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Microsoft Lumia 950 Langzeittest: Teil 1- Der Erstkontakt

microsoft-lumia-950-testFleißige android tv Leser und Zuschauer haben es bestimmt schon mitbekommen, dass ich mich für eine etwas längere Zeit der dunklen Seite der Macht unterwerfen will. Je nach Sichtweise könnte Windows 10 Mobile entgegen Android aka Google als die helle Seite angesehen werden, nur hat das für den eigentlichen Langzeittest mit einem Microsoft Lumia 950 Smartphone, samt HD-500 Display Dock für Microsoft Continuum, keine Relevanz. Heute, in dem ersten Teil, möchte ich euch von meinem Erstkontakt und dessen Eindrücken berichten.

Was lange währt wird endlich gut

Gestern war es nun soweit das wir unser Microsoft Windows 10 Mobile Smartphone in den Empfang nehmen konnten. Zwar war im Vorfeld das Lumia 950 XL im ausführlichen Alltagstest angedacht, doch das scheint sich größter Beliebtheit zu erfreuen, sodass Microsoft nicht langfristig auf einer seiner Teststellungen verzichten konnte.
Nun hieß es weiter warten oder direkt auf das Lumia 950 samt Display Dock um zu switchen. Und was soll ich euch sagen, ich bin mit dieser Entscheidung für das Lumia 950 Smartphone mit einem 5,2 Zoll AMOLED Display (2.560 x 1.440 Pixel), im Nachhinein auch sehr zufrieden. Gerade mit der verbauten Snapdragon 808 Hexa-Core-CPU, den 3 GB RAM sowie 32 GB erweiterbaren Programmspeicher, lässt es sich später auch wunderbar mit dem Acer Jade Primo vergleichen.

Ziel des Langzeittest in fremden Gefilden, ist es zum einen sich ernsthaft auch mit anderen Betriebssystemen im Alltag auseinanderzusetzen und zum anderen dem indirekten Neuanfang von Microsoft, mit dem Plattform übergreifenden Windows 10 durch die Continuum-Funktion, Rechnung zu tragen.

Der Erstkontakt mit dem Lumia 950

So das Lumia 950 ist also samt Display Dock in der android tv angekommen, wo ich es mir auch gleich einmal für die Abendliche Ersteinrichtung unter meine Fittiche genommen habe. Auf den Packungsinhalt will ich an dieser Stelle gar nicht eingehen, da jeder wohl nachvollziehen kann dass man bei einem neuen Smartphone, seine Zeit nicht mit der Untersuchung von Zubehör oder dem Lesen der Anleitung vergeudet.

Also Nano-SIM und MicroSD-Karte rein, angeschaltet und schon das erste Aha-Erlebnis: Eine nervenaufreibende Odeysee an Eingaben von Daten bleibt erst einmal aus. Man ist also gleich mittendrin, statt nur dabei und wird von dem typischen Metro-Kachel-Design begrüßt.
Zugegeben, man muss schon ein Freund von dieser Art der Homescreen-Darstellung sein. Und ich gestehe hier und jetzt: Ich bin ein Fan von der ersten Stunde an. Lange Zeit habe ich sogar versucht meinen Android Homescreen so zu organisieren, was aber an halbherzigen Launcher Umsetzungen scheiterte.

Apps und Daten

So nun braucht es erst einmal ein wenig Daten wie meine Kontakte, Kalendertermine und Mails. Auch das ging Dank Google-Konten und deren Synchronisierung recht geschmeidig vonstatten. Jetzt die sozialen Netzwerke, wo es schon langsam ein wenig schwieriger wurde. Denn das was ich bis dato von allen als Kritikpunkt Nummer Eins, gegen Windows 10 Mobile gehört und gelesen hatte, war die Auswahl an Apps. Während Facebook gleich als kostenlose Empfehlung im Windows App Store zu finden war, sollte Google+ nicht als Original Anwendung zur Verfügung stehen. Gut, es gibt eine App von einem Drittanbieter, doch dessen Installation habe ich erst einmal verschoben. Wie im übrigen auch weitere Anwendungen, was je nach Bedarf im Laufe der nächsten Tage und damit weiteren Beiträgen folgen wird.

Der erste Eindruck von Animationen, Aufteilung, Einstellungen und Usability von Windows 10 Mobile ist natürlich als Android User gewöhnungsbedürftig aber dennoch intuitiv. Ich kann nicht verheimlichen, das doch ein gewisses Gefühl von Unsicherheit bei meiner ersten Nutzung des Lumia 950 mit Windows 10 Mobile einher geht. Alles ist neu und muss entsprechend erst gesucht werden, wie beispielsweise so simple Sachen wie das Einstellen von Klingeltönen oder Akzentfarben. Musik hören, finden sowie bereitstellen, Fotos mit der überragenden PureView Carl Zeiss Kamera erstellen aber auch das Sortieren mithilfe eines Datei Explorer, gehören dazu.

So, nachdem die „Ersteinrichtung“ bis auf weiteres erst einmal abgeschlossen ist, geht es nun zu den kleinen Leckereien, die Windows 10 Mobile so mit sich bringt.
Ganz weit vorne steht da das Sicherheitsfeature „Windows Hello“ welches mit einer speziellen Frontkamera die Iris scannt und natürlich Microsoft Continuum.

Windows Hello

Windows Hello war recht schnell eingerichtet und funktioniert – ja sagen wir mal eher semiprofessionell. Zum einen muss man mit den Augen schon echt nah an die Smartphone-Kamera des Lumia 950 ran, was in gewisser Hinsicht eher unnatürlich ist und dann funktioniert sie auch nicht immer zuverlässig trotz „verbesserte Erkennung“. Mit etwas Übung würde ich sagen 7 von 10 Versuchen sind von Erfolg gekrönt und entsperren das Lumia 950 Smartphone. Aber hey, dafür ist die „Windows Hello“ Funktion ja auch noch im Beta-Stadium.

Microsoft Continuum

Auch hier ist erst einmal die Überschrift zu berücksichtigen. Denn mir ging darum schnellstmöglich das tolle Feature Microsoft Continuum zu testen. Wem das jetzt gar nichts sagt, will ich noch einmal kurz darauf eingehen.
Microsoft kündigte sein Windows 10 Betriebssystem als Plattform übergreifend an. Also ein und das selbe Windows, egal ob auf PC, Laptop, Surface, Tablet oder Smartphone. Möglich machen das sogenannte Universal Apps, die eben genau für einen solchen Einsatz programmiert wurden und entsprechenden Richtlinien unterliegen.

Das HD-500 Display Dock soll nun das Continuum Erlebnis ermöglichen. Also habe ich das knapp 110 Euro teure Dock (nur Lumia 950 XL Käufer bekommen das Dock gratis) mit dem mitgelieferten Netzteil und einem eigenen HDMI-Kabel mit meinem LG Curved Smart TV verbunden. Nun hätte ich mithilfe des beiliegenden USB Type-C-Kabel das Lumia 950 direkt mit dem Dock verbinden können, doch irgendwo hatte ich mal gehört das dies auch ohne geht. Und die vorinstallierte Continuum App bestätigt mir diese Vermutung ja auch mit der Wahl zwischen „Verkabelt“ und „Drahtlos“. Doch die Enttäuschung war groß, als keine „Drahtlosen Geräte“ gefunden wurden.
Allen Anschein nach geht das nur über Geräte welche den Miracast-Standard zur Verfügung stellen. Das hier das nicht gerade preiswerte Display Dock von Microsoft diesen Standard der Übertragung nicht unterstützt, finde ich persönlich extrem enttäuschend.

So musste ich also um meine erste Neugierde zu befriedigen, das Lumia 950 direkt via USB-Typ-C-Kabel direkt verbinden. Das funktionierte dann auch Windows typisch Plug and Play, umgehend und zuverlässig. Gerät erkannt, der Smart TV begrüßt uns mit einem überdimensionalen Windows Desktop und das Lumia 950 fungiert zur Steuerung als Mauspad. Cool, aber für den Einsatz wie ich es nun gerne Abends vor dem Fernseher vom Sofa aus gehabt hätte, mangels zu kurzem Kabel, nicht das was ich mir erhofft hatte.
Für den Einsatz als Ersatz-Taschen PC am Schreibtisch, samt angeschlossener Tastatur, Maus und Monitor wahrscheinlich eher geeignet. Wird aber auch erst in den nächsten Tagen getestet.

Fazit des ersten Eindruck

Meine erste Panik, nicht mit dem unbekannten Windows 10 Mobile Betriebssystem zurechtzukommen oder gar hoffnungslos überfordert zu sein, hat sich definitiv nicht bestätigt. Es bleibt ein gewisses ungutes Gefühl der Unsicherheit, ist aber aufgrund einer klaren und einfachen Struktur völlig unbegründet.
Das komplette System läuft flüssig und auch die kleinen Animationen hier und da, wissen zu gefallen. Das Display-Dock hat auf den ersten Eindruck nicht überzeugt. Weder ist es ein Dock für das Lumia 950, wo dieses sicher drin stehen kann, noch unterstützt es die Kabellose Übertragung. Doch das soll nicht die Idee von Microsoft Continuum und den Universal Apps schmälern, denn Kabel gebunden war das schon auf den ersten Eindruck eine echt coole Sache. Hier zeigen die nächsten Tage und Wochen wie sich die Anwendungen im Alltag schlagen und die Kabellose Miracast Unterstützung funktioniert.

Habt ihr spezielle Wünsche was ich bei dem Microsoft Lumia 950 (oder dem HD-500 Display Dock) testen soll, dann bitte in die Kommentare.

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

13 Gedanken zu „Microsoft Lumia 950 Langzeittest: Teil 1- Der Erstkontakt

  • Sascha Till

    Mich würde extrem die Kamera interessieren ob die wirklich so gut ist wie alle sagen. Ist die besser als die von einem SGS6 oder LG G4?

    Antwort
    • Ja, auf die Pure View Kamera mit Carl Zeiss Objektiv freue ich mich auch schon ganz besonders, da sie bereits in dem Nokia Lumia Modellen wie dem 930 oder 1020 gelobt wurden.

      Antwort
  • markus vogel

    Bzgl. Kabellos: Ich das Lumia 950 xl und konnte es über Miracast direct mit meinem Sony Fernseher kabellos verbinden. Musst es nur im Fernseher einschalten

    Antwort
    • ston150

      Genau so geht das! Wenn man Continuum kabellos nutzen will muss ja nur der TV Miracast unterstützen…da braucht man dann kein Display Dock! Also vorher ordentlich informieren und dann probieren!!!

      Antwort
      • Viele Fernseher unterstützen aber kein WiFi-Direkt oder Miracast. Oder wenn, dann lassen sie sich nicht mit dem Microsoft Lumia Smartphone koppeln und auf Basis von Continuum nutzen.
        Also nochmal: Es wäre es doch ein einfaches und ein unschätzbarer Mehrwert, wenn Microsoft seinem 110 Euro teurem Display Dock, welches ja via HDMI-Kabel mit dem Fernseher verbunden wird, auch kabellos nutzbar macht.
        Dann wäre auch zu 100% gewährleistet, dass die kabellose Verbindung zwischen Fernseher und Lumia 950 Smartphone auch funktioniert!
        Ich hoffe ich habe das jetzt hier letztmalig und verständlich erklärt!

        Antwort
  • Tester

    Zur Google+ App. Google hat beschlossen die App Plattform von Microsoft nicht zu unterstützen. Das heißt, dass auch YouTube und Google als solches keine offizielle App besitzen. Das Verhalten von Google ist da leicht Kindisch/ bockig. Microsoft hatte schon alle Apps selbst für die Googledienste programmiert aber Google hat sich quergestellt…

    Antwort
    • Ah okay, das wusste ich noch nicht. Hast du da eventuell mal einen Link zum lesen zu?
      Ich wollte auch schon Google Maps installieren und da viel mir erst auf das gar keine Google Apps vorhanden sind, was ich komisch finde, da Google ja auch auf iOS Devices zu finden ist und Apple mögen die doch noch weniger als Microsoft.
      Wir haben nämlich einmal über das genaue Gegenteil berichtet https://www.go2android.de/entwickelt-google-universal-apps-fuer-windows-10-161962/ habe das aber nicht mehr weiter verfolgt.

      Antwort
  • Na du bist mir ja einer. Drahtloses Continuum läuft über Miracast – soweit richtig. Aber nicht das Display Dock muss das unterstützen, sondern deine Glotze. Das Display Dock hat damit nichts zu tun, es wird dafür noch nicht mal benötigt. 😀

    Also bitte nicht die Microsoft Hardware blamen, sondern bitte deinen TV. 😉

    Antwort
    • Ja und nein. In der Tat gibt es einige Smart TVs die Miracast (oder ersatzweise auch WiFi-Direct oder intel WiDi) unterstützen. Wenn aber nicht kann man sich für 49 Euro einen Miracast Dongle kaufen. Ein HDMI Stick der eben diese Übertragung ermöglicht.
      Nun wäre es doch ein leichtes dem 110 Euro teuren HD-500 Display Dock, bei einer eh vorhandenen Smart TV Verbindung über HDMI, dieses WiFi-Direct Standard mit zu verpassen. Das erwarte ich ehrlich gesagt von einem so teuren Teil!

      Antwort
      • Wenn du es aber drahtlos nutzen willst, warum dann nicht nur 49€ ausgeben und es läuft. Microsoft kann ja nichts dafür, dass du dir die technischen Daten nicht durchliest.

        Antwort
        • Das ist ja gerade das Armutszeugnis für das Display Dock! Es ist einfach nicht zu Ende gedacht. Bei einem Preis von über 110 Euro UVP kann es nicht einmal als „Dock“ (Ständer) für das Device verwendet werden und bietet eben nicht die drahtlose Übertragung. Nach deiner Logik brauche ich das Dock überhaupt nicht. Marketing technisch nicht so toll 😉 Denn gerade mit dem Verkauf von Zubehör lässt sich wirklich Geld verdienen.
          Und zum Thema warum ich mir was nicht gekauft habe: Ich teste die Artikel, damit andere sich informieren können was geht und was nicht. Also Mission erfüllt und alles richtig gemacht 😉

          Antwort

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