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Verschlüsselung von iOS soll Kindern das Leben kosten

Wer die Nachrichten in den letzten Monaten mit Bezug zum US-Justizsystem ein wenig mitverfolgt hat wird wissen, dass um die automatische Verschlüsselung von iOS und neuerdings auch Android ein riesen Aufruhr herrscht. Denn was bei Apple seit iOS 7 Standard ist und selbiges mit Android 5.0 Lollipop wird, ist ein Dorn im Auge der US-Justiz. Daher greift diese zu drastischeren Mitteln.

Konkret behauptet das US-Justizministerium nun, dass Apple durch die standardmäßig aktivierte Verschlüsselung von iPhone und iPad die Strafverfolgungsbehörden daran hindere, effektiv ihrer Arbeit nachzugehen. Als Beispiel nutzte das Ministerium dabei den Vergleich mit einem entführten Kind: Die verschlüsselten Daten würden verhindern, dass ein Kidnapper rechtzeitig ermittelt werden könnte, was wiederum zum Tod eines Kindes führen könnte. Wäre der Zugriff für US-Behörden auf die von iOS verschlüsselten Daten möglich, ließen sich solche Taten nach der Logik der US-Behörden effektiver verhindern.

US-Justiz mit neuen Mitteln gegen Verschlüsselung

Bisher weigert sich Apple jedoch beharrlich den Algorithmus zur Verschlüsselung der Daten von iOS herauszurücken, was zu eben diesen Vorwürfen durch einen Offizier des US-Justizministeriums führte. Beobachter der ganzen Geschichte bezeichnen daher die neuen Töne der US-Justiz als neue Stufe in der Auseinandersetzung zum Wohle des Staates und der Privatsphäre sowie dem Datenschutz der Kunden von Apple.

Erst kürzlich erklärte der amtierende Apple-CEO Tim Cook, dass man die Dienste iMessage, Mail sowie FaceTime von Beginn so entwickelt wurden, dass die Daten der Kunden sicher seien. Auch vor Apple wie Cook extra betonte. Die verbesserte Verschlüsselung unter iOS 8 ist da nur ein weiterer und logischer Schritt gewesen, gerade mit Blick auf die Enthüllungen von Edward Snowden zur NSA und dem britischen Gegenstück namens GCHQ.

Dem US-Justizministerium wird das freilich egal sein und weiter auf seiner Position verharren: Verschlüsselung schön und gut, aber die US-Behörden sollten doch gefälligst über ein Hintertürchen jederzeit an die Daten rankommen.
Da den Behörden allerdings stichhaltige Argumente ausgehen was die Verschlüsselung von Smartphones betrifft, greift man halt zu fragwürdigen rhetorischen Mitteln. Schließlich spricht eine solche Situation insbesondere Eltern an, was wiederum dem US-Justizministerium in die Hände spielen könnte.

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

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