Huawei P50E: Die Offensive gegen das US-Embargo
Huawei wird im Heimatland China morgen am 16. März einen Launch-Event abhalten, auf dem man unter anderem das Huawei P50E offiziell vorstellen wird. Das erst einmal recht unscheinbar klingende Device soll die Antwort auf die seit mehren Jahren anhaltenden US-Sanktionen sein, welche dem Unternehmen unter anderem verbieten, Smartphones mit LTE-5G-Support herzustellen. Mit dieser Lösung hat wahrlich niemand gerechnet. Aber wie heißt es so schön: Not macht erfinderisch.
Huawei nach wie vor unter US-Embargo
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump kann neben einiger anderer zweifelhafter Entscheidungen auch das US-Embargo für den bis dahin weltweit sehr erfolgreich agierenden Smartphone-Hersteller Huawei verzeichnen. 
Huawei P50E mit LTE-5G-Case
Über das chinesische soziale Netzwerk Sina Weibo kündigt man den Event an, wo neben neuen Farben für das Huawei P50 Pro eben auch das sogenannte Huawei P50E präsentieren will. Das Smartphone ist laut AnTuTu mit einer separat erhältlichen Schutzhülle kompatibel. Diese Hülle soll aber das Smartphone nicht nur vor Stößen schützen, sondern auch dem Smartphone den Zugang zu den LTE-5G Funkzellen gewähren. Praktisch ein Schlupfloch in den US-Auflagen, dem das Unternehmen seit mehreren Jahren folgt und sichtbaren Schaden angerichtet hat.
Zugegeben ist die Erfindung nicht sonderlich neu. Auch Motorola hatte in den Anfängen der 5G-Technologie ein entsprechendes „Moto Mod“ im Angebot. Doch etwas verwunderlich ist die für morgen geplante Präsentation an sich schon. Bislang ist über die 5G-Hülle noch nichts bekannt. Ob sie nun über jedes P50-Modell gezogen werden kann oder nur mit einem speziellen Huawei P50E funktioniert, dürften wir dann morgen erfahren.
Besser als gar kein LTE
Fakt ist, dass die Übertragungsgeschwindigkeit – was ja im Grunde der Hauptgrund der 5. Generation ist – bei einer solchen externen Lösung nicht mit einem in dem Prozessor integrierten 5G-Modem vergleichbar ist. Sinnvoll erscheint der Einsatz einer solchen 5G-Hülle nur, wo ein LTE-4G-Empfang aufgrund fehlender Sendemasten ausgeschlossen ist.
Ich wundere mich, dass immer noch so viel über Huawei-Telefone berichtet wird. Wenn Huawei jetzt sein 5G-Problem einigermaßen umschifft, ändert das ja nichts am Kernproblem „Google-Apps“. Natürlich kann man ohne Maps und diverse andere Google-Apps auskommen, aber ohne den Playstore fehlt der Zugang zu zahlreichen langjährig gewohnten, teilweise für einiges Geld erworbenen Apps; auch unersetzbaren Apps, etwa zur Steuerung bestimmter Hifi-Geräte. Egal wie gut Huaweis Geräte ansonsten sind, ohne Playstore sind sie nur für eine kleine Randgruppe brauchbar.