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Xiaomi SU7 Ultra: China-E-Auto bald aus der BMW-Heimat?

Zuletzt war der Xiaomi SU7 Ultra auf dem Mobile World Congress 2025 (MWC) in Barcelona zu bestaunen. Zu kaufen gibt es den E-Porsche-Killer in Deutschland nur über Umwege. Doch 2027 soll es ersten Gerüchten zufolge soweit sein. Aus internen Kreisen ist zu vernehmen, das Xiaomi nun plant in München ein Forschungs- und Entwicklungszentrum zu eröffnen. Kommt der Xiaomi SU7 Ultra dann bald aus dem BMW-Land Bayern?

Xiaomi SU7 Ultra: Einer Erfolgsgeschichte ohne Gleichen!

 

Xiaomi SU7 UltraAls der chinesische Technologiekonzern Xiaomi Ende 2023 sein erstes Elektroauto vorstellte, war die Botschaft deutlich! Der neue Xiaomi SU7 ist ein sportlich designter Viertürer und erinnert optisch stark an den Porsche Taycan – für viele eine fast dreiste Kopie. Und die Automobilbranche stellte sich prompt die provokante Frage: Könnte dieser Newcomer am Ende sogar ein echter „Porsche-Killer“ werden?

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Im Herbst 2024 folgte ein klares Statement auf der Rennstrecke: Der Xiaomi SU7 Ultra stellte mit satten 1.549 PS einen Rekord auf dem Nürburgring auf – ein symbolischer Triumph auf europäischem Boden. Gleichzeitig löste das Fahrzeug in China einen regelrechten Ansturm aus.

Xiaomi SU7 Ultra Prototype

Vor Verkaufsstellen bildeten sich lange Schlangen, Kunden warteten teils stundenlang, um sich das neue Elektroauto zu sichern. Der Grund: Xiaomi beteiligte sich aktiv an der in China tobenden Preisschlacht im E-Auto-Sektor und halbierte den Einstiegspreis des SU7 – von umgerechnet rund 65.000 Euro auf etwa 30.000 Euro. Ein deutscher Auto-Manager kommentierte resigniert: „Bei sowas können wir nicht mitgehen.“

Doch der Erfolg hat Schattenseiten: Im Juni 2024 wurde bekannt, dass in China ein Mensch bei einem Unfall mit einem autonom fahrenden SU7 ums Leben kam. Der Vorfall löste Debatten über Sicherheitsstandards und die Reife autonomer Fahrtechnologie aus – insbesondere in einem so hochgradig technologiegetriebenen Unternehmen wie Xiaomi.

Xiaomi eröffnet in München ein R&D-Center

Trotz der Kritik bleibt die Marschrichtung eindeutig: Xiaomi will den europäischen Markt erobern – und der Startschuss soll in München fallen. Dort plant das Unternehmen den Aufbau eines Forschungs- und Entwicklungszentrums. Offizielle Details gibt es bisher nicht, doch laut Christoph Angerbauer von der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern könnte es bereits Ende Mai losgehen. Angerbauer betont: „Wir begrüßen jede Investition und haben keine Vorbehalte gegenüber chinesischen Unternehmen.“

Aktuell sind bereits rund 500 chinesische Firmen in Bayern aktiv. Doch warum braucht ein chinesischer Autobauer wie Xiaomi überhaupt ein Entwicklungszentrum in Deutschland? Prof. Stefan Bratzel, Automobilexperte aus Bergisch Gladbach, erklärt gegenüber BR24: „Die Chinesen müssen den Geschmack der Europäer treffen.“ Es gehe etwa um Softwareanpassungen, Nutzererfahrung und spezifische Sicherheitsstandards. Die Geschwindigkeit, mit der Xiaomi in diesem Bereich voranschreite, sei „hochinteressant“.

Xiaomi wirbt BMW- und Ferrari-Experten ab

Xiaomi lässt beim Aufbau seiner Europastrategie keine Zeit verstreichen und holt sich gezielt westliches Know-how ins Haus. Für das neue Zentrum in München hat der Konzern laut Medienberichten bereits fünf Manager von BMW abgeworben – darunter auch einen Aerodynamikexperten aus dem Formel-1-Team von Ferrari. Insgesamt sollen rund 50 Fachkräfte für Xiaomi in München tätig sein. Zusätzlich wird in Düsseldorf ein eigenes Vertriebsteam für den Xiaomi SU7, SU7 Max und Xiaomi SU7 Ultra aufgebaut.

Xiaomi SU7 Max

Der Hintergrund für Xiaomis aggressiven Vorstoß nach Europa ist eindeutig. Der chinesische Markt, obwohl der größte der Welt, ist übersättigt. Infolge massiver staatlicher Subventionen und strategischer Förderung – Stichwort: „Made in China 2025“ – ist es zu einer Überproduktion gekommen. Zahlreiche Hersteller produzieren mehr E-Autos, als im Inland nachgefragt werden. Export wird damit zur wirtschaftlichen Notwendigkeit.

Doch nicht überall ist der Marktzugang einfach: In den USA gelten unter Präsident Donald Trump mittlerweile Strafzölle von bis zu 145 Prozent auf chinesische Elektroautos. Aktuell hat man sich vorerst für die kommenden 90 Tage auf eine Senkung auf 30 Prozent geeinigt. Der Markt mit den USA bleibt volatil. Umso wichtiger wird Europa für Hersteller wie Xiaomi. Die EU wiederum hat im Herbst 2024 zunächst eigene Strafzölle in Höhe von bis zu 35 Prozent auf chinesische E-Autos verhängt – gegen den ausdrücklichen Widerstand Deutschlands. Ein Grund: Auch deutsche Autobauer wie BMW produzieren in China und wären von Gegenzöllen betroffen.

Produktion in Europa als langfristige Lösung?

Xiaomi SU7 UltraEin möglicher Ausweg aus dem Zollkonflikt: Chinesische Autohersteller könnten ihre Fahrzeuge künftig direkt in Europa produzieren. Branchenexperte Bratzel hält das für wahrscheinlich – auch gestützt durch Gespräche mit dem chinesischen Hersteller Chery. „In China wird auf politischer Ebene bereits darüber diskutiert, dass die Produktion nach Europa verlagert werden muss“, so Bratzel.

Mit ersten Fabriken sei in etwa drei bis fünf Jahren zu rechnen – allerdings nicht unbedingt in Deutschland. Wahrscheinlicher seien Standorte in kostengünstigeren Ländern wie Spanien, Portugal oder Südosteuropa. Bratzel warnt: „Das erhöht den Druck auf die deutsche Autoindustrie. Bis dahin muss sie wieder an der technologischen Spitze stehen.“

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[Quelle: BR24]
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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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