Kospet iHeal Ring 3 im Test: Nur klauen ist günstiger!
Mit dem iHeal Ring 3 von Kospet tritt ein weiterer chinesischer Hersteller in den obligatorischen „Ring“. Nachdem Samsung mit dem Galaxy Ring das Thema der unauffälligen Tracker salonfähig gemacht hat, erblüht das Angebot der smarten Ringe. Wir haben den 100 US-Dollar preiswerten Gesundheits- und Fitness-Tracker ausgiebig getestet. Hier nun unsere unabhängigen Ergebnisse,
Inhaltsverzeichnis
- Intro
- Preis, Design und Verarbeitung
- Akku
- Software und Funktionen
- Sensoren
- Technische Daten
- Fazit
- Bewertung & Kurzfassung
Preis, Design und Verarbeitung
Der iHeal Ring 3 ist, wie sich aus dem Namen schon herleiten lässt, nicht der erste Smart Ring von Kospet. Wir können also von einem gewissen Erfahrungsschatz Seitens des Herstellers ausgehen und auch voraussetzen.
Das Design unterscheidet sich minimal von den Mitbewerbern, durch seine zweifarbige Außenlackierung. In unserem Fall innen Schwarz, außen Schwarz flankiert von einem zu beiden Seiten silbernen Rand.
Das Material besteht aus einer Legierung von Keramik, Titan und Epoxidharz, die so auch in der Raumfahrt verwendet wird. Durch die Titanlegierung ist der unter 3 Gramm leichte Ring besonders robust und nahezu kratzfest, was dem Träger lange Freude an ihm bereiten dürfte.
Der gerade einmal 3 Millimeter dicke Ring ist nach 5ATM zertifiziert. Somit kann der iHeal Ring 3 auch zum Schwimmen, Duschen und dem täglichen Gebrauch verwendet werden und muss nicht jedes mal abgenommen werden.
iHeal Ring 3 mit Rabatt kaufen:
Der iHeal Ring 3 kann an jedem Finger getragen werden, da er über keine touchsensitive Fläche zur Bedienung verfügt, so wie der durch uns getestete Rogbid Smart Ring. Es gibt ihn in den Größen 17,6 mm, 18,4 mm, 19,2 mm, 20 mm und 20,8 mm (Durchmesser) im Online-Shop des Herstellers für 99,99 US-Dollar, was nach aktuellem Kurs circa 93 Euro sind. Kospet gewährt Euch aber noch einmal einen exklusiven GO2mobile-Rabatt von 20 US-Dollar mit dem Code „kospetihealring3„, kommt Ihr also am Ende auf schmale 75 Euro. Damit wird der iHeal Ring 3 mit seinem Funktionsumfang fast schon zum „no brainer“.
Die Verarbeitung macht auf uns einen soliden Eindruck und die Farbgebung gefällt, weil sie bislang einzigartig ist. Lediglich Xiaomi plant mit dem Black Shark Smart Ring ebenfalls ein zweifarbiges Design. Etwas billig wirkt die Ladefunktion. Es gibt keine übliche magnetische, kabellose Station, sondern ein USB-Kabel welches an den Computer oder jedes beliebige Handy-Ladegerät gesteckt wird. Das keine Ladestation dabei ist – behaupte ich jetzt einfach mal Pro Kospet – ist nur der Umwelt zuliebe.
Design- und Verarbeitungs-Resümee
Der iHeal Smart Ring 3 gefällt schon optisch durch seine zweifarbige Außenlackierung. Die Titan-Legierung birgt für ein robustes Design, welches auch nach 5ATM wasserfest ist.
Akku
Der Ring-Tracker von Kospet hat einen 18 mAh starken Akku verbaut. Dieser soll laut Herstellerangaben mit einer Ladung 3 Tage das 24/7-Tracking zuverlässig erledigen. Das sind in unseren Augen überraschend realistische Werte. Selbst mit zusätzlichen Trainingseinlagen wie dem „Motion Sensing Game“ (dazu im nächsten Kapitel mehr) kommen wir sicher über drei Tage (ca. 30 % pro Tag) mit einer Ladung.
Eine typische Ladestation, welche den Ring kabellos auflädt gibt es in unserem Fall nicht dazu. Das ist vermutlich dem günstigen Preis geschuldet. Packen wir den iHeal Smart Ring 3 auf unsere Ladestation vom Rogbid Smart Ring leuchtet die rote LED des Rings und der Akku wird geladen. Im Lieferumfang befindet sich jedoch ein Ladekabel, welches einen USB-Class-A-Stecker auf der einen Seite und einen magnetischen Pin auf der anderen Seite bietet.
Die „Fummelei“ erinnerst mich ein wenig an das Xiaomi Mi Band 8, bei dem es eine ähnliche Ladelösung gibt. Eine universelle Ladelösung, beispielsweise über die Reverse-Ladefunktion eines Smartphones, wäre wünschenswert.
Eine komplette Ladung von 10 bis 100 Prozent ist in knappen 40 Minuten erledigt. Damit kann ich gut leben.
Akku-Resümee
Drei Tage Laufzeit ist eine realistische Angabe des Herstellers, aber leider unter dem was die Konkurrenz mit 4-5 Tagen zu bieten hat. Das Ladekabel, anstelle einer kabellosen Ladestation, hinterlässt den ersten Makel am iHeal Ring.
Software und Funktionen
Für den iHeal Smart Ring 3 ist in der Betriebsanleitung die kostenlose App CyFit vorgesehen, die es sowohl für Android (ab 5.0) als auch für das Apple iPhone (ab iOS 10.0) gibt. Was uns sofort positiv auffiel: es ist kein Nutzerkonto im herkömmlichen Sinne mit einer persönlichen E-Mail-Adresse notwendig. Ihr bleibt also anonym. Lediglich die Daten zur Kalkulation der verbrannten Kalorien, wie Eure Größe, Gewicht und Alter, wären im eigenen Interesse vorteilhaft richtig anzugeben. Bild und Name können komplett fiktiv sein.
Die App ist sehr übersichtlich in vier Karteireiter aufgeteilt, wenngleich die fehlerhaften Übersetzungen hin und wieder zum schmunzeln einladen. Aber wie heißt es so schön: lachen ist gesund. Der erste Reiter widmet sich den aufgezeichneten Schritten, verbrannten Kalorien, dem Herzschlag, der Sauerstoffsättigung im Blut (SpO2) und der zurückgelegten Distanz.
Tiefergreifende Daten erhält man mit einem jeweiligen „Touch“ auf das entsprechende Widget, mit zusätzlicher Option zu einer dedizierten Messung von Herz und SpO2. Während ein Check mit einem BT-Brustgurt von Polar und einer TicWatch Pro 5 auf deutlich geringere Werte in Sachen Schritte und Distanz zu Tage förderte, waren die Werte von Puls und SpO2 deutlich besser. Ja nahezu exakt.
So ergab beispielsweise eine Messung der Herzfrequenz mit einem medizinischen Messgerät um den Oberarm den identischen Wert. Und das nicht nur einmal, sondern stetig. Die Diskrepanz der deutlich höheren „Schrittzahlen“ erklären sich meiner Meinung nach auch schon durch den logischen Menschenverstand. Wie soll denn ein Finger zuverlässig die Anzahl der zurückgelegten Schritte eruieren?
Im Gegenteil, wer mal aufmerksam seine Finger eine Zeit lang beobachtet, der wird merken, dass diese frechen Früchtchen recht agil den Tag über in Aktion sind. Ich sage nur in meinem Fall als Online-Redakteur und dem hacken auf der Tastatur. Logisch registriert der Ring deutlich mehr „Schritte“, auch wenn gar keine getätigt werden. Das solltet Ihr in jedem Fall im Hinterkopf behalten.
Fraglich wie genau hier die Konkurrenz arbeitet, wie beispielsweise der am 10. Juli erwartete Samsung Galaxy Ring.
Der zweite Reiter beschäftigt sich mit dem Thema Schlafen, wobei sehr zur Freude auch sogenanntes Powernapping – von der App als „sporadisches Nickerchen“ erkannt und aufgezeichnet wurde. Diese Daten, inklusive der REM-Phase, tiefen, als auch leichtem Schlaf stimmten zum größten Teil mit meiner Smartwatch überein.
Der dritte Tab hat uns gleichermaßen überrascht, als auch viel Freude bereitet. In der App wird er als „Somatosensorisches Spiel“ übersetzt, gemeint ist das „Motion Sensing Game“, bzw. Games. Mit einem umfangreichen Angebot an Spielen, will auch die App uns zu mehr Bewegung animieren. Bei mir hat es geklappt und ich habe auf Anhieb gleich mal 30 Kalorien verbrannt. Ist mal was anderes und erinnert ein wenig an „Dancing Stage Unleashed“ für die Xbox samt Tanzmatte.
Der letzte Reiter widmet sich Eurem Profil (Bergwerk), den persönlichen Einstellungen und Verweise auf das Unternehmen und deren Datenschutzerklärungen, von denen aber viele Links – wie im Übrigen auch die Updatefunktion – tot sind. Dennoch habe ich eine Updatemeldung (Version 1.4.0) während der Nutzung auf den Bildschirm bekommen.
Was mir tatsächlich fehlt ist eine Imitierung oder Erkennung für bestimmte Sportarten. Vermutlich erscheint dem Hersteller der Weg über die Smartphone-App als kontraproduktiv.
Software-Resümee
Die kostenlose App lädt mit ihren Übersetzungsfehlern häufig zum schmunzeln ein. Dennoch erkennen wir einen guten Ansatz und Potenzial. Während die Schrittzahlen eher ungenau und zu vernachlässigen sind, überzeugen das Schlaf, SpO2- und Herzfrequenz-Tracking.
Sensoren
Angesichts des günstigen Preises von unter 100 Euro und einem Ultrahuman Air Ring*, der aktuell bei Amazon 379 Euro kostet, waren unsere Erwartungen an den chinesischen Smart Ring nicht sonderlich hoch. Doch es gibt mit dem 24/7 Schritt-, Schlaf-, Herz- und Sauerstoffsättigungs-Tracking umfangreiche Messungen durch einen PPG-Sensor. Über die Genauigkeit habe ich bereits im Abschnitt Software berichtet.
Was dem Ring fehlt ist ein Temperatur-Sensor, welcher auch zuverlässig die weibliche Menstruation tracken und auswerten könnte. Fällt also in unserem Fall weg. Ebenfalls gibt es keinen Touch-Sensor wie bei dem von uns getesteten Rogbid Smart Ring. Schau ich auf den Preis, habe ich komplettes Verständnis dafür. Wirklich genutzt habe ich auch nur die Fernauslöser-Funktion für die Smartphone-Kamera.
Wer sich den Ring innen etwas genauer anschaut, erkennt auch eine Reihe an Sensoren und LEDs. Neben einem GR5513B-Prozessor, verbaut der Hersteller einen Photoplethysmographie-Chip (PPG), eine rote, als auch zwei grüne LEDs, Bluetooth 5.3 und einen 6-Achsen-Beschleunigungssensor. Zur Vervollständigung: Die getrackten Daten werden auf dem Ring, sofern ausreichen Strom, für sieben Tage gespeichert, bevor sie mit dem Smartphone und der CyFit-App synchronisiert werden müssen.
Sensoren und Fitness-Resümee
Ausgehend von dem günstigen Preis, finden wir das Angebot an verbauter Sensoren ausreichend. Die wichtigsten Daten sammelt der iHeal Ring 3 zuverlässig. Somit ist er ein günstiger Einstieg in der Welt der smarten Ringe gewährleistet. Für manch Einen auch eine sinnvolle Option eines Testkaufs, ob man sich überhaupt als Ringträger eignet.
Technische Daten
Datenblatt | |
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Produkt |
Kospet iHeal Ring 3
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Bild | ![]() |
Sensoren |
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SoC |
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Funktionen |
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Speicher |
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Akku |
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Konnektivität |
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IP-Zertifizierung |
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Abmessungen und Gewicht |
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Material
Farben |
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Preis |
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Fazit des Kospet iHeal Ring 3
Zugegeben waren wir sehr skeptisch was die Sicherheit der persönlichen Gesundheitsdaten und Aussagen wie „Die Genauigkeit der Trainings- und Gesundheitsdaten des iHeal Ring 3 betragen mehr als 98 %“ bedeuten. Gerade bei einem aus China stammenden Smart Ring der keine 100 Euro kostet.
Am Ende wurden wir doch eher positiv überrascht. Das vorab: Die Genauigkeit der gelaufenen Schritte ist alles andere als realistisch, aber die Differenz in meinen Augen nachvollziehbar (siehe Kategorie Software). Dagegen waren das 24/7 Tracking der Herzfrequenz, dem Sauerstoffgehalt im Blut und die Schlafüberwachung sehr genau.
Mit dem GO2mobile-Rabatt bezahlt ihr keine 75 Euro für den smarten Ring, was in meinen Augen für das was er bietet, ein unschlagbarer Preis ist. Der Smart Ring von Kospet bietet eine übersichtliche App die keine persönlichen Daten verlangt (Realname, Email oder Adresse) mit einem witzigem Game-Feature, welches zu mehr Aktivität einlädt.
Der Ring selber ist nach 5ATM gegen das Eindringen von Wasser geschützt und durch seine Titan-Legierung nicht nur sehr leicht, sondern auch resident gegen Beschädigungen wie Kratzer. Der Akku hält 3 Tage sicher durch, was eventuell noch ein wenig verbesserungswürdig ist. Aber eine Komplett-Ladung ist binnen 40 Minuten absolviert. Also auch verschmerzbar.
Unser Rat: Wer sich schon immer einen Smart Ring zulegen wollte, die ungenaue Schrittzahl vernachlässigen kann und Fokus auf das Tracken der Herzfrequenz und des Schlafes legt, ist mit dem Kospet iHeal Ring 3 bestens bedient. Gerade Menschen die normalerweise keine Ringträger sind, bekommen hier eine ideale Möglichkeit an das Thema heranzutasten.
Bewertung & Kurzfassung
Test Kospet iHeal Ring 3
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Hardware - 8.5/10
8.5/10
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Verarbeitung - 8.9/10
8.9/10
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Akku - 7.1/10
7.1/10
-
Software - 8.9/10
8.9/10
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Sensoren - 7.8/10
7.8/10
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Preis/Leistung - 9.7/10
9.7/10
Kurzfassung
Der iHeal Ring 3 von Kospet ist mit seinem Preis von unter 80 Euro (inkl. GO2mobile-Rabatt) ein absoluter no Brainer! Exaktes 24/7 Herz-, SpO2- und Schlaf-Tracking und eine animierende „Motion-sensing“Game-Funktion gefallen. Drei Tage Laufzeit und die ungenaue Schrittzahl dagegen weniger. Als Einsteiger und „Testring“ aber bestens geeignet.
Pro
- Gaming-Funktionen
- Bis 5ATM Wasserfest
- Akkurate Gesundheitsdaten
- Keine persönliche Daten notwendig
- Sehr, sehr günstiger Anschaffungspreis
Kontra
- keine Ladestation dabei
- Schwierige Größenbestimmung
- Schrittzahlen und Distanzen falsch
- kein automatisches Sport-Tracking