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Carbon 1 MKII: Stopp für diesen Flopp?

Die Welt scheint noch nicht bereit für das auf Nachhaltigkeit getrimmte Carbon 1 MKII des Berliner Start-Up-Unternehmens. Hatte sich das erste Android-Smartphone von Gründer und CEO Firas Khalifeh im Vorfeld vermutlich zu viel Zeit mit seinem Verkaufsstart gelassen, so ist die Resonanz der wenigen Test-Redaktionen niederschmetternd schlecht ausgefallen. Wen wunderts? Veraltete Technik (2018) zum Flaggschiff-Preis von 799 Euro will auch niemand hübsch verpackt in einem Karbon-Monocoque haben. Der Hersteller hat nun zumindest den Versand von Teststellungen eingestellt. Auch Zack Nelson (JerryRigEverything) gibt in seinem Video dem Smartphone ein vernichtendes Urteil.

 

Carbon 1 MKII: Zu alt, zu teuer, zu unstabil

Der Erstkontakt mit dem Carbon 1 MKII Smartphone des Berliner Start-Up-Unternehmens Carbon Mobile fand im Februar 2020 statt. Schon damals verhaltene Reaktionen unter den Pressevertretern, aufgrund der verbauten Technik aus dem Jahre 2018 zu einem Preis von knapp 800 Euro. Mehrfach wurde der Verkaufsstart hinausgezögert um am Ende ein Smartphone im März 2021 in den Handel zu bringen, was einen MediaTek Helio P90 Octa-Core-Prozessor verbaut hat. Und das zu Preisen, wo man inzwischen deutlich günstiger ein Realme oder Redmi-Smartphone mit einem Snapdragon 888 bekommt. Unter Umständen zum gleichen Preis gleich Zwei.

Testsample-Versand eingestellt

Tatsächlich wartet die GO2mobile-Redaktion trotz früher Zusage nach wie vor auf eine Teststellung, die wie wir vermuten aber nicht mehr eintreffen wird. Niederschlagende Reaktionen der Kollegen auf das Smartphone, welches mit dem innovativen Werkstoff Kohlefaser gefertigt wurde, haben das Unternehmen vermutlich veranlasst, den Versand einzustellen. Die wenigen Test-Ergebnisse gleichen sich weltweit. Wenn man es in einem Satz zusammenfassen will: Zu teuer für zu alte Technik. Da hilft auch nicht das durchaus innovative und leichte Kohlefaser-Gehäusematerial (128 g) aus dem Formel-1-Rennsport darüber hinweg. Wenngleich Nachhaltigkeit natürlich seinen Preis hat.

Eigentlich sagt man dem Carbon nach, besonders widerstandsfähig zu sein. Doch Spezialist in Sachen Haltbarkeit Zack Nelson stellt auch hier eher Gegenteiliges fest. Ungewöhnlich das vor dem Durability-Test bereits Kritik an der Stabilität des Betriebssystems und der Funktionalität des seitlichen Fingerabdrucksensors fällt. Eigentlich nicht Zacks Spezialgebiet. Das liegt eher in einem „Bendtest“ den das Carbon 1 MKII Smartphone dank Kohlefaser ohne Probleme meistern sollte, oder?

Carbon 1 Mark II

Knick Knack – durch ist das Smartphone

Weit gefehlt! Das Android Device wird wie ein Knäckebrot in der Mitte durchgebrochen (7:15 Min). Auch der zuvor ausgeführte Scratch-Test mit einem Teppichmesser hinterlässt tiefe Spuren auf dem Smartphone. Alles in allem werden diese Ergebnisse wohl nicht zu einem Erfolg von Carbon Mobile beitragen. Eher unwahrscheinlich das es einen Nachfolger gibt. Auf Nachfragen bei mehreren Berliner Elektronikfachmärkten wie Media Markt und Saturn, bekamen wir auf Nachfragen zu den Verkaufserfolgen des Carbon 1 MKII (bereits auf 749 Euro reduziert) ein müdes lächeln. Nicht ein Exemplar! Manche Märkte haben das Android-Smartphone schon gar nicht mehr auf Lager, könnten es aber noch innerhalb von 4 Tagen besorgen. Das vermutlich aber auch nicht mehr lang.

[Quelle: JerryRigEverything]

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

1 Gedanke zu „Carbon 1 MKII: Stopp für diesen Flopp?

  • stepkan

    Hauptsache die wenigen deutschen Innovations- Versuche nieder machen. Wir sollten froh sein dass es noch jemand versucht! Klar dass das erste Handy nicht die Spitzenprodukte aus Übersee zersägt, aber vielleicht das zweite oder dritte Modell. Wenn es die nicht gibt dann tschau Deutsche Innovationskraft. Und tschau Deutsche Presse die alles über einen Kamm schert.

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