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Apple M4 offiziell vorgestellt! Vielleicht zu früh?

Gemeinsam mit dem Apple iPad Pro (2024) hat Cupertino den Apple M4-Chip offiziell vorgestellt. In diesem Beitrag beleuchten wir den wohl aktuell schnellsten Prozessor genauer und stellen uns die Frage, ob Apple zu voreilig mit der Präsentation war?

Apple stellt offiziell den M4-Chip vor!

Als Apple das iPad Pro mit dem neuen M4-Prozessor ankündigte, löste dies in der Medienlandschaft und besonders bei den Nutzern von „fast“ neuen Macs mit M3-Chip große Verwunderung aus. Viele dieser Nutzer waren überrascht, ja sogar verärgert darüber, dass ihre erst kürzlich erworbenen Computer nun bereits als technisch überholt gelten könnten.

Bevor ich auf die Gründe näher eingehe, ein paar Worte zu dem neuen SoC (System on a Chip) an sich:

Fakten im Detail

Apple M4-Chip

Der neue Chip wird im fortschrittlichen 3-Nanometer-Verfahren hergestellt und soll die maximale Performance des Apple M2 bei nur der Hälfte des Stromverbrauchs erreichen. Alternativ kann er bei einem vergleichbaren Stromverbrauch eine 50 Prozent schnellere CPU-Leistung und eine vierfach höhere Grafikleistung erzielen, wobei letzteres nur bei aktiviertem Raytracing möglich ist.

Der KI-Beschleuniger des neuen Apple M4-Chips verzeichnet jedoch einen erheblichen Fortschritt und kann nun 38 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde (TOPS) durchführen, im Vergleich zu den 18 TOPS des Vorgängermodells. Der Snapdragon X Elite von Qualcomm bleibt mit 45 TOPS jedoch noch überlegen. Die Speicherbandbreite des verbauten Arbeitsspeichers steigt um 20 Prozent.

Ein genauerer Blick auf die technischen Daten des Apple iPad Pro* enthüllt jedoch einige Einschränkungen. Die Modelle mit 256 GB und 512 GB Speicher sind mit einer langsameren Version des Chips ausgestattet, die nur drei statt vier Performance-Kerne besitzen. Dadurch könnte die CPU-Leistung dieser Modelle sogar geringer ausfallen als die des Apple M3. Wer die schnellste Version des Apple M4-Chips möchte, muss mindestens 1.929 Euro für das 11 Zoll große Apple iPad Pro mit 1 TB Speicher* ausgeben.

Zusätzlich ist der Arbeitsspeicher in der kleineren Variante des Chips mit nur 8 GB statt 16 GB RAM etwas knapp bemessen. Ebenfalls enttäuschend ist, dass der Apple M4 im iPad Pro, wie bereits der Apple M3, nur einen externen Monitor mit maximal 6K-Auflösung bei 60 Hertz ansteuern kann, obwohl der Thunderbolt-Anschluss theoretisch mehrere Bildschirme unterstützen könnte. Ob diese Einschränkung auch für Macs mit dem Apple M4 gilt, bleibt abzuwarten.

Die ersten Benchmark-Ergebnisse des neuen Apple M4 sind zumindest vielversprechend und attestieren dem Prozessor ein bedeutendes Performance-Upgrade, das den Chip über seine Konkurrenten hinaushebt. Sowohl der Grafikchip als auch die NPU zeigen deutliche Fortschritte im Vergleich zum Sprung vom M2 zum M3.

Die Single-Thread-Performance steigt im Vergleich zum Apple M3 um 22 Prozent, die Multi-Thread-Leistung sogar um 22,3 Prozent. Damit erreicht die Multi-Core-Leistung nun das Niveau des Qualcomm Snapdragon X Elite, obwohl der Qualcomm-Chip zwölf Kerne besitzt, im Gegensatz zu den zehn Kernen des Apple M4, und eine höhere thermische Verlustleistung (TDP) aufweist. Im Single-Core-Betrieb liegt Apple sogar mit 31,2 Prozent in Führung. Im Vergleich zum AMD Ryzen 9 8945HS und zum Intel Core Ultra 9 185H kann sich der Apple M4 noch deutlicher absetzen.

Warum hat Apple jetzt schon den M4 Prozessor präsentiert?

Apple setzt bei den Prozessoren stets auf den neuesten Fertigungsprozess der Auftragsfertiger, insbesondere TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company). Das Apple iPhone 15 Pro* war das erste massenproduzierte Gerät mit einem im 3-Nanometer-Prozess gefertigtem SoC. Doch die Leistung im Vergleich zum Vorgänger war enttäuschend, und der Chip kam zudem verspätet auf den Markt.

Apple plante bereits 2022 3-Nanometer-SoCs, aber TSMCs N3B-Prozess war nicht rechtzeitig bereit. Andere Hersteller hatten noch größere Verzögerungen, sodass Apple 2022 und Anfang 2023 hauptsächlich 4-Nanometer-Chips einführte, die technisch gesehen auf dem verbesserten 5-Nanometer-Node N4 basieren.

Ab Mitte 2023 konnte TSMC N3B-Produkte in ausreichender Menge liefern, aber die Leistungssteigerungen waren im Verhältnis zu den Kosten gering. Andere Großkunden wie AMD und Nvidia blieben bei 4-Nanometer-Produkten, was auf eine geringe Ausbeute von N3B hindeutete. TSMC wird N3B daher schnell auslaufen lassen und auf den Nachfolger N3E umstellen. N3E bietet höhere Leistungssteigerungen, ist aber nicht designkompatibel mit N3B, weshalb neue Chips speziell für N3E entwickelt werden müssen. Apple musste daher schneller als geplant ein neues SoC für N3E entwerfen.

Das iPad Pro, das im Produktzyklus von Apple als nächstes einen neuen Prozessor benötigte, wurde also zur Plattform für die Einführung des neuen Chips. Apple nutzte die Möglichkeiten von N3E, fügte zwei zusätzliche Effizienzkerne und eine leistungsfähigere Neural Engine hinzu. Die GPU-Kerne und Hauptprozessor-Kerne blieben weitgehend unverändert.

Für das Apple iPhone 16, das im September 2024 erwartet wird, plant Apple, N3E-Chips in beiden Modellvarianten zu verwenden, was eine höhere Energieeffizienz und bessere Akkulaufzeit verspricht. Apple steht vor einem Dilemma bezüglich des M3 Ultra, da N3B nicht optimal ist und N3E inkompatibel ist. Es ist unwahrscheinlich, dass Apple einen leistungsfähigen Prozessor im alten Verfahren herstellen lässt. Stattdessen wird der M3 Ultra vermutlich im besten verfügbaren Verfahren gefertigt.

Das Fazit

Als Fazit bleibt also: Es wäre besser gewesen abzuwarten, aber die Vergangenheit hat Apple gelehrt das die schlecht für die eigene Reputation und den Verkaufszahlen ist.

[Quelle: Apple | via Geekbench]
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Dieser Beitrag wurde mithilfe von ChatGPT 4o erstellt!

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Kathrin Teichert

Nach der erfolgreichen Beendigung meines Abiturs habe ich mir eine Auszeit vom Lernen gegönnt und bin seitdem in der glücklichen Situation meinem Hobby nachzugehen: dem Reisen. Als freie Bloggerin schreibe ich hauptsächlich für Reiseportale und bin so "beruflich" bedingt mit der mobilen Technik in Kontakt getreten. Ich nutze ein iPhone 15 Pro und ein MacBook Air, sowie ein Xiaomi 13 Ultra in einer Dual-SIM-Ausführung, für den schnellen Wechsel der SIM-Karten im Ausland.

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