Honor Magic 6 Pro im Test: So überzeugt ein Außenseiter!
Das Honor Magic 6 Pro ist aktuell um 300 Euro für unter 1.000 Euro zu kaufen. Vermutlich hat auch der Letzte mitbekommen das Honor eine ehemalige Huawei-Tochter ist und somit die Kamera-Kompetenzen des einstigen Liebling übernommen hat – eben nur ohne US-Restriktionen. Die GO2mobile-Redaktion hat den verkanten Außenseiter einmal gründlich getestet.
Inhaltsverzeichnis
- Design und Verarbeitung
- Display
- Prozessor und Speicher
- Kamera
- Akku
- Software
- Technische Daten
- Fazit
- Bewertung & Kurzfassung
Intro
Wer schon ein paar Jahre dabei ist, wird Honor noch als die Flaggschiffmarke von Huawei kennen. Dann kam die US-Regierung und wollte im China-US-Wirtschaftskonflikt ein Statement setzen und „zerstörte“ wirtschaftlich Hersteller wie ZTE und Huawei mit entsprechenden Sanktionen.
Ihr fragt Euch vermutlich was hat diese Einleitung mit dem von uns getesteten Honor Magic 6 Pro zu tun? Ganz einfach: Honor ist nun seit mehreren Jahren (auch in China) aus diesem Anlass von Huawei nicht nur finanziell getrennt. Produktion, Entwicklung, Vertrieb und Marketing hat mit Huawei nichts mehr gemein und somit gibt es auf den Honor-Smartphones keine 5G- oder Google-System-App-Einschränkungen.
Ich erwähne das, weil trotz überragenden Smartphones wie dem uns hier vorliegenden Honor Magic 6 Pro Euer Interesse äußerst verhalten ist. Warum? Es gibt wirklich keinen Grund dafür. Wenn doch schreibt ihn doch bitte unten in die Kommentare.
Design und Verarbeitung
Honor überzeugt auch beim IP68 zertifizierten Magic 6 Pro mit einer hervorragenden Verarbeitung und einem frischen Design. Unsere Teststellung kam in der Farbe Epi Green, mit einer Leder-Imitat-Rückseite für einen hervorragenden Grip.
Wenngleich das rückseitige Kamera-Array der trendigen großen, aus dem Gehäuse ragendem kreisrunden Insel frönt, folgt der Außenring doch einer anderen abgeschrägten Formgebung. Mir gefällt es und beißt auch nicht unangenehm in den Zeigefinger, der sich beim typischen Halten des Smartphones genau unter dem Kamera-Gehäuse liegt.
- FunFact: Wie schon bei dem Test zum Xiaomi 14 Ultra, klappert auch hier die Kameraoptik der „Falcon-Hauptkamera“ durch die variable Blende (f/1.4 – f/2.0) hörbar.
Das 225 Gramm schwere Smartphone ist nach unten hin schwerer, was das Tippen auf dem Software-Keyboard spürbar erleichtert. Auf der Unterseite inzwischen standardmäßig der SIM-Tray für zwei Nano-SIM-Karten (kein microSD-Card-Support), eine Mikrofon-Öffnung, der USB-Type-C-Anschluss (3.2, DisplayPort 1.2, OTG) und einer von zwei Lautsprechern.
Auf der rechten Seite des Aluminiumrahmens befindet sich mittig die Power- und Standby-Taste und darüber die Lautstärkewippe. Guter Druckpunkt und wackelfreie Verarbeitung, wenngleich ich mir eine Rifflung bei der Powertaste zur haptischen Orientierung gewünscht hätte.
Oben gibt es neben dem zweiten (im Quermodus links) Lautsprecher, dessen Klang oberer Durchschnitt ist, den guten alten Infrarot-Blaster und eine weiteres Mikrofon.
Auf der Front gibt es einen nach allen vier Seiten hin leicht abgeschrägten Bildschirm, der meiner Meinung nach der beste Kompromiss zwischen Curves- und Flach-Display-Liebhaber ist.
Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt satte 1.299,90 Euro, was für mich schon ein wenig zu teuer erscheint. Doch der Hersteller nicht dumm: verkauft das Smartphone seit Tag Eins für 999,90 Euro, was dann wiederum voll okay ist. Psychologisch gesehen, recht raffiniert!
Design- und Verarbeitungs-Resümee
Honor liefert ein erfrischendes Design auf der Rückseite des Magic 6 Pro, eine gute Haptik und ein Top-Verarbeitung mit Schutz nach IP68-Zertifikat.
Display
Honor verbirgt hinter seinem 6,8 Zoll großem „ultrahartem NanoCrystal Shield“ Schutzglas ein OLED-FullView-Display. Ihm attestiert Honor und die SGS-Zertifizierung im Vergleich zu normalem Glas eine bis zu zehnmal verbesserte Stoßdämpfungsfähigkeit. Die maximale Auflösung beträgt 2.800 x 1.280 Pixel (453 ppi), kann aber auf Wunsch auf 2.100 x 960 Pixel oder automatisch reduziert werden.
Der Bildschirm des Honor Magic 6 Pro bietet eine Bildwiederholrate bis zu 120 Hertz, welche dank LTPO-Technologie adaptiv dynamisch anpassbar ist. Die maximale Helligkeit des Panels beträgt 1.600 Nits kann aber unter direktem Sonnenlicht (HDR-Spitzenwert) auch bis zu 5.000 Nits erreichen. Das sind jedoch Laborwerte – wir haben lediglich 2.275 Nits messen können, was jedoch auch sehr viel ist.
Für empfindliche Augen liefert Honor das nach eigenen Aussagen das höchste PWM-Dimming bei 4.320 Hertz. Das wird auch gleich durch drei TÜV-Reinland-Zertifikate bestätigt. Die 1,07 Milliarden Farben des Panels bekommen ein Dolby-Vision- und HDR Vivid-Siegel.
Aber was sagen uns diese Fakten im täglichen Gebrauch des Honor Magic 6 Pro? Der nach allen vier Seiten abgerundete Bildschirm gefällt uns sehr gut, wenngleich er durch das so genannte Magic Capsule getrübt wird. Dieses an das Apple Dynamic Island erinnernde Feature bietet durch Antippen zusätzliche Informationen, wie beispielsweise ein Titel der sich im Player befindet. So soll dem Nutzer das Navigieren durch seine Apps zusätzlich erleichtert werden.
Die Blickwinkelstabilität, Kontrast, Dynamik, Farbtemperatur und maximale Helligkeit habe ich als sehr gut empfunden. Wenn etwas nicht gefällt, lässt es sich einstellen. Inklusive dem Always-on-Display, welches ebenfalls jede Menge Freiraum für Individualisten lässt.
Display-Resümee
Das Display überzeugt auf ganzer Linie. Was die SGS-Zertifizierung wirklich hält und in wie weit die Magic Capsule einen echten Mehrwert bringt, muss ein Langzeittest unter Beweis stellen.
Prozessor und Speicher
Das Honor Magic 6 Pro hat wie alle aktuellen Flaggschiff-Smartphones den Snapdragon 8 Gen 3 verbaut. Er ist bekanntlich gepaart mit einer Adreno 750 GPU (Graphics Processing Unit). Ich kann Entwarnung geben, die große Überraschung blieb bei dem im 4-Nanometer-Prozess gefertigten SoC (System on a Chip) aus. Weder gab es ein ungewöhnliches CPU-Throttling, noch eine erhöhte Temperatur-Entwicklung des Gehäuses.
Im Performance-Test startete die CPU (Central Processing Unit) bei 95 Prozent und ging dann nach ein paar Minuten runter auf 85 Prozent um dann bis zum Ende (10 Minuten) auf dem Level zu verharren.
Werfen wir einen Blick auf unseren Geekbench-6- und AnTuTu-Tests. Im Single-Core-Test liefert das Honor Magic 6 Pro 1.159 Punkte und im Multi-Core-Test 4.174 Punkte. Zum Vergleich, lieferte das zuletzt getestete Oppo Find X7 Ultra mit dem identischen Prozessor 2.048 Punkte im Single- und 6.071 Punkte im Multi-Core-Test.
Die schlechteren Werte erklären auch, warum es zu keiner spürbaren Hitzeentwicklung bei der Dauerbelastung der CPU (Central Processing Unit) kommt. Alles bewegt sich durch die gute Kunstleder-Isolierung um die 42,5 Grad.
Im AnTuTu haben wir als Bestwert 1.339.089 Punkte. Auch hier scheuen wir nicht den Vergleich zum Oppo-Ultra-Flaggschiff mit 1.915.372 Punkten – beim Xiaomi 14 Ultra jedoch nur 1.199.351 Punkten.
Die blanken Zahlen beweisen also, dass der Prozessor etwas weniger Performance als die Ultra-Flaggschiffe zur Verfügung hat. Macht sich das irgendwie in der Handhabung bemerkbar? Nein. Egal ob typische Arbeiten oder das Zocken von performancehungrigen Spielen, wie Real Racing 3 oder PUBG, beeinträchtigen das Nutzererlebnis.
Speicher
Unser Testgerät kam mit 12 GB LPDDR5 RAM und 512 GB nicht erweiterbaren internen UFS-4.0-Programmspeicher. Bei knapp 485 GB verfügbaren Speicherplatz, dürfte hier auch kein microSD-Karten-Support notwendig sein. Lese- als auch Schreibraten pendeln sich knapp unter 4.000 MB/s ein. Und bevor sich jemand mit dem Gedanken beschäftigt, das auch weniger Speicher okay wäre – es gibt nur diese eine Version.
Prozessor- und Speicher-Resümee
Der Snapdragon 8 Gen 3 zeigt sich laut Benchmark-Tests ein wenig unter dem Durchschnitt der vielen Ultra-Smartphones am Markt. Ohne diesen Faktencheck, wird vermutlich niemand die Differenz zu irgendeinen Zeitpunkt spüren. Gleiches gilt für mögliche Hitzeentwicklungen: es gibt sie nicht.
Kamera
Ich hatte es eingangs schon erwähnt, die rückseitige Hauptkamera ist ein wahrer Blickfänger. Oder wie Honor es tituliert: Poesie in Metall und Glas. Für mich ein gesunder Mix aus rund und eckig, der die KI-unterstützte „Falcon“-Kamera zumindest optisch schon einmal zum Gewinner kürt. Ein Schriftzug wirbt für den 100-fachen digitalen Zoom der 180-MP-Telezoom-Kamera. Passend zu den bevorstehenden Olympischen Spielen dieses Jahr, wirbt der Konzern mit KI-Spezialfunktionen für die Sportfotografie.
Technische Daten der Triple-Hauptkamera
Die Hauptkamera bietet eine Auflösung von 50 Megapixel bei einer variablen Blende von f/1.4 bis 2.0. Die Optik bietet eine optisch stabilisierte (OIS) äquivalente Brennweite von 23 Millimeter samt Laser- und Phasenerkennungs-Autofokus (PDAF). Digitalisiert werden die Pixel von dem 1/1.3 Zoll großen OV50H Image-Sensor von Omnivision.
Oben mittig ist die 180-MP-Telezoom-Kamera mit Periskop-Optik verbaut. Diese bietet einen optisch stabilisierten und verlustfreien 2,5-fachen Zoom, hoch bis zur beworbenen 100-fachen digitalen Vergrößerung mit PDAF. Der 1/1.49 Zoll große Bildsensor ist ein Samsung HP3 und bietet eine Maximalblende von f/2.6.
Das Triple macht eine 50-MP-Ultra-Weitwinkel-Kamera voll, welche ein Sichtfeld von 122 Grad und eine äquivalente Brennweite von 13 Millimeter bietet. Dahinter verbirgt sich ein 1/2.9 Zoll großer Omnivision OV50D. Hier im übrigen kein OIS und nur ein Autofokus.
Technische Daten der Frontkamera
Bei dem Honor Magic 6 Pro sprechen wir hier in der Mehrzahl, da zwei Frontkameras verbaut sind. Eine 50 Megapixel auflösende Kamera mit einem Blickfeld von 90 Grad, einem 1/2.93″ Zoll großem Sensor und einer Blende von f/2.0. Die äquivalente Brennweite beträgt autofokussierte 22 Millimeter.
Die zweite Kamera ist ein 3D-„Time of Flight“-Sensor (ToF) der Tiefen- und biometrische Daten analysiert. Dieser wird auch als biometrischer Sensor beim Gesichtsscan verwendet.
Tagesaufnahmen
Ungewöhnlich, Honor verwendet bei keiner seiner Kameras einen Sony-Bildsensor. Meine Erfahrungen mit Sensoren von Omnivision sind ein wenig negativ vorbelastet. Doch ich muss gestehen, das es an den Tagesaufnahmen keinen Grund zur Kritik gibt.
Sowohl Dynamik, als auch das richtige Maß an Farbe kann der Hauptkamera assistiert werden. Wenn ich mir den Himmel anschaue, kann er für manche Geschmäcker schon zu farbenfroh sein. Aber das ist wie immer Geschmackssache. Ich für meinen Teil bin zumindest angesichts des verbauten Sensors stark beeindruckt und würde die auf 12,5 MP komprimierten Fotos mit zu den Besten im aktuellen Smartphone-Kamera-Angebot zählen.
Weitwinkel- Aufnahmen
Auch die Weitwinkelaufnahmen gefallen durch die Reihe. Im Vergleich stimmen die Farben und trotz großem Blickwinkel von 122 Grad sind auch die Ränder mit ausreichen Details versehen und verzerren nicht so stark, wie bei anderen Herstellern zuletzt gesehen.
„Makro“-Aufnahmen
Vermutlich in Euren Augen die unwichtigste Funktion bei einer Smartphone-Kamera. Mich begeistert sie aber immer wieder aufs Neue. Und auch bei dem Honor Magic 6 Pro gelingen die Fotos aus der Perspektive des Ant-Man.
Zoom-Aufnahmen
Und nun kommen wir zu dem Teil, wo ich das erstmal Kritik an der Kamera von Honor üben muss. Ausgerechnet der Abteilung, auf die der Konzern besonders stolz scheint. Aber weder die beworbene 100-fache Vergrößerung ist für irgendwas zu gebrauchen, noch bin ich mit dem unterschiedlichen Farbsetup von Haupt- zur Telezoom-Kamera einverstanden.
Wenn wir uns die Fotos unabhängig im Vergleich anschauen, dann erzielen die 2,5x und 5x fachen Zoom-Aufnahmen das größte Potential zur weiteren Verwendung.
Nacht-Aufnahmen
Und auch hier kann die Kamera des Honor Magic 6 Pro mehr als nur überzeugen. Durch die variable Blende der Hauptkamera kann diese eine maximale Offenblende von f/1.4 bieten, was auch konsequent bei den Nachtaufnahmen getan wird. Ich bin sichtlich überrascht, zu was eine Smartphone-Kamera im Preissegment unter 1.000 Euro in der Lage ist.
Frontkamera-Aufnahmen
Influencer wird es freuen, dass Honor auch für die Front ein ausgesprochen hochwertiges Setup gewählt hat. Und das zahlt sich auch nicht nur durch den erhöhten Sicherheitsstandard beim Gesichtsscan, sondern auch bei unseren Selfie-Aufnahmen aus. Egal ob Tag oder Nacht: Ich für meinen Teil habe keinen Grund zur Klage. Ihr?
Portrait-Aufnahmen
Da wir von Honor anlässlich der bevorstehenden Präsentation des Honor 200 und Honor 200 Pro in das legendäre französische Studio Harcourt eingeladen wurden, habe ich natürlich auch die Gelegenheit genutzt den Porträt-Modus zu nutzen. So wie es sich für das Pariser Studio gehört in Schwarz-Weiß. Zwar kommt hier noch nicht die KI aus der Zusammenarbeit von Harcourt & Honor zum Einsatz, aber ich finde auch diese Aufnahmen können sich sehen lassen.
Kamera-Resümee
Das Honor Magic 6 Pro kann trotz der Omnivision-Bildsensoren überraschenderweise im Kamera-Part durch die Reihe weg überzeugen. Nein nicht ganz: Die Telezoom-Kamera patzt ein wenig, wenngleich auf hohem Niveau. Ist es wirklich nach dem Huawei Pura 70 das zweitbeste-Kamera-Smartphone? Das wird erst unser finales Smartphone-Kamera-Versus unter Beweis stellen. Stay tuned…
Akku
Der festverbaute Akku bietet eine fantastische Kapazität von 5.600 mAh. Und was uns auf dem Datenblatt mit Zunge schnalzen lässt, bestätigt sich auch im Umgang mit dem Smartphone. Bei einer durchschnittlichen Nutzung sind da durchaus mal drei Tage ohne eine Steckdose möglich.
Aus Umweltgründen beteiligt sich auch Honor an der flachen Verpackung, die ein Netzteil vermissen lässt. Das sogar bei unserer Teststellung. Gut das wir da noch ein 135-Watt-SuperCharge-Netzteil in der GO2mobile-Redaktion hatten.
Der Vorteil bei Honor ist, das Ihr bei der Smartphone-Bestellung für einen obligatorischen Euro ein 100-Watt-Netzteil dazu bekommt. Die maximale kabelgebundene Aufnahme beträgt jedoch „nur“ 80 Watt.
Das Honor Magic 6 Pro kann auch bis zu 66 Watt kabellos geladen werden. Auch hier gibt es anstelle des sonst 100 Euro teurem Wireless-DockCharger, bei der Bestellung des Smartphones, den für nur 10 Euro dazu.
Eine solche Schnellladung hat bei uns nach 5 Minuten 8 Prozent und nach 20 Minuten 41 Prozent in den Akku gedrängelt. Nach einer halben Stunde waren dann 60 Prozent geladen und Abreisefertig (100%) waren wir nach 54 Minuten.
Der „Work 3.0 Battery life“-Test liefert uns noch einmal einen fabelhaften Vergleichswert zu der Konkurrenz. Bei eingeschaltetem Flugmodus und 200 Nits Bildschirmhelligkeit hielt das Honor Magic Pro sehr gute 14 Stunden und 24 Minuten durch, bevor dieser mit 20 Prozent Restkapazität beendet wurde. Zum Vergleich: Das Xiaomi 14 Ultra mit seinem 5.300 mAh starken Akku 12 Stunden und 18 Minuten erzielt.
Bei Honor kann man diesen Wert noch deutlich nach oben kitzeln, indem man Display-Auflösung und Bildwiederholrate reduziert. Wir haben uns in unserem Test auf die automatische Regulierung verlassen.
Akku-Resümee
Der Akku ist mit 5.600 mAh recht gut ausgestattet und kann bei mäßiger Nutzung auch mal 3 Tage durchhalten. Das ist an sich sehr gut, die Bestenliste führt er dennoch nicht an.
Software
Das Honor Magic 6 Pro kommt mit MagicOS 8.0 zum Endverbraucher. Dieses basiert auf Android 14 und einem Google-Sicherheitsupdate vom 1. Februar 2024. Honor verspricht vier Jahre lang System- und 5 Jahre lang Sicherheits-Updates. Das ist kein Spitzenwert, den Samsung sich mit Google und zwei mal sieben Jahren teilt, aber an für sich völlig okay.
Ich muss an dieser Stelle noch einmal hervorheben, das Honor rein gar nichts mehr mit Huawei zu tun hat und in sofern auch alle Google Mobile Dienste, samt Zugang zu dem Google Play Store, gewahrt sind. Leider kann es sich Honor nicht erlauben, trotz einem Preis von eigentlichen 1.300 Euro (tatsächlich nur 1.000) lassen, sich das Device mit Bloatware wie Booking.com, Netflix und Trip.com subventionieren zu lassen. Vermutlich kann man auch Apps wie WPS Office oder Facebook dazu zählen und kommt dann auf etwa 20 deinstallierbare Apps. Aber Dinge wie Honors Dateimanager, Notizen oder Music Player gehen schon okay.
Durch die starke Google-Integration ist viel Individualität durch das System vorgegeben. Dazu zählt dann auch das Ordner- und Icon-Management, wechselbare Schriftarten, Multi-Windows, das Always-on-Display, und die Möglichkeiten zu unterschiedlichen Designs. Neu hingegen war für mich das an Apple orientierte „Standby“ wo im Quermodus bei ausgeschaltetem Bildschirm eine schicke Analog-Uhr zuzüglich Datum angezeigt wird.
Wo wir schon bei Kuriositäten sind: die Magic Capsule hatte ich bereits in der Kategorie Display erwähnt. Es wäre auch noch das Magic Portal zu erwähnen, was einem auf der rechten Seite ein effizientes Tool zur Seite stellt, mit dem Adressen, Text und Bilder erkannt werden und Euch ermöglicht diese in passende Anwendungen wie Gmail, Notizen oder Google Maps zu öffnen/schieben. Natürlich lernt 2024 eine KI das Verhalten der Benutzer zu verstehen und komplexe Aufgaben in nur einem Schritt zu erledigen.
Software-Resümee
In der Software-Kategorie begeistert das Honor Magic 6 Pro ebenfalls. Gut die Update-Garantie ist ausbaufähig, aber MagicOS gefällt mit nützlichen Features wie das Magic Portal oder dem „Standby“-Bildschirm.
Technische Daten
Fazit des Honor Magic 6 Pro
Das Honor Magic 6 Pro ist ein absoluter Außenseiter, der deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient hat, als Ihm zu Teil wird. Der Preis von „reduzierten“ 999,90 Euro, bei der überragenden Ausstattung macht das Android-Smartphone zu einen ernstzunehmenden Konkurrenten zu allen anderen Flaggschiff-Smartphones da draußen.
Das Display ohne Fehl und Tadel, der Prozessor amtlich, wenngleich sanft im Zaum gehalten, und der Akku über dem Durchschnitt. Softwareseitig lässt man es ab und an auch einmal aufblitzen und auch bei der Kamera kann das Unternehmen trotz Omnivision-Sensoren durch eine top-Kamera-Software überzeugen. Eine Sparte, bei der man sich mit Sicherheit von der Huawei-Expertise hat leiten lassen.
Ob es den Platz Zwei bei DxOMark wirklich verdient hat, muss noch der Kamera-Gewinner in unserem Ultra-Versus zeigen. Bislang führt das Oppo Find X7 Ultra.
Bewertung & Kurzfassung
Test des Honor Magic 6 Pro 999,90 Euro

Produktname: Honor Magic 6 Pro
Marke: Honor
Angebotspreis: 999.90
Währung: Euro
Verfügbarkeit: InStock
-
Hardware - 9.2/10
9.2/10
-
Verarbeitung - 8.7/10
8.7/10
-
Software - 8.3/10
8.3/10
-
Performance - 7.9/10
7.9/10
-
Kamera - 9.5/10
9.5/10
-
Akku - 8.8/10
8.8/10
-
Preis/Leistung - 9.4/10
9.4/10
Kurzfassung
Das Honor Magic 6 Pro überrascht auf ganzer Linie! Im Preis, Das Display, die Akkuleistung und ja, auch bei den Kamera-Ergebnissen! Das Smartphone ist absolut verkannt – solltet Ihr einen günstigen Bundle Deal mit Schubladenvertrag sehen – schlagt zu!
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Kontra
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