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DeepSeek: Was ist dran an der neuen Super-KI aus China?

Das chinesische Start-up-Unternehmen DeepSeek hat Anfang des Jahres sein auf künstlicher Intelligenz basierendes Sprachmodell DeepSeek R1 präsentiert. Das hat direkte Panik-Verkäufe der Nvidia-Aktie an der US-Börse ausgelöst und den Wert um fast 600 Milliarden einbrechen lassen. Das wiederum ruft umgehend den wiedergewählten US-Präsidenten Donald Trump auf die Tagesordnung, der dem chinesische Unternehmen erst einmal ein Lob ausspricht. Dennoch dürfte dieses Ereignis Trumps Wirtschaftspläne konterkarieren und die geopolitische Spannung weiter anheizen. Stichwort: Taiwan-Konflikt! Doch wer ist DeepSeek und was kann die neue KI besser als Open AIs ChatGPT, Googles Gemini und Anthropics Claude?

Wer ist DeepSeek?

Die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz wurde über Jahre hinweg von US-amerikanischen Unternehmen wie OpenAI, Google und Meta geprägt, die mit ihren fortschrittlichen Modellen den globalen Markt dominierten. Nun sorgt das chinesische KI-Startup DeepSeek für Aufsehen, indem es mit innovativen Lösungen eine ernstzunehmende Alternative zu den bisherigen Marktführern darstellt.

Das Unternehmen wurde im Jahr 2023 von Hedgefonds-Manager Liang Wenfeng gegründet und soll sich eine erhebliche Menge an Nvidia-Chips gesichert haben. DeepSeek verfolgt eine Open-Source-Strategie, bei der der Quellcode für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die gespeicherten Daten befinden sich auf Servern in China. Informationen, die von der chinesischen Regierung als sensibel oder unerwünscht angesehen werden, wie beispielsweise das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Jahr 1989, werden vom Chatbot nicht ausgegeben. Besonders bemerkenswert ist, dass DeepSeek trotz dieser Einschränkungen die Spitzenposition im US-App-Store für das iPhone erreichte – eine Entwicklung, die angesichts der strengen Maßnahmen gegen TikTok eine gewisse Ironie in sich trägt.

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Das jüngste Modell des Unternehmens – DeepSeek-R1 – erlangte binnen kurzer Zeit weltweite Aufmerksamkeit. Insbesondere seine hohe Wettbewerbsfähigkeit, der Open-Source-Ansatz und die vergleichsweise geringen Entwicklungskosten haben es zu einem attraktiven Angebot für Entwickler und Unternehmen gemacht. Während OpenAI mit GPT-40 und dessen proprietärer Architektur eine restriktive Nutzung vorschreibt, setzt DeepSeek auf eine offene MIT-Lizenz, die es Entwicklern ermöglicht, das Modell frei zu nutzen, anzupassen und weiterzuentwickeln.

Technologische Architektur und Effizienz

DeepSeek-R1 basiert auf einer sogenannten Mixture-of-Experts-Architektur (MoE), die eine erhebliche Effizienzsteigerung im Vergleich zu herkömmlichen Transformer-Modellen ermöglicht. Obwohl das Modell über insgesamt 671 Milliarden Parameter verfügt, sind jeweils nur 37 Milliarden aktiv. Dadurch bleibt der Rechenaufwand im Vergleich zu OpenAIs ChatGPT-4, das schätzungsweise 1,8 Billionen Parameter nutzt, deutlich niedriger, während die Leistung auf einem hohen Niveau bleibt.

Ein weiterer bemerkenswerter Vorteil von DeepSeek-R1 ist seine ressourcenschonende Implementierung. Während die Entwicklung von GPT-4o oder Llama 3.1 von Meta immense finanzielle Mittel erforderte, konnte DeepSeek sein Modell mit einem vergleichsweise geringen Budget von 5,6 Millionen US-Dollar trainieren. Ein entscheidender Faktor für diese Kosteneffizienz ist die MoE-Architektur, da nur relevante Teile des Modells aktiv genutzt werden.

DeepSeek-R1 hebt sich insbesondere durch seine überlegene Fähigkeit in den Bereichen Codierung, Mathematik und logisches Denken hervor. Bei Benchmarks, die komplexe Problemlösungen testen, konnte es sich gegenüber GPT-4o und anderen Top-Modellen behaupten. Auf der renommierten Programmierplattform Codeforces erzielte es beispielsweise eine Elo-Wertung von 2.029 und damit bessere Ergebnisse als 96,3 Prozent der menschlichen Teilnehmer.

Durch die Implementierung von „Thought-Chaining“-Techniken (Chain of Thought, CoT) kann das Modell komplexe Fragestellungen in logische Teilschritte zerlegen. Diese Technik, die auch in OpenAIs neuesten Modellen Anwendung findet, ermöglicht präzisere und nachvollziehbare Antworten auf anspruchsvolle Anfragen.

DeepSeek und die Mitbewerber

Sprachliche Vielseitigkeit

Ein weiterer Vorteil von DeepSeek ist seine zweisprachige Optimierung für Englisch und Chinesisch. Im Gegensatz zu OpenAI, dessen Modelle primär auf den englischsprachigen Markt ausgerichtet sind, bietet DeepSeek-R1 eine ausgezeichnete Leistung in beiden Sprachen. Besonders in chinesischsprachigen Benchmarks konnte es konkurrierende US-Modelle übertreffen. Allerdings gibt es noch Optimierungsbedarf, da gelegentlich Sprachen vermischt werden, selbst wenn die Eingabe einsprachig erfolgt.

DeepSeek setzt auch beim Preismodell neue Maßstäbe: Der API-Zugriff auf das Modell kostet lediglich 0,14 US-Dollar pro Million Tokens, während OpenAI für GPT-4o 7,50 US-Dollar verlangt. Diese erschwingliche Preisstruktur macht es insbesondere für Unternehmen attraktiv, die leistungsstarke KI-Modelle mit geringen Betriebskosten suchen.

Sicherheits- und Zensurbedenken

Als chinesisches Unternehmen unterliegt DeepSeek den strengen Internetregularien der chinesischen Regierung. Dies bedeutet, dass bestimmte politisch sensible Themen zensiert werden. Anfragen zu kontroversen historischen oder politischen Ereignissen wie dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens werden nicht beantwortet. Auch OpenAI und andere US-amerikanische Anbieter implementieren Inhaltsmoderationen, jedoch mit Fokus auf ethische und sicherheitsrelevante Aspekte anstelle staatlich vorgegebener Einschränkungen.

Jüngst geriet DeepSeek zudem in die Kritik, als seine App in Italien aus Datenschutzgründen aus den App-Stores entfernt wurde. Die italienische Datenschutzbehörde untersucht aktuell, inwiefern das Unternehmen die strengen Datenschutzrichtlinien der EU einhält.

DeepSeek - KI-Assistent
DeepSeek - KI-Assistent
Entwickler: DeepSeek
Preis: Kostenlos
  • DeepSeek - KI-Assistent Screenshot
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DeepSeek und seine wirtschaftlichen Auswirkungen

Der plötzliche Markteintritt von DeepSeek hatte erhebliche Auswirkungen auf die Branche. Nach der Veröffentlichung von DeepSeek-R1 verloren KI-bezogene Aktien erheblich an Wert. Besonders Nvidia, als einer der führenden Chiphersteller für KI-Modelle, verzeichnete innerhalb kurzer Zeit einen Marktwertverlust von 600 Milliarden US-Dollar, da Investoren befürchteten, dass günstigere KI-Modelle die Nachfrage nach teurer Hochleistungs-Hardware reduzieren könnten.

Die Innovation von DeepSeek hat zudem einen Innovationsschub in China ausgelöst. Unternehmen wie Alibaba (Qwen) und ByteDance forcieren nun verstärkt die Weiterentwicklung eigener KI-Modelle, um mit der neuen Konkurrenz Schritt zu halten. In den USA wurde der Aufstieg von DeepSeek ebenfalls aufmerksam verfolgt. Politiker und Technologieführer, darunter der amtierende US-Präsident Donald Trump, haben das Unternehmen trotz Lob, als mögliche Bedrohung für die technologische Vormachtstellung der USA identifiziert.

DeepSeek verfolgt ehrgeizige Ziele, darunter die Entwicklung von Artificial General Intelligence (AGI), einer KI, die menschenähnliche kognitive Fähigkeiten besitzt. Dies ist auch das zentrale Ziel von OpenAI. Der weitere Erfolg von DeepSeek wird jedoch maßgeblich von regulatorischen Faktoren, internationaler Akzeptanz und technologischen Fortschritten abhängen.

Die KI-Landschaft erlebt derzeit einen tiefgreifenden Wandel. DeepSeek zeigt, dass nicht zwangsläufig die teuersten und ressourcenintensivsten Modelle die besten sein müssen. Stattdessen könnte die Zukunft in effizienteren, kostengünstigeren KI-Systemen liegen, die dennoch eine hohe Leistungsfähigkeit bieten. Die kommenden Jahre dürften zeigen, ob DeepSeek seine Position weiter ausbauen kann oder ob die etablierten US-Unternehmen eine passende Antwort auf diese neue Herausforderung finden.

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[Quelle: DeepSeek]
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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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