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Huawei umgeht 5G-US-Embargo

Seit 2019 leidet der chinesische Hersteller Huawei unter dem durch Donald Trump eingeführten US-Embargo. Dieses verbietet neben der Zusammenarbeit mit US-Unternehmen, Smartphones mit LTE-5G-Support herzustellen. Nun scheint der Hersteller einen Weg gefunden zu haben, von dem wir Mitte März schon einmal etwas gehört haben.

 

Huawei hat eine Lösung gefunden das 5G-US-Embargo zu umgehen

Damals hieß es, Huawei würde ein Smartphone mit dem Namen Huawei P50E präsentieren, welches mithilfe einer zusätzlich aufgebrachten Schutzhülle LTE-5G-Support erhalten würde. Tatsächlich kam es zu diesem Launch nicht, da das US-Embargo so noch immer verletzt werden würde. Denn das besagt ja nicht, das Huawei kein Smartphone mit 5G-Modem bauen und verkaufen dürfe, sondern verbietet dem Unternehmen generell die Verwendung von LTE-5G-Technologie. Also auch in einer Schutzhülle.

Es scheint als habe Huawei die Zeit genutzt und andere Wege gefunden die eigentliche Idee umzusetzen. Man hat einen Partner gesucht, der nicht unter US-Embargo steht und ist mit dem Netzwerk-Unternehmen SoyeaLink  fündig geworden. Nun stellt nicht Huawei die 5G-Schutzhülle her, sondern SoyeaLink. Wie die Homepage des Unternehmens zeigt vorerst für das Huawei P50 Pro, welches der Hersteller Ende Juli 2021 im Heimatland auf den Markt gebracht hatte. Der darin verbaute Snapdragon 888 Octa-Core-Prozessor wird von Qualcomm extra für Huawei hergestellt und bietet keinen LTE-5G-Support.

LTE-5G-Cover aufgrund des US-Embargo

Schutzhülle mit eigenem Prozessor und 5G-Modem

Das knapp 110 Euro teure Cover ist ein wahres Wunderwerk der Technik. Es besitzt bei einer Dicke von 3,2 Millimeter und einem Gewicht von 52 Gramm einen eigenen Dual-Core-Prozessor. Dieser besitzt einer maximalen Taktrate von 1,35 GHz. Die Schutzhülle wird direkt über den USB-Type-C-Port des Huawei P50 Pro verbunden, besitzt aber einen eigenen zusätzlichen Anschluss. Dieser ermöglicht es dem Nutzer das Smartphone trotzt verbundener Hülle das P50 mit SuperCharge schnell zu laden.

Die LTE-5G-Schutzhülle von SoyeaLink kommuniziert via eSIM und dem verbauten Modem mit dem Netzanbieter. Die Integration über den USB-Port ist aber derart perfekt, dass sogar das 5G-Icon samt Signalstärke im P50 Pro angezeigt wird. Ob und wann die 5G-Schutzhülle zu uns nach Deutschland kommt, ist noch nicht bekannt.

US-Embargo sollte so langsam aufgehoben werden

Wenngleich ich den Willen und das Know-how von Huawei schätze, sollte man sich doch einmal überlegen ob das noch die richtige Entscheidung ist. Das US-Embargo ist in meinen Augen eh nur eine Farce. Ein kalifornisches Unternehmen darf für Huawei Chips herstellen, aber nicht mit einem LTE-5G-Modem. Warum? Das Huawei keine 5G-Technologie in den USA verbauen darf, ergibt ja noch einen Sinn. Dann bekommen Laptops das Windows Betriebssystem von Microsoft – einem bekannten US-Unternehmen. Aber Google darf kein Android mit Google Systemanwendungen liefern? Sorry – aber das ist lächerlich.

[Quelle: SoyeaLink | via NotebookCheck]

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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