Apple Silicon: Tim Cook kündigt den Wechsel von Intel zu eigenen ARM-SoCs an
Es hatte sich bereits im Vorfeld abgezeichnet und wurde nun gestern Abend auf der WWDC 2020 offiziell bestätigt. Der US-amerikanische Hard- und Softwareentwickler wechselt von der Intel x86-Architektur hin zu eigenen ARM-SoCs mit dem Namen Apple Silicon. Der erste iMac mit dem eigenen Chipsatz soll noch in diesem Jahr erscheinen. Software-Entwicklern wird die Umstellung durch native Anwendungen erleichtert.
Gestern Abend war es nun soweit und Apple hatte ein ganzes Feuerwerk an Software-Updates anzukündigen. Neben iOS 14, iPadOS 14 wurde auch tvOS 14 und watchOS 7 angekündigt. Apple ging gestern Abend auch auf die Verbesserungen der Lichtsteuerung für die Apple Home-App und einem Software-Update für die AirPods ein. Auch die Desktop-Rechner samt MacBooks sollen mit dem nächsten Release macOS Big Sur, hauptsächlich eine neue Usability und ein überarbeitetes Design bekommen. Doch das Highlight des Abends sollte die offizielle Ankündigung des Wechsels der Chip-Architektur werden.
Apple Silicon heißt die Zukunft
Apple kehrt Intel den Rücken zu und konzentriert sich auf eigene Prozessoren auf Basis der ARM-Architektur. Der neue „Apple Silicon“ – wie es Johny Sroul und Craig Federighi nennen – wird in Zukunft in iMacs und MacBooks wiederzufinden sein. Bereits in diesem Jahr soll der erste iMac mit dem eigenen Chipsatz in den Handel kommen. Argumentation zu dem Wechsel sind Energieeffizienz und deutlich mehr Performance. Ohne Frage ist auch die höhere Gewinnmarge bei einer Eigenentwicklung eine treibende Kraft. Durchaus interessant dürfte aber auch der Aspekt sein, endlich zu seinen mobilen Endgeräten wie dem iPhone und iPad eine Kompatibilität der Anwendungen herzustellen. Denn iOS und iPadOS-Anwendungen werden ebenfalls auf dem Mac laufen.
Um aber auch die Kompatibilität der „alten“ Software-Angebote nicht zu verlieren, hat Apple es den Entwicklern besonders leicht gemacht. Einfaches Kompilieren in Xcode lässt die Software auf Intel- und ARM-Rechner laufen. In Fällen wo dies nicht möglich ist, hilft das neue Betriebssystem macOS Big Sur aus. Dieses enthält die Emulation „Rosetta 2“, welche den Wechsel unterstützt. Entwickler können ab sofort das neue „Developer Transition Kit“ herunterladen. Sie erhalten bei Bedarf in den nächsten Tagen einen Mac Mini auf Basis des Apple A12Z Bionic. Bis 2023 soll der komplette Umzug abgeschlossen sein.
Bekannte Software wird auch auf ARM-Macs laufen
Gespräche mit Adobe und Microsoft haben bereits schon stattgefunden, sodass wichtige Anwendungen wie Office, Photoshop und Lightroom zum Release bereitstehen. Natürlich werden auch die eigenen Anwendungen wie das Videoschnitt-Programm Final Cut Pro oder das Programm Logic Pro X zur Musik-Produktion zur Verfügung stehen. Und für all diejenigen unter euch, die jetzt um ihr virtuelles Betriebssystem unter Windows oder Linux bangen, auch hier hat Apple gestern Abend bereits eine erste Version von Parallels vorgeführt.