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[Test] Moto X Force – Das Erwachen der Macht!

Motorola Moto X Force Test

Smartphone-Nutzer die schon öfters mal ihr Gerät haben fallen lassen, werden Motorolas neustes Android Smartphone namens Moto X Force regelrecht lieben. Mit seinem sprichwörtlich bombenfesten Display übersteht es jeden Sturz. Dass ein solches Modell auch schlank, ausdauernd und schnell sein kann, zeigt unser nun folgende ausführliche Testbericht, des eher ungewöhnlichen Android Smartphones.

Wirklich taffe Smartphones die auch gut was aushalten, kennt man bisher als fette und nicht sonderlich leistungsfähige Geräte, weswegen das Motorola Moto X Force schon zu Beginn auffällt. Es ist groß, gar nicht mal so dick, sieht ziemlich schick aus und wenn man es in die Hand nimmt, ist es alles andere als langsam. Mit Blick auf die Hardware hätte es durchaus das Top-Modell von Lenovo-Tochter Motorola schlecht hin werden können, aber diesen Platz hat das Moto X Style (zu unserem Test) eingenommen.

Nein, das Besondere am Moto X Force liegt ganz einfach darin begründet, dass es ein Moto X Style für den Outdoor-Sportler ist. Anstatt sich über Leistung und Schönheit zu verkaufen, stehen Leistung und Robustheit an erster Stelle. Auch wenn es optisch nicht der Überflieger ist, hat es einige Punkte die ganz klar für einen Kauf sprechen.

 

Technische Daten des Motorola Moto X Force

Technische Daten


Prozessor

64-Bit Qualcomm Snapdragon 810 Octa-Core mit 4x 2+1,5 GHz
GPU: Adreno 430

Betriebssystem

Android 5.1.1 Lollipop

Interner Speicher

32 / 64 GB Interner Speicher (erweiterbar)

RAM

3 GB

Modellbezeichnung

XT1580

Display

5,4 Zoll AMOLED Display mit 2.560 x 1.440 Pixel mit ShatterShield-Technologie

Anschlüsse

MicroUSB, 3,5mm Audio Klinkenanschluss

Sensoren

Beschleunigung, Kompass, Annäherung und Licht

Abmessungen (HxBxT mm)

149,8 x 78 x 9,2 mm

Gewicht

169 Gramm

Gehäusematerial

Metall, Kunststoff, Leder (optional im Moto Maker gegen 20 Euro Aufpreis)

Kamera

21 Megapixel Kamera mit Dual-LED-Blitzlicht, 5 Megapixel Frontkamera mit LED-Blitzlicht

Internet

WLAN a/b/g/n/ac

Bluetooth

4.1 HS BLE

Akkutyp

Fest verbauter Li-Ion

Kapazität

3,8 V/3.760 mAh

Gesprächszeit

n/a

Standby-Zeit

n/a

Netz

GSM 850/900/1800/1900,
UMTS 900/2100 MHz,
LTE 800/1.800/2.600 MHz

Preis

UVP 699 Euro 32 GB
UVP 744 Euro 64 GB (exklusiv im Moto Maker)
Besonderheit Sprachgesteuertes Entsperren, Vanilla Android, Extra-Kerne für Sprachsteuerung und kontextuelles Computing, MicroSD-Card Slot als Hybrid-Slot, optionale Leder-Rückseite im Moto Maker

 

Zubehör

Der Karton hält sich in seiner optischen Gestaltung an das was man bereits von anderen Motorola-Smartphones kennt. Auf dem weißen Deckel aus Pappe prangt ein abstraktes Design in einer Mischung aus Braun und Orange, welcher nach Abnahme das Motorola Moto X Force bereits entblößt. Direkt daneben ist eine kleinere Pappschachtel welche die üblichen Hinweise zur ersten Inbetriebnahme und der Garantie enthält. Nichts was man sowieso schon kennen würde.

Unter dem Moto X Force selbst findet sich noch ein Motorola Turbo-Charger wieder zum Aufladen des enorm großen Akkus, ein MicroUSB-Kabel für den Datenaustausch und das obligatorische Eject-Tool für den SIM-Tray zum öffnen der SIM- sowie MicroSD-Slots.

Mehr ist nicht drin und spätestens hier kommt die Frage: „Und wo ist jetzt das Headset?“ Wer denkt das es einfach nur vergessen wurde, der täuscht sich. Obwohl das Motorola Moto X Force mit 699 Euro alles andere als wenig kostet, gibt es kein Headset dazu. Weder Kabelgebunden noch drahtlos. Ein durchaus fragwürdiger Lieferumfang für ein Premium-Modell, welches das Moto X Force zweifelsohne ist.

 

Design und Verarbeitung

Nimmt man das Motorola Moto X Force das erste Mal in die Hand, wird man nicht umhin kommen, sich die Rückseite näher anzuschauen. Einerseits liegt es angenehm in der Handfläche durch seine abgerundeten Gehäuseseiten, aber was die Aufmerksamkeit sofort auf sich lenkt, ist die Nylon-artige Struktur der Oberfläche. Auch wenn es sich um Kunststoff handelt, fühlt sich dieser zunächst ungewohnt aber auch sehr rutschfest an. Man hat nicht das Gefühl, dass es sich gleich von Beginn an beweisen will, indem es aus versehen auf dem Boden landet infolge einer rutschigen Rückseite.

Auf den ersten Blick sieht man dem Smartphone seine eigentliche Besonderheit allerdings überhaupt nicht an. ShatterShield nennt Motorola die genutzte Technologie, womit das Display nahezu unkaputtbar sein soll. Dieses nimmt mit 5,4 Zoll in seiner Diagonale zudem einen Großteil der Front ein. Trotzdem wirkt es nicht mehr ganz so kompakt wie ein Moto X Style: Der Bereich unterhalb des Displays ist erheblich breiter als gewohnt, was an dem einzelnen verbauten Lautsprecher liegt. Auch wenn es sich um zwei Öffnungen handelt, verbirgt sich nur hinter der rechten Öffnung ein Lautsprecher. Links ist lediglich das Mikrofon versteckt.

Gewohnter geht es wiederum oberhalb des Displays zu. Dort befindet sich die Frontkamera auf der rechten Seite des Telefon-Lautsprechers, während die Sensoren für Helligkeit sowie Annäherung auf der linken Seite liegen. Ungewohnt für ein Premium-Smartphone wie das Motorola Moto X Force: Auch ein LED-Blitzlicht für Selfies und Videochats findet sich dort wieder.
Wer bereits einen der Vertreter aus der X-Reihe der Moto-Smartphones benutzt hat kennt bereits die Gestensteuerung. Sehr zur Freude ist auch diese wieder verbaut, denn mindestens drei Sensoren sind für exakt diese Funktionen erneut auf der Front verbaut.

Für ein Premium-Smartphone ist es mittlerweile unerlässlich, dass für den Rahmen ein hochwertiges Material wie Aluminium oder ein anderes Metall zum Einsatz kommt. Das Motorola Moto X Force macht da zum Glück keine Ausnahme. Das Aluminium ist mit seiner mattierten Oberfläche zudem vornehm zurückhaltend, ohne dabei Abstriche bei der Haptik zu machen.

Bedient wird das Motorola Moto X Force wie ein Großteil der aktuellen Smartphones fast ausschließlich über das Display. Die einzigen physischen zu drückenden Tasten sind einmal mehr die Power-Taste und die Lautstärke-Wippe, die sich auf der rechten Seite des Rahmens befinden. Beide können mit einem nahezu wackelfreien Sitz punkten. Eine geriffelte Oberfläche besitzt nur die Power-Taste.

Auf der Unterseite ist mittig der MicroUSB-Port verbaut, über welchen das Smartphone wieder aufgeladen wird und der Datenaustausch mit einem PC erfolgt. Auf den neuen USB Typ-C verzichtet Motorola.
Kopfhörer finden auf der Stirnseite wortwörtlich Anschluss, wo auch der SIM-Kartenslot verbaut ist. Bei diesem handelt es sich um einen ziemlich häufig anzutreffenden Hybrid-Slot. Das bedeutet nichts anderes, dass man neben einer Nano-SIM entweder eine MicroSD-Speicherkarte oder eine Nano-SIM als zweite SIM-Karte nutzen kann. Für ein Top-Smartphone in unseren Breitengraden mehr als ungewöhnlich.

Auf der Rückseite ist optisch gesehen die 21 Megapixel auflösende Kamera mit ihren zweifarbigen LED-Blitz in dem metallischen länglichen Element das auffälligste Merkmal. Bei dem Motorola-Logo handelt es sich allerdings nicht um einen Fingerabdruck-Sensor – auch wenn die Kuhle den Eindruck erweckt.

Persönliche Note aus dem Moto Maker

Das Highlight der Rückseite ist und bleibt aber das sogenannte Ballistic Nylon, welches in der Standard-Version des Motorola Moto X Force verwendet wird. Standard deshalb, weil man auch das Force über den Moto Maker seinem eigenen Geschmack nach anpassen kann. Neben dem Ballistic Nylon in fünf verschiedenen Farben kann man auch einen normaleren „Soft Grip“ in sechs Farben wählen oder gegen Aufpreis von 20 Euro echtes Rindsleder von Horween. In diesem Punkt steht das Motorola Moto X Force dem Moto X Style dann wieder in nichts nach.

Selbst das Speicher-Upgrade auf 64 GB internen Speicher für zusätzliche 45 Euro steht zur Verfügung, ebenso wie die farblichen Akzente für den Telefon-Lautsprecher und die Umrandung der Kamera. Die Option für eine persönliche Gravur ist allerdings nur für die Rückseite aus Horween-Leder verfügbar.
Günstig ist dies jedoch nicht: 764 Euro werden für die Top-Variante mit 64 GB Speicher und Horween-Leder fällig. Der Versand kommt noch extra dazu. Wer sich mit Ballistic Nylon und 32 GB Speicher begnügt, ist mit 699 Euro dabei.

All das verpackt Motorola in einem sehr hochwertigen Smartphone, welches keinerlei ungleichmäßige Spaltmaße oder knarzende Stellen vorweist. Das Motorola Moto X Force wird rein von der Qualität her seinem Preis wirklich gerecht.

Ein Outdoor-Smartphone ist das Moto X Force deswegen aber noch lange nicht. SO besitzt es zwar eine Nan-Beschichtung der internen Bauteile, hat allerdings kein Gehäuse das einer IP-Schutzklasse entspricht. Heißt nichts anderes, dass man es zwar im Regen durchaus mal benutzen kann, aber einen Tauchgang im Wasser übersteht es deswegen noch lange nicht.

 

Display

Mit 5,4 Zoll gehört das Motorola Moto X Force bereits zu den größeren Vertretern der Smartphones. Klein kann man es nicht mehr nennen – erst Recht nicht mit dem breiten Rand unterhalb des Displays – bei dem es sich um ein AMOLED-Panel von Samsung handelt. Die Auflösung ist mit 2.560 x 1.440 Pixel standesgemäß für ein Premium-Smartphone.

Bedingt durch die OLED-Basis sind Farben sehr kräftig – manche würden sie als übertrieben knallig beschreiben – Kontraste extrem hoch und Schwarz ist ein richtiges Schwarz. Bei der Farbwiedergabe leistet sich das Motorola Moto X Force keinen nennenswerten Patzer. Weder bei der Helligkeit noch der Ablesbarkeit im Freien unter Sonnenlicht noch bei den Blickwinkeln. Das AMOLED-Panel des Moto X Force kann man getrost als eines der besten auf dem ganzen Markt bezeichnen.

ShatterShield

Spannend wird es, sobald man sich das Prinzip der ShatterShield-Technologie selbst anschaut. Diese besteht aus fünf Schichten: Einem verstärkenden Aluminiumrahmen für mehr Stabilität, das eigentliche flexible AMOLED-Panel, ein spezielles Glas in der Dual-Touch-Schicht, eine integrierte Schutzschicht auf Basis kristallinen Glases und schließlich eine vom Nutzer bei Bedarf selbst austauschbare Schutzfolie.

Gerade wenn die integrierte Schutzschicht wider Erwarten doch einmal kaputt gehen sollte, sorgt die Dual-Touch-Schicht trotz allem für ein weiter funktionierendes Display. Motorola ist sich seiner Entwicklung sogar so sicher, dass man prinzipiell 4 Jahre Garantie auf das Display des Motorola Moto X Force gibt. Gegen Sprünge und einen Bruch der Glaskomponente allerdings, denn Kratzer und andere Beschädigungen aufgrund natürlicher Abnutzung sind nicht von dieser Garantie gedeckt.
Der Absturz aus einer normalen Höhe direkt auf den Asphalt machen dem Smartphone nichts aus und werden anstandslos getauscht, sollte dennoch der unwahrscheinliche Fall eines Defekts eintreten.

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CPU und GPU

Bis hierhin hat Motorola bereits durch und durch auf Premium-Komponenten gesetzt, was sich auch bei der restlichen Technik fortsetzt. Denn das Motorola Moto X Force wird von eine Snapdragon 810 Octa-Core-Prozessor mit vier bis zu 2 GHz schnellen Cortex A57 Kernen und vier bis zu 1,5 GHz schnellen Cortex A53 Kernen angetrieben. Unterm Strich sorgt dies für eine beachtliche Leistung von 91.264 Punkten im AnTuTu-Benchmark.

Zusammen mit den 3 GB RAM ist das Motorola Moto X Force so gut wie nicht klein zu kriegen in Bezug auf die Leistung und Multitasking-Fähigkeiten. Auch wenn es nicht ganz so stark wie bei anderen Modellen in Erscheinung tritt, so wird der Snapdragon 810 auch im Moto X Force unter richtig großer Last spürbar wärmer. Zwar nicht ganz so stark aber dennoch fühlbar.

Am ehesten kann man dies bei grafisch anspruchsvollen Spielen wie GTA San Andreas, Asphalt 8 oder Action-lastige Shooter wie Deus Ex oder Dead Trigger 2 sehen. Der Adreno 430 Grafikchip selbst kann derartige Spiele hingegen ohne Mühe locker stemmen. Spielerisch gibt es vermutlich kaum etwas, wo ein Snapdragon 810 ernsthaft in Schwierigkeiten gelangt.

 

Akku

Neben seinem robusten Äußeren kann das Motorola Moto X Force vor allem mit einer Sache aufwarten: Der Akku ist mit 3,760 mAh sehr groß dimensioniert. Das weckt große Hoffnungen, die das Smartphone auch in gewisser Weise erfüllen kann. Zwei Tage sind durchaus möglich, wenn man neben Chatten und einigen Telefonaten auch Fotos knipst, im Netz per LTE surft und Musik per Bluetooth-Headset hört. Im Dauerbetrieb kommt das robuste Motorola-Smartphone auf fast 6 Stunden mit eingeschaltetem und auf halbe Helligkeit gestelltem Display.

Wenn man wirklich nur das aller Nötigste nutzt, kommt man auch auf fast drei Tage Standby. Von einem in Richtung der 4.000 mAh zeigenden Akku hätte man sich einiges mehr erwartet. Trotzdem kann sich das Moto X Force nicht sehr deutlich von einem Samsung Galaxy S6 mit erheblich kleinerem Akku absetzen.

Wechseln lässt sich der Akku nicht, da dieser fest verbaut ist. Mit Hilfe eines Quick-Charge-kompatiblen Ladegerätes wie das im Lieferumfang befindliche Netzteil lässt sich der Akku in Windeseile wieder aufladen. Wer eine Qi-Ladematte besitzt, kann diese verwenden, da Motorola die Unterstützung für Wireless Qi eingebaut hat.

 

Konnektivität

Bei der Übertragung von Daten gibt sich das Motorola Moto X Force las das genaue Gegenteil von wählerisch: Es wird alles Mögliche an Drahtlos-Technologien unterstützt. Egal ob LTE Cat6, Dualband-WLAN nach dem 802.11ac Standard, Bluetooth 4.1 oder NFC. Es gibt quasi nichts was man ernsthaft vermissen könnte. Einzig den Verzicht auf einen Anschluss mit USB Typ-C könnte man Motorola ankreiden.

Auch wenn diese Funktion heutzutage aufgrund zahlreicher Messenger immer weiter in den Hintergrund rückt, kann man mit dem Motorola Moto X Force telefonieren. Insgesamt ist die Qualität von Telefonaten als oberer Durchschnitt zu bezeichnen, was hauptsächlich durch einen anfänglich etwas dumpfen Klang bedingt ist. Nach einiger Zeit der Gewöhnung wirken Gespräche dann jedoch sehr kräftig sowie natürlich. Zu begeistern weiß insbesondere die im Vergleich zu anderen Smartphones größere Lautstärke.

 

Kamera

Smartphones haben im Laufe der Zeit vor allem eines ersetzt und das sind Digitalkameras. Von daher kommt den fotografischen Fähigkeiten beim Kauf eine große Rolle zuteil, wo das Motorola Moto X Force mit einer 21 Megapixel auflösenden Kamera überzeugen will. Bei dieser handelt es sich um dieselbe Komponente die auch schon in den Modellen Motorola Moto X Play (zu unserem Test) sowie Motorola Moto X Style zum Einsatz kommt. Heißt auch, dass die vollen 21 Megapixel nur im 4:3 Kleinbildformat zur Verfügung stehen, während 16:9 Breitbild-Fotos mit höchstens 16 Megapixel aufgenommen werden.

Heißt im Klartext ein Sony IMX230 mit besagten 21 Megapixel Auflösung, eine Blende mit f/2.0 nebst Autofokus auf Basis der Phasenerkennung und kein optischer Bildstabilisator. Von daher sind Fotos nicht nur detailreich, sondern auch durchweg gut beleuchtet mit scharfen Details. Erst bei schlechter werdendem Licht zeigt die Kamera des Motorola Moto X Force deutliche Schwächen. Wegen des fehlenden optischen Bildstabilisators (OIS) nimmt das Bildrauschen deutlicher zu im Vergleich zu Geräten, die über einen OIS verfügen. Selbst der Autofokus hat zunehmend mehr Probleme die richtige Fokussierung von Objekten zu finden.
Was wir jedoch beobachten konnten: Die Kamera-Software neigt je nach Umgebungslicht auch gerne mal zu einer sichtbaren Überbelichtung.

An dieser Stelle aber zunächst unser übliches Testbild im Vergleich zur Canon EOS 600D, einem Samsung Galaxy S5 und dem HUAWEI P8:

Videos nimmt das Motorola Moto X Force mit 4K UHD-Qualität auf, sprich 3.840 x 2.160 Pixel Auflösung. Die Bildqualität ist dabei erwartungsgemäß sehr hoch, was sich auch auf die Aufnahme des Tons und vergleichsweise geringen Verzerrungen bei Kameraschwenks bemerkbar macht. Insgesamt lässt sich eine gute Camcorder-Funktion bescheinigen.

Wo Motorola jedoch eigene Wege geht ist die Kamera-App. Mit ihrem sehr minimalistischen Design und den über einen von links heraus einblendbaren Ring kann man sehr schnell die ersten Fotos knipsen. Leider behält Motorola die Eigenheit bei, dass mit einem Druck auf das Display ein Foto aufgenommen und nicht der Fokus neu gesetzt wird.

Auf umfangreiche fotografische Spielereien wie einen manuellen Modus oder diverse Effekte verzichtet Motorola bewusst. Dafür gibt es genügend andere Apps im Google Play Store. Stattdessen baut man lieber einen QR-Reader in die Kamera-App ein.

 

Multimedia

Mit seinem QuadHD-Display schreit das Motorola Moto X Force geradezu danach für Medien aller Art genutzt zu werden. Dementsprechend sind ab Werk 32 GB interner Speicher vorhanden, von welchem man immerhin knapp 21,46 GB frei verwenden kann. Alternativ gibt es im Moto Maker auch eine Version mit 64 GB internem Speicher. Beiden ist gemeinsam, dass sie mit einer MicroSD-Speicherkarte um aktuell bis zu 200 GB bestückt werden können.

Wie schon zuvor angesprochen, besitzt das Motorola Moto X Force trotz zweier Lautsprecher-Öffnungen nur einen tatsächlichen Lautsprecher. Dieser ist auch sehr kräftig sowie einigermaßen vernünftig vom Klang her, aber an die Konkurrenz mit Stereo-Lautsprecher reicht auch das widerstandsfähige Moto X nicht heran.

Für Musik und Videos verzichtet Motorola zudem auf eigene Apps. Stattdessen kommen die Google-eigenen Apps Play Musik und Play Filme & TV zum Einsatz. Im Vergleich zu früheren Modellen ist nun allerdings ein 5-Band-Equalizer inklusive einiger Presets und Effektprofilen vorinstalliert. Dieser kann Kabelgebundene Lautsprecher als auch den internen Lautsprecher separat ansteuern.

Einen eigenen Weg geht Motorola für das Betrachten von Bildern sowie Fotos. Neben der Möglichkeit Bilder nach der Zeit zu sortieren oder in Gruppen basierend auf Ereignissen zu gruppieren, hat Motorola der Galerie-App einige Funktionen zum Bearbeiten von Bildern spendiert. Zum Beispiel kann man einen kleinen Film bestehend aus Fotos sowie aufgenommenen Videos erstellen. Inklusive Hintergrundmusik, diversen Übergängen und die Qualität ähnlich dem früheren HTC Zoe. Die Ergebnisse lassen sich anschließend mit der Familie oder Freunden teilen.

Wichtig zu erwähnen ist, dass USB OTG zum Lesen von USB-Speichermedien ebenso unterstützt wird wie Miracast zum drahtlosen Übertragen des Bildschirminhaltes auf entsprechende Fernseher.

 

Software

Bezüglich Android, dessen Erscheinung und den vorinstallierten Apps braucht man nicht viel Worte zu verlieren, denn auch mit dem Motorola Moto X Force hält das Unternehmen am nackten Betriebssystem fest.
Vorinstalliert ist bei Auslieferung noch Android 5.1.1 Lollipop, welches ohne optische Anpassungen seitens Motorola auffällt. Lediglich die Moto App kann man als größeren Zusatz bezeichnen. Mittlerweile ist auch das Update auf Android 6.0 Marshmallow freigegeben zum Download.

Durch diese wird zum Beispiel Google Now um etliche Sprachbefehle erweitert, mit deren Hilfe sich das Smartphone mit weniger Berührungen steuern lässt als andere Nicht-Motorola Modelle.

Ebenso gehören die „Moto Actions“ zur Moto-App, welche auf die Infrarot-Sensoren auf der Vorderseite des Motorola Moto X Force zugreifen. Dadurch kann man per Gesten im Raum diverse Funktionen beeinflussen wie das Stummschalten des Weckers am Morgen.
Mit den „Moto Regeln“ kann man vorgefertigte Profile abhängig zur Tageszeit, dem Aufenthaltsort oder bestimmten Ereignissen laden.

Weiter geht es mit „Moto Infos“, was man als eine Art aufgebohrtes Active Display von Android 5 Lollipop bezeichnen kann. Denn dabei werden erweiterte Informationen zu einzelnen Benachrichtigungen auf dem im Standby befindlichen Display eingeblendet. Wurde ebenfalls damals mit dem ersten Moto X eingeführt und zeigt sich besonders wirkungsvoll bei OLED-Panels. Es werden nur die benötigten Pixel beleuchtet und der Rest bleibt aus.

Man könnte auch zusammenfassen, dass neben dem nackten Android nichts großartig weiter installiert ist. Puristen werden daher Motorola sicherlich ganz weit oben auf ihrer Wunschliste haben – neben den Nexus-Modellen.
Was mit dem offiziellen Update auf Android 6.0 Marshmallow bei der Moto-App alles neu ist, zeigen die nachfolgenden Screenshots. Zu beachten ist, dass auch einige Dinge gestrichen wurden wie der Nachtmodus. An dessen Stelle tritt nun der mit Android 6.0 Marshmallow wieder neu eingeführte „Bitte nicht stören“-Modus. Ebenfalls gestrichen sind Moto Assist, Motorola Migrate und die Chrome-Erweiterung Motorola Connect. Die kompletten Änderungen hat Motorola in den offiziellen Release-Notes zu dem Update zusammengefasst.

 

Fazit zum Motorola Moto X Force

Mit 699 Euro UVP ist das Motorola Moto X Force nicht nur preislich in der Oberklasse angekommen. Auch der Snapdragon 810 verhilft dem Android Smartphone zu großer Geschwindigkeit, der enorme 3.760 mAh starke Akku zu einer guten Ausdauer und die ShatterShield-Technologie macht das Display erstmals wirklich buchstäblich unkaputtbar. Wer dazu neigt sein Smartphone öfters mal ungewollt der Schwerkraft auszusetzen, kommt am Moto X Force kaum vorbei.
Da jedoch bereits die ersten Smartphones mit einem verbesserten Snapdragon 820 kurz vor dem Start stehen, ist das Outdoor-taugliche Modell von Moto(rola) zu diesem Preis keine uneingeschränkte Empfehlung mehr – dafür ist es ein paar Monate zu spät dran. Zumal der Akku trotz deutlich mehr Kapazität sich auf dem Niveau der Konkurrenz von Samsung, LG oder Sony bewegt. Hier erwartet man einfach mehr, was unterm Strich nicht gehalten werden kann.
Auch darf man nicht vergessen, dass das Motorola Moto X Force kein waschechtes Outdoor-Smartphone ist. Dafür fehlt ganz einfach das wasserdichte Gehäuse nach den Vorschriften der IP-Schutzklassen. Eine Nano-Beschichtung alleine reicht da heutzutage nicht mehr aus.

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  • Moto Maker
  • Verarbeitung
  • ShatterShield Display
  • Schnelles System
  • Vanilla Android
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  • Akku
  • Kamera Einstellungen

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Wertung
Geschwindigkeit 5/5
Display 5/5
Funktionalität 4/5
Verarbeitung 5/5
Preis 4/5

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

1 Gedanke zu „[Test] Moto X Force – Das Erwachen der Macht!

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