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Huawei Embargo: Nun sind auch die HiSilicon Kirin-Prozessoren betroffen

Sah es so aus, als hätte Huawei in Sachen Sicherheits- und System-Updates von Google zumindest eine vorübergehende Lösung, so zerstört die aktuelle Nachricht alle Hoffnungen auf neue Smartphones des chinesischen Konzern. Denn auch der englische Konzern ARM Limited hat nun seine Zusammenarbeit mit Huawei aufgekündigt.

 

In meinen Augen ist das US-Embargo gegenüber Huawei, der größte Skandal in der Smartphone-Geschichte. Sicherlich ist bei dem aktuellen US-Präsident nichts in Stein gemeißelt, doch schlimmer könnte es kaum für die weltweite Nummer Zwei nicht kommen. Denn neben Microsoft, die aktuell die Huawei MateBooks aus dem Sortiment genommen haben und ebenfalls den Verkauf des Windows Betriebssystem verweigern und Google – dessen Android OS zwar für alle kostenlos verfügbar ist – doch das Unternehmen aus Mountain View einige wichtige Dienste und Anwendungen wie den Google Play Store bietet, kommt nun noch ARM Limited und Intel dazu.

Und obwohl die Entwickler der ARM-Architektur, die auch in den HiSilicon Kirin SoCs (System on a Chip) zum Einsatz kommt, nicht ihren Hauptsitz in den USA sondern Cambridge in England haben, kündigen diese in der vergangenen Nacht ihre Zusammenarbeit mit Huawei auf, wie die BBC berichtet. Grund dafür ist, dass der Großteil an Entwicklungsarbeit (mehr als 25% des Wertschöpfungsanteils) in den Filialen Austin Texas und Silicon Valley stattfindet. Da egal ob Snapdragon von Qualcomm, Exynos von Samsung oder der HiSilicon Kirin von Huawei, alle auf die in den 80er Jahren gegründete Advanced Risc Machines (ARM) Architektur zurück greifen, bleiben Huawei nicht einmal Alternativen.

Richard Yu, CEO der Huawei Mobil-Abteilung gibt ein Statement

CEO Richard Yu hat sich zu den neuesten Nachrichten noch nicht geäußert, zeigte sich aber überrascht, das sich auch Microsoft und Intel an das Embargo des US-Handelsministerium hielten. Denn dieses soll sich laut Trump, aufgrund der Sicherheitsbedenken nur auf Smartphones beziehen. Im Bezug auf Google Updates, hatte sich Richard Yu wie folgt geäußert:

Huawei hat weltweit bedeutende Beiträge zur Entwicklung und zum Wachstum von Android geleistet. Wir haben als einer der globalen Key-Partner von Android eng mit ihrer Open Source Plattform gearbeitet, um ein Ecosystem zu entwickeln, von dem sowohl die Nutzer als auch die Industrie profitieren.
Huawei wird weiterhin Sicherheitsupdates und Services für alle bestehenden Huawei und Honor Smartphones sowie Tablets zur Verfügung stellen. Das betrifft verkaufte und lagerhaltige Geräte weltweit.
Wir werden weiter daran arbeiten ein sicheres und zukunftsfähiges Software-Ecosystem zu entwickeln, um die bestmögliche Nutzererfahrung weltweit zu bieten.

Trotz der 90-Tage-Lizenz (vom 20. Mai bis zum 19. August 2019) von dem US Commerce Department, bleibt es für das chinesische Unternehmen schwierig. Erste Ansätze wie ein neues Huawei Betriebssystem mit dem Namen „Project Z“, welches ersten Gerüchten zufolge mit Android-Apps deutlich schneller laufen soll, sind noch in weiter Ferne. Auch die Alternative des Google Play Store mit dem portugiesischen Android-App-Store Aptoide, dürfte von der Kundschaft nur schwer akzeptiert werden. Microsoft kann davon ein Lied singen, die mit ihrem mobilen Betriebssystem kläglich gescheitert sind, da wichtige Anwendungen gefehlt haben.

Über kurz oder lang wird Richard Yu nichts anderes übrig bleiben, als die chinesische Regierung um Hilfe zu bitten. Dieser Handelskrieg findet auf höchster Ebene statt und wir sind die Leidtragenden.

[Quelle: BBC]

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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