vorteil ist.

Weitwinkel- Aufnahmen

Eingangs möchte ich erst einmal begrüßen, dass man sich entgegen dem 2-MP-Makro-Objektiv zugunsten eines 8-MP-Weitwinkel-Objektivs entschieden hat. Wenngleich natürlich eine Zoom-Kamera noch besser gewesen wäre. Doch dazu mehr bei den nächsten beiden Fotoserien.
Auch wenn die Aufnahmen auf dem Smartphone noch recht überzeugend wirken – gerade die Kontinuität der Farben fällt hier positiv auf – so zeigen die Fotos unter genauerer Betrachtung am PC doch Detailschwächen. Es sind eben nur 8-Megapixel mit denen der weite Winkel digital für die Ewigkeit festgehalten wird.

„Makro“-Aufnahmen

Wie bereits erwähnt gibt es keine Kamera mehr für Nahaufnahmen im Makromodus. Demzufolge muss ich der Anwender des Zoommodus der Hauptkamera und einer guten Gefühl zur Entfernung zum Motiv bedienen um halbwegs brauchbare Fotos zu erhalten. Erfahrungsgemäß werden Markro-Aufnahmen aber ohnehin von Euch vernachlässigt, sodass hier kein Grund zur Trauer besteht.

Zoom-Aufnahmen

Jetzt wird es am Ende doch noch ein wenig haarig. Oder sagen wir besser spartanisch? Denn aufgrund mangelnder Zoom-Kamera – schon gar kein Periskop-Objektiv – wird beim Poco X7 Pro komplett ohne optischen Zoom vergrößert. Und zwar in unserem Fall 2-fach, 4-fach und maximal 10-fach. So sind auch die Ergebnisse, gerade im maximalen Digitalzoom eher grenzwertig. Die Belichtung gibt dem Motiv plötzlich Licht, wo gar keines hingehört. Okay, sachte mit der Kritik – es handelt sich lediglich um ein Mittelklasse-Smartphone. Aber eine dritte Kamera für die Vergrößerung hätte ich bei einem „Pro“-Modell schon erwartet. Nothing hat gerade auf dem MWC mit dem Nothing Phone (3a) Pro unter Beweis gestellt, das dies auch in der Mittelklasse möglich ist.

Nacht-Aufnahmen

Das Poco X7 Pro konnte bei Nachtaufnahmen erneut positiv überraschen und zeigt, dass mit etwas Geduld beeindruckende Ergebnisse erzielt werden können. Wer sich beim Fotografieren Zeit nimmt und die Hauptkamera nutzt, kann detailreiche, gut ausgeleuchtete Nachtbilder mit ansprechender Farbwiedergabe aufnehmen.

Weniger geeignet für schnelle Schnappschüsse: Bei hastigen Aufnahmen wird es schwieriger, gute Ergebnisse zu erzielen. Insbesondere die Ultraweitwinkel-Kamera sollte vermieden werden, da sie bei Nachtaufnahmen deutlich schlechter abschneidet.

Die Kamerasoftware von Xiaomi leistet hier hervorragende Arbeit: Sie optimiert die Farbgebung, reduziert Bildrauschen auf ein Minimum und sorgt für eine hohe Detailtreue. Besonders bemerkenswert ist, dass der bei Tageslicht oft nur durchschnittliche Dynamikumfang in Nachtaufnahmen seine Stärken ausspielt und für eine ausgewogene Belichtung sorgt. Insgesamt zeigt sich, dass die Software die Kamera-Hardware effektiv unterstützt und für überzeugende Nachtaufnahmen sorgt.

Frontkamera-Aufnahmen

Bei Selfies kommt das fundierte Wissen der Nachtaufnahmen jedoch nicht zum Tragen. Während die Tagesaufnahmen für selbstverliebte durchaus brauchbar sind, sollte man es bei Nacht lieber lassen. Es sei denn, ihr habt – wie bei der ersten Aufnahme (Bäume mit Lichterketten) ausreichend Lichtquellen in Eurem näheren Umfeld. Fehlen diese, ist alles dunkle nur noch ein einheitlicher dunkler Brei.

Kamera-Resümee

Das Poco X7 Pro ist eben doch nur Mittelklasse. Während Tagesaufnahmen sowohl mit der sehr guten Haupt-, als auch Front-Kamera gelingen, gehen Zoomaufnahmen nur unter erschwerten Bedingungen. Eine dritte Zoom-Kamera hätte dem Poco gut zu Gesicht gestanden. Selfies bei Nacht bitte unbedingt lassen. Dafür lieber Nachtaufnahmen mit der Hauptkamera machen, die in dieser Disziplin nachweislich glänzen kann.

Akku

Poco X7 Pro von Xiaomi im GO2mobile-Test

Das Poco X7 Pro hat einen 6.000 mAh starken Akku hier in Deutschland und vermutlich generell in Europa verbaut. Warum ich das so detailliert formuliere? Nun, bei der Präsentation im Heimatland hatte der Akku noch eine Kapazität von 6.550 mAh. Indien ist das einzige Land, das ebenfalls von dem größeren Akku partizipiert. Doch keine Sorge – auch mit den 6.000 mAh werdet Ihr gut zurecht kommen.

Das Poco X7 Pro überzeugt in der Praxis mit hervorragenden Akkulaufzeiten, die es im direkten Vergleich mit der Konkurrenz an die Spitze katapultieren. Sowohl im täglichen Gebrauch als auch in standardisierten Benchmark-Tests zeigt das Gerät eine beeindruckende Ausdauer.

Im Alltag erreichte ich mit einer Screen-on-Time (DOT) von 3 bis 4 Stunden pro Tag problemlos eine Laufzeit von vollen zwei Tagen, bevor das Smartphone wieder an die Steckdose musste. Besonders energieeffizient zeigt sich das Gerät auch beim YouTube-Streaming: Eine Stunde Videowiedergabe im WLAN verbrauchte lediglich 5 Prozent der Akkukapazität – ein bemerkenswert niedriger Wert.

Es läuft und läuft und läuft…

Im „PC Mark Work 3.0“-Batterietest erreicht das Poco-Phone im Flugmodus sowie einer Display-Helligkeit von 200 Nits und einer automatischen Bildwiederholrate 13 Stunden und 12 Minuten. Damit übertrifft es seinen direkten Vorgänger um mehr als eine Stunde und bestätigt seine starke Energieeffizienz.

Sollte der Akku dennoch einmal zur Neige gehen, hat das Poco X7 Pro ebenfalls eine schlagkräftige Lösung parat: Dank der schnellen Lade-Technologie (90 Watt HyperCharge) lässt sich der Akku in kürzester Zeit wieder aufladen, sodass lange Wartezeiten der Vergangenheit angehören. Leider liegt das Netzteil nicht mit im Lieferumfang. Es gibt aber immer wieder Bundle-Angebote, wo ein Netzteil gratis dazu kommt. In unserem Fall war es ein 120-Watt-HyperCharge-Netzteil!

Das ließ unser Poco X7 Pro im normalen Modus in 5 Minuten auf 18 Prozent, in 20 Minuten auf 50 Prozent und nach 50 Minuten komplett aufladen. Bei der eingestellten „Top-Geschwindigkeit“ waren es nach 5 Minuten 16 Prozent, dann nach 20 Minuten 55 Prozent und zu 100 Prozent war es nach 45 Minuten geladen. Also nicht wirklich entscheidend schneller. Da hätte ich von den beiden speziell für das Laden und dem Akku speziellen Surge P2 und G1-Chip größere Unterschiede erwartet.

Festhalten wollen wir noch, dass das Poco X7 Pro nicht kabellos geladen werden kann und dementsprechend auch nicht kabellos andere Geräte laden kann. Das ist dann der Flaggschiffklasse vorbehalten.

Akku-Resümee

Obwohl der Akku in Deutschland etwas weniger Kapazität besitzt, sind 6.000 mAh locker für 2 Tage ohne Steckdose gut. Und wenn dann doch mal geladen werden muss, gibt es ja noch maximale 90-Watt-HyperCharge. Also auch ohne Arc-Reaktor seit Ihr mit dem X7 Pro Strom technisch gut unterwegs.

Software

Poco X7 Pro von Xiaomi im GO2mobile-TestDas Poco X7 Pro kommt zum Kunden mit der neuesten hauseigenen Benutzeroberfläche HyperOS 2.9 und dem aktuell neuestem Betriebssystem Android 15. Das ist für ein Mittelklasse-Smartphone nicht zwingend selbstverständlich. Beim Thema Updateversprechen sind zum Testzeitpunkt keine zuverlässigen Aussagen zu bekommen. Sie variieren zwischen 3 Jahren System- und 4 Jahren Sicherheitsupdates bis hin zu Aussagen, dass Poco plant bis 2029 das Mittelklasse-Smartphones mit Google Security-Patches zu beliefern. In beiden Fällen wären aber die Ergebnisse angemessen. Lediglich Google kann hier mit dem Pixel 8a (zum Hands-on) und satten Sieben Jahren auf Sicherheits- und System-Ebene auf der Überholspur vorbeiziehen.

Was manch einen bei dem ersten Blick auf die vorinstallierten Anwendungen abschrecken wird, ist die schiere Menge an vorinstallierten Anwendungen. Und ich rede hier nicht nur von Bloatware, was man angesichts des Preises als eine Art Subventionierung sportlich sehen muss. Diese knapp 100 vorinstallierten Apps lassen sich im Großen und Ganzen aber alle deinstallieren, was somit eine einmalige Pflichtkür ist. Achtung beim Wetter! Wenn Ihr die App deinstalliert, geht das Uhr-Widget mit Wetter nicht mehr!

Google- und Xiaomi-Apps

Das sich aber Google und Xiaomi eigene Anwendungen torpedieren ist in meinen Augen unakzeptabel. Ich kann nicht genau einschätzen in wie weit gerade die vielen Anwendungen für die künstliche Intelligenz, eine gewisse Verpflichtung von Google-Anwendungen Voraussetzen. Da wären beispielsweise das „AI Image Expansion“, „AI Erase Pro“ oder „AI Film“ allein für die Kamera zu benennen. Natürlich ist auch Google Gemini als AI-Sprachassistent, der „AI Recorder“, „AI Notes“ und der „AI Interpreter“ vorinstalliert. Aber auch bei unscheinbaren Dingen wie dem Stereo-Klang gibt es mit „AI Super Cinema“ und AI Call Boost“ bei der Telefonie künstliche Unterstützung.

Natürlich kommt unsere limitierte Iron Man Edition auch mit speziellen Hintergrundbildern, Startanimation und System- und App-Icons. Tatsächlich hatte ich die speziell Uhr am Anfang mal gelöscht und musste das gesamte Theme aus dem Xiaomi Theme Store neu installieren, da die Uhr nicht unter den vorinstallierten Widgets zu finden war. Ich warne schon einmal vor: Dieser Theme-Store wird Euch hart mit Werbung penetrieren.

Software-Resümee

In der Software-Kategorie zeigt sich das Poco X7 Pro bei der Menge an vorinstallierten Anwendungen von der eher unschönen Seite. Nichts was man nicht deinstallier bekommt und ein Preis der einmaligen Bereinigung, den man angesichts der Subventionierung zahlen muss. Ansonsten liefert HyperOS 2.0 gewohnt zuverlässig und schnell ab.

Technische Daten​

Datenblatt
Produkt
Bild Poco X7 Pro Device
Display
  • 6,67 Zoll CrystalRes AMOLED Panel
  • 2.712 x 1.220 Pixel  bei 446 ppi
  • Bis zu 120 Hertz Bildwiederholrate
  • 480 Hertz Touch-Abtastrate,
  • 2.560 Hertz Instant-Touch-Abtastrate (Game-Turbomodus)
  • HDR10+, Dolby Vision, Pro HDR
  • 1.400 Nits (HBM), 3.200 Nits (Peak)
  • Corning Gorilla Glass 7i
SoC
  • MediaTek Dimensity 8400 (4nm)
  • 1 x Cortex-A725 (3,25 GHz)
  • 3 x Cortex-A725 (3.0 GHz)
  • 4 x Cortex-A725 (2.1 GHz)
  • Mali-G720 MC7 GPU
Speicher
  • 8/12 GB LPDDR5X RAM
  • 256/512 GB UFS 4.0-Speicher
OS
  • HyperOS 2.0 (Basis Android 15)
  • 3 Jahre System-Updates
  • 4 Jahre Google-Sicherheits-Updates
Kameramodul
  • Hauptkamera 50 MP | f/1.5 | 1/1,95 Zoll | OIS | PDAF
  • Ultra-Weitwinkel-Kamera (Macro): 8 MP | f/2.2 | 1/4,0 Zoll
  • Video:
  • 4K UHD (24 fps/30 fps/60 fps)
  • FHD (30/60 fps)
  • Slow-Motion: FHD (120fps/240fps/960 fps)
  • Slow-Motion: HD (120fps/240fps/960 fps)
Selfie-Kamera
  • 20 MP | f/2.2 | 1/4,0 Zoll
  • Video:
  • FHD (30 fps)
  • HD (30 fps)
Akku
Ladestandard
  • 6.000 mAh
  • Aufladen per Kabel mit 90 Watt HyperCharge (optional)
  • Kabelloses Aufladen wird nicht unterstützt
Konnektivität
  • Dual 5G | Wi-Fi 2,4/5/6 GHz | 802.11a/b/g/n/ac/ax | Bluetooth 6.0 | NFC | Dual SIM (Nano-SIM + Nano-SIM)
Zertifizierung
  • IP68
  • Corning Gorilla Glass 7i
Abmessungen und Gewicht
  • 160,75 x 75,24 x 8,29 mm
  • 195 g
Farben
  • Black
  • Green
  • Yellow
  • Red (limitierte Iron Man Edition)
Sonstiges
  • IR-Blaster
  • Stereo-Lautsprecher (Dolby Atmos)
  • Linearer X-Achsen-Vibrationsmotor
  • AI Face Unlock
  • Fingerabdrucksensor im Display
Preis
  • 8/256 GB: 369,90 Euro UVP
  • 12/256 GB: 399,90 Euro UVP
  • 12/512 GB: 429,90 Euro UVP
  • 12/512 GB: 449,90 Euro UVP (Iron Man Edition)

Fazit des Poco X7 Pro von Xiaomi

Poco X7 Pro von Xiaomi im GO2mobile-Test

Das Poco X7 Pro ist bei einem Preis von – in unserem Fall für 450 Euro in der Iron Man Edition) eben nur ein Mittelklasse Smartphone. Mit der angeblich limitierten Auflage fühle ich mich persönlich ein wenig verars**** da es das Device nach wie vor zu kaufen gibt. Hat aber mit dem Smartphone an sich nichts zu tun.

Ich muss einleitend direkt festhalten, das es für den Preis auch bessere Alternativen gibt. Das Google Pixel 8a* wäre hier prominent zu erwähnen. Allerdings wer auf brachiale Performance aus ist, dürfte mit dem Poco X7 Pro besser bedient sein. Der Dimensity 8400 liefert hier wie erwartet ab und auch der 6.000 mAh starke Akku bietet Euch ausreichend Energie und auch mal zwei Tage ohne eine Steckdose auszukommen. Und wenn dann doch geladen werden muss – dann mit 90 Watt HyperCharge!

Auch das Display gibt keinen Grund zur Kritik. Hell, schnell und dynamisch. Lediglich beim Always-on-Betrieb bleibt es Poco konform bei einer eingeschränkten Funktion.

Einer der besten Hauptkamera in der Mittelklasse

Wer mit seinem Smartphone nur Aufnahmen mit der Hauptkamera macht, wird auch hier nicht enttäuscht. Tagesaufnahmen gelingen – wie fast heutzutage mit jedem Device – aber Nachtaufnahmen überzeugen auf ganzer Linie. Wir hätten uns eine dritte Kamera in Form einer Telezoom-Kamera gewünscht, aber da muss man wohl zu dem neuen Nothing Phone (3a) Pro greifen.

Auch bei der Software verlangt Xiaomi erst einmal von Euch Eure Hausaufgaben zu machen. Das bereinigen der Bloatware. Ist das getan, gefällt HyperOS auf Basis von Android 15 durch Schnelligkeit und einem umfangreichen Angebot an KI-Features. Auch bei der Update-Politik schwimmt Xiaomi in der breiten Masse mit maximalen 4 Jahren Google Security Patches mit.

Ob das Smartphone etwas für Euch ist, entscheiden Eure Präferenzen. Seid Ihr Team Performance und Ausdauer, dann kaufen. Legt Ihr aber Wert auf lange Update-Garantien, eine Top-Kamera mit KI-Funktionen auf anderen Gebieten, dürfte das Pixel 8a oder das Pixel 9a Eure Wahl sein.

Bewertung & Kurzfassung

Test des Poco X7 Pro (Iron Man Edition) 369,90 Euro
Poco X7 Pro Device

Produktname: Poco X7 Pro

Marke: Xiaomi

Angebotspreis: 369,90

Währung: Euro

Verfügbarkeit: InStock

  • Hardware - 8.4/10
    8.4/10
  • Verarbeitung - 8.6/10
    8.6/10
  • Software - 7.8/10
    7.8/10
  • Performance - 8.5/10
    8.5/10
  • Kamera - 8.7/10
    8.7/10
  • Akku - 8.4/10
    8.4/10
  • Preis/Leistung - 8/10
    8/10
8.3/10

Kurzfassung

Die Poco-X-Serie ist von jeher von performanter Mittelklasse zu einem günstigen Preis bekannt. Diesen Standard erfüllt auch das ab 369,90 Euro preiswerte Poco X7 Pro von Xiaomi. Top Performance dank Dimensity 8400 Ultra, überragende Akku-Laufzeit und ein schickes 120-Hz-Display. Selbst die Hauptkamera kann bei Tag & Nacht überzeugen. Weitwinkel-, Makro- und Zoom-Aufnahmen sind nicht die Spezialität des Poco-Phones. Kabelloses Laden und eSIM sucht man aber besser in der Oberklasse. Haptik und Verarbeitung können auch beim X7 Pro wieder einmal überzeugen.

Pro

  • IR-Blaster
  • Stereo-Sound
  • IP68 zertifiziert
  • Helles 120-Hz-Display
  • Hervorragende Haptik
  • Sehr gute Hauptkamera
  • Beschnittenes AOD-Panel
  • Gigantische Akku-Laufzeiten
  • Schneller Dimensity 8400 Prozessor

 

Kontra

  • Kein Netzteil im Lieferumfang
  • Beschnittenes AOD-Panel
  • Kein kabelloses Laden
  • Bloatware ohne Ende
  • Kein eSIM

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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