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Operation Trojan Shield: Hat Google mit dem FBI und Europol zusammengearbeitet?

Seit gestern Abend berichten die öffentlich-rechtlichen Nachrichtensender über den weltweiten Erfolg der Operation „Trojan Shield“, auch unter „Ironside“ oder der Taskforce „Greenlight“ bekannt. Hier sollen  knapp 12.000 manipulierte Google Pixel 3a und Pixel 4a Smartphones durch die Strafverfolgungsbehörden AFP, FBI und Europol über Jahre hinweg im kriminellen Milieu verteilt worden sein. Durch die vorinstallierte Verschlüsselungs-App „AN∅M“ konnten die Beamten alle Gespräche mithören und aufzeichnen. Aktuellen Medienberichten zufolge führte die Operation zu über 800 Festnahmen in 16 Ländern. Doch welche Rolle spielte dabei Mountain View?

 

Operation Trojan Shield war ein voller Erfolg!

Allen Anschein nach hat Google eng mit dem FBI in San Diego zusammengearbeitet. Gleich mehreren Medienberichten zufolge ist den internationalen Strafverfolgungsbehörden AFP (Australian Federal Police), FBI (Federal Bureau of Investigation) und Europol in einer der größten jemals ausgeführten Polizei-Aktionen am vergangenen Montag in 16 Ländern, Festnahmen von über 800 verdächtigen Personen (in Deutschland – Schwerpunkt Hessen – allein 70) gelungen. Beschlagnahmt wurden über 8 Tonnen Kokain, 22 Tonnen Cannabis und große Mengen an Bargeld sowie Kryptowährungen, wie der Spiegel berichtet.

12.000 Google Pixel 3a und 4a mit AN0M-App im Umlauf

Bereits vor Jahren an einem Stammtisch wurde die Idee zur Operation Trojan Shield geboren, heißt es aus Australischen Medienberichten. In San Diego, Kalifornien gründete das FBI ein Unternehmen mit dem Namen „AN∅M“ (Leetschrift für Anom). Diese stellte eine gleichnamige kostenpflichtige Verschlüsselungs-Anwendung her, welche wiederum vom FBI mit einem Backdoor-Trojaner versehen wurde. Diese wurde dann augenscheinlich in Kooperation mit Google und knapp 12.000 Pixel 3a und Pixel 4a Smartphones an 300 kriminelle Banden verteilt. Der AFP zufolge „mussten Kriminelle einen Kriminellen kennen, um ein Gerät zu bekommen“.

Operation Trojan Shield

Knapp drei Jahre lang hörten die Behörden 27 Millionen Telefonate ab und lasen Chats in Echtzeit mit, bei denen es ohne jegliche Codewörter um Drogenhandel, Geldwäsche, Waffenhandel und Mordaufträge ging. Mitglieder der Mafia, asiatische Verbrechersyndikate und kriminelle Motorradbanden wiegten sich in Sicherheit. Über eine vorinstallierte Taschenrechner-Anwendung und der Eingabe von „9999“ mit der Bestätigung des „=“-Zeichen öffnete sich die Verschlüsselungs-App „AN∅M“ über welche dann angeblich verschlüsselt kommuniziert werden konnte.

Operation Trojan Shield

Wusste Google von dem Backdoor-Trojaner?

Nach wie vor ist ungeklärt welche Rolle Google bei der weltweiten Operation Trojan Shield (Ironside) spielt. Haben sie lediglich eine große Menge an Google Pixel-Smartphones an das FBI verkauft oder waren sie am Ende an der Programmierung beteiligt? Wir erinnern uns noch an die doch sehr mysteriösen Leaks zu dem Google Pixel, welches gerade in Russland Wochen vor dem offiziellen Release Kistenweise nicht nur unter Influencern verteilt wurden. Hierzu wird es vermutlich nie eine offizielle Stellungnahme geben. Ein gewisses Geschmäckle bleibt aber dennoch.

[Quelle: Spiegel | via ARD Tagesschau]

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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