Xiaomi und Tencent in 41 Fällen des Daten-Diebstahls überführt
Chinesische Aufsichtsbehörden und das Ministerium gehen aktuell verstärkt gegen die illegale Verwendung von personenbezogener Daten vor. Dabei ist der Smartphone-Hersteller Xiaomi und Tencent, der Portal- und App-Anbieter, in den Fokus der MIIT-Ermittler gelangt. Das Ergebnis sind bislang 41 Anträge, die gegen chinesische Gesetze verstoßen, personenbezogene Daten weiterzuverkaufen.
Irgendwie haben wir es schon immer vermutet und zu unserem Erstaunen geht die chinesische Regierung nun selbst gegen den Daten-Diebstahl in eigenem Land vor. Im vergangenen Monat kündigte die MIIT (Ministerium für Industrie und Informationstechnologie) eine Kampagne gegen illegale Praktiken der Datenerhebung und Schutz der Privatsphäre in mobilen Anwendungen an. Die Kampagne sollte zwei Monate lang laufen, um den Betrieb von nicht kompatiblen Apps zu blockieren und zu stoppen, wie Fossbytes berichtet.
Xiaomi und Tencent sammeln und verkaufen persönliche Daten
Darauf hin wurden bereits 8.000 Anwendungen von den Entwicklern selbst dahingehend korrigiert, dass sie mit den chinesischen Datenschutzgesetzen konform gehen. Trotzdem fand das MIIT bei Xiaomi und Tencent (welche als führend tituliert werden) insgesamt 41 Anwendungen die nach wie vor illegal persönliche Daten beziehen. Dazu zählen auch Anwendungen, die vom Nutzer Berechtigungen fordern, die dieser schwer oder gar nicht löschen kann. Besonders negativ ist hier die Xiaomi Finanz-App und der Instant-Messaging-Dienst aufgefallen. Diese verlangen die Standort-Daten preis zugeben, ohne das dieses vom Anwender verhindert werden kann.
Sina Weibo ist ebenfalls mit von der Partie
Ebenfalls zu den bedenklichen Anwendungen gehören die QQ-Lese- und die QQ Yuedu-App, welche beide persönliche Daten sammeln und an Dritte weiterverkauft werden. Die durch das MIIT erstellte Frist gegen Xiaomi und Tencent läuft am 31. Dezember 2019 ab. Sollten bis dahin die bemängelten Verstoße nicht behoben sein, werden die Anwendungen vom Markt genommen und hohe Bußgelder folgen. Zu den betroffenen Unternehmen gehören auch Sina Sports (Sina Corp/Sina Weibo), Nachrichtenaggregatoren wie 36Kr und Sohu News, sowie der Überland-Lieferservice FlashEX. Ob diese Bemühungen im Zusammenhang mit dem US-Embargo gegenüber Huawei stehen? Mit Sicherheit.