Alles rund um den digitalen Impfpass
Am Donnerstag vergangene Woche hatten wir ziemlich zeitnah darüber berichtet, dass ab sofort die CovPass-App gemeinsam mit der Corona-Warn-App den digitalen Impfpass unterstützt. Da der Gesundheitsminister Jens Spahn erst gegen Mittag in diesem Zusammenhang eine entsprechende Pressekonferenz abhielt, blieben noch ein paar Fragen rund um den digitalen Nachweis und zeitgleiche Eintrittskarte in eine „normalere“ Welt offen. Deren Beantwortung wollen wir uns nun heute widmen.
Gleich dreimal gibt es nun den digitalen Impfpass
Anders als ursprünglich von uns vermutet, war es die Corona-Warn-App des Robert Koch-Instituts, welche als erste via Update auf die Version 2.3 für den digitalen Impfpass sorgte. Doch nur einen Tag später folgte die CovPass-App, die ebenfalls aus dem Hause Robert Koch stammt, jedoch von einem anderen Team entwickelt wird. Und dem nicht genug, ab Mitte Juni soll auch die kommerziell orientierte mobile Anwendung Luca (culture4life GmbH) mit einem digitalen Impfnachweis folgen, welche aber in den vergangenen Wochen zunehmend mit Kritik der Datenschützer behaftet ist.
Für alle Nutzer eines Huawei-Smartphones die kurze Zwischen-Info: die –>Luca-App als auch die –>CovPass-App gibt es ab sofort in der Huawei AppGallery.
Beide Anwendungen (CovPass-App und die Corona-Warn-App) ermöglichen euch also bei einem vollem Impfschutz (zwei Impfungen außer bei Johnson & Johnson) und der Identifikation durch einen Lichtbildausweis die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben. Auch das Reisen innerhalb der EU soll mit diesen mobilen Anwendungen in Zukunft möglich werden. Das EU-Parlament hat sich auf diesen gemeinsamen Standard geeinigt. Die Realität sieht jedoch meist anders aus. Vermutlich funktioniert das Reisen mit digitalen Impfpass erst ab Mitte Juli 2021.
Es braucht einen QR-Code
Um den kleinen gelben Impfpass als handliche digitale Alternative zu bekommen, bedarf es einen QR-Code, der durch das Robert Koch-Institut (RKI) generiert als auch verifiziert wird. Hausärzte und Impfzentren sollen diesen ab kommende Woche bei erfolgten Impfschutz aushändigen. Was vermutlich auch bei den Impfzentren funktionieren wird, gilt für den Hausarzt noch lange nicht. Hier fehlt es häufig an Informationen und entsprechender Software. Ganz abgesehen davon, das Arztpraxen eine deutlich geringere Vergütung für diesen Vorgang erhalten als beispielsweise Apotheken (18 Euro).
Das gilt selbstredend auch für all diejenigen welche bereits den vollen Impfschutz erhalten haben und nun nachträglich den QR-Code benötigen. Hier hat sich der Apothekerverband bereit erklärt kurzfristig einzuspringen. So sollen Apotheken in eurer Nähe ab Montag den 14. Juni einen solchen Code erstellen (gelben Impfpass oder Nachweis und Lichtbildausweis nicht vergessen). Auch hier sind nicht von Anfang an alle Apotheken vertreten. Welche das in eurer Nähe sind findet ihr hier:
–>Mein Apotheken
manager
Was sind die Unterschiede der einzelnen Anwendungen?
Im Grunde stehen aktuell mit der Corona-Warn-, der CovPass- und Luca-App gleich drei Anwendungen mit einem digitalen Impfpass zur Verfügung. Während sich die CovPass-App auch nur auf diesen einzigen Sinn und Zweck fokussiert, bietet die Corona-Warn-App noch zusätzlich die Möglichkeit euer Testergebnis zu digitalisieren, anonym andere Mitmenschen bei einer Erkrankung zu warnen und ein privates Tagebuch zu führen, was ihr mit dem Gesundheitsamt im Fall eines positiven Testergebnis teilen könnt.
Die Luca-App bietet ebenfalls die Kontaktverfolgung, jedoch zum Unmut und heftiger Kritik von Datenschützern, weniger anonym. Leider wird die App von fast allen Bundesländern finanziert und unterstützt, sodass gerade bei einem Besuch im Ladengeschäft (aktuell wieder normal möglich), Restaurant oder anderer Veranstaltung die App verpflichtend notwendig ist.
--> Luca-App aus der Huawei AppGallery <--
--> CovPass-App aus der Huawei AppGallery <--
Das Wort zum Sonntag
Abschließend wäre vielleicht noch der Hinweis erlaubt, dass wenn ihr nicht direkt verreisen wollt oder zwingend auf den digitalen Impfpass angewiesen seid, lasst den Ärzten, Apothekern und Impfzentren noch ein wenig Zeit für den Aufbau der benötigten Infrastruktur.