Vivo X60 Pro im Test: Gimbal-Evolution im Preisrausch
Die ehemalige BBK-Tochter Vivo hat mit dem Vivo X60 Pro auch in diesem Jahr für deutsche Kunden ein Flaggschiff-Smartphone im Gepäck. Zwar reden wir in China bereits schon über die Vivo X70-Serie, doch die braucht vermutlich noch bis zum kommenden Sommer, bis sie auch deutsche Verkaufsregale erreicht. Solang wollen wir uns doch einmal den Nachfolger des X51 5G anschauen, welche ebenfalls der Kooperation mit dem Optik-Spezialisten Zeiss frönt und eine noch bessere Gimbal-Stabilisierung bieten soll.
Das Vivo X60 Pro ist hierzulande seit dem Juni für 799 Euro erhältlich*. Zugegeben, für einen hierzulande eher unbekannten Smartphone-Hersteller schon eine kleine Überraschung. Doch Vivo ist gar kein so „kleines“ Unternehmen, wie wahrscheinlich von vielen hierzulande wahrgenommen. Denn auch Vivo ist – Entschuldigung – war eine BBK-Tochter. Inzwischen möchte man in dem Kontext nicht mehr genannt werden. Auch Vivo hat ein Sublabel mit dem Namen iQOO, welchen vielleicht einigen wegen seiner regelmäßigen BMW-M-Editions ein Begriff ist. Doch die werden in Deutschland noch nicht vertrieben.
Auch Vivo selbst ist in Deutschland noch nicht allzu lang tätig, weswegen eine Marktpositionierung bei den Mobilfunkbetreibern noch fehlt. Aber seit neuesten Amazon, Saturn, die Media Märkte als auch Euronics führen bereits die Vivo-Produkte. Gerade zu erfrischend im Vergleich zu Realme oder Xiaomi, ist das Angebot recht überschaubar. Das Vivo X60 Pro kennzeichnet praktisch das Flaggschiff des Unternehmens. Packen wir es doch erst einmal aus.
Design und Verarbeitung
Das Vivo X60 Pro kommt wie schon sein Vorgänger sehr gediegen als auch sachlich daher. Gleich beim Erstkontakt wird haptisch das schlanke Gehäuse von gerade einmal 158,57 x 73,24 x 7,59 Millimeter bei einem Gewicht von angenehmen 177 Gramm deutlich. Klare Kanten, wohl positionierte Tasten an der rechten Seite mit einem guten Druckpunkt. Der Power- und Standby-Button ist geriffelt, damit er sich auch auf Gefühlsebene von der Lautstärketaste unterscheiden lässt.
Unser Modell kam in der Farbe Midnight Black in die GO2mobile-Redaktion, es gibt das X60 Pro aber auch noch in Shimmer Blue. Durch die matte Lackierung bleiben uns auch sichtbare Fingerabdrücke auf der Glasrückseite erspart. Jedoch scheint Vivo ein gesteigertes Mitteilungsbedürfnis zu haben, was sich durch deutlich mehr Logos und Textinformationen zur Konkurrenz deutlich macht. Das Kamera-Array schaut etwas über 2 Millimeter recht kantig oben links aus dem Gehäuse.
Eine 3,5 Millimeter große Audio-Klinkenbuchse für einen Stereo-Kopfhörer gibt es nicht. Ein Adapter liegt aber bei. Auf der Unterseite befindet sich von rechts nach links der SIM-Tray, ein Mikrofon, ein USB-Type-C-Port (2.0) und die Öffnungen für den Mono-Lautsprecher. Nach langer Recherche findet man eine IP52-Zertifizierung. Bedeutet Schutz vor eindringenden Staub und Schutz gegen Tropfwasser, bei einer Gehäuseneigung von bis zu 15 Grad. Jetzt wissen wir auch, warum das nicht an die große Glocke gehangen wird. Aber hey, besser als gar nichts.
Display
Vivo bekommt seine Displays von Samsung. Damit macht der Konzern aber keine Werbung. Stattdessen kommuniziert man gern das „Xensation Up“ Glas vom deutschen Hersteller der SCHOTT AG. Praktisch als äquivalent zu dem doch deutlich bekannteren Corning Gorilla Glas, das aber dann doch auf der Rückseite Verwendung findet. Aber auch der deutsche Hersteller wirbt bei seinem Displayglas mit einer verbesserten Festigkeit. Wie gut oder schlecht diese jedoch ist, wurde bislang von anderen noch von uns getestet. Wir müssen die Teststellung wieder zurück geben und wollen auch in Zukunft bei Testmustern berücksichtigt werden.
Das Panel selbst ist ein AMOLED-Display mit einer Auflösung von 2.376 x 1.080 Pixel (FHD+)
bei 398 ppi und einer Diagonale von 6,56 Zoll. Und obwohl Bildschirme mit seitlichen Abrundungen aufgrund häufiger Fehleingaben nicht gern vom Kunden gekauft werden, konnten wir bei unserem Test nichts dergleichen feststellen. Bleibt also das deutlich bessere Aussehen, da so der Rand optisch schmaler wird.
Auch das Vivo X60 Pro unterstützt die maximale Bildwiederholrate von 120 Hertz, welche uns optisch bewegte Darstellungen flüssiger erscheinen lässt. Auch die Farbintensität, Schwarzwerte, Kontrast, Dynamik und Blickwinkelstabilität sind sehr gut. Die Helligkeit wird vom Hersteller mit 500 nits angegeben. Hier scheint es sich aber nicht um die maximale Helligkeit zu handeln, denn auch unter direktem Sonnenlicht lässt sich das Display noch gut ablesen. Unsere Messungen haben 904 nits ergeben. Etwas Luft zur führenden Konkurrenz gibt es also noch.
Natürlich hat auch das X60 Pro ein Always-on-Display. Die Aktivität lässt sich zeitlich begrenzen oder auch nur auf Bewegung aktivieren. Weiterhin unterstützt das „Ultra-O-Flex-Display“ den Widevine Level 1, was euch Netflix- und Amazon-Prime-Inhalte in HD-Auflösung gewährleisten sollte. Der Farb- und Dynamikumfang unterstützt HDR10+ und DCI-P3.
Prozessor und Speicher
Das Vivo X60 Pro möchte in unseren Augen ein Flaggschiff-Smartphone sein. Zumindest gibt es in Deutschland kein anderes Smartphone des Herstellers, welches diesen Status besser einnehmen könnte. Dennoch verbaut Vivo anstelle eines Snapdragon 888 lediglich einen Snapdragon 870 Octa-Core-Prozessor. Mit Sicherheit kein großer Unterschied, da auch der 870 mit vier ARM Cortex A77- (einer davon auf maximale 3,2 GHz getaktet) und vier Cortex A55-Kernen ausgestattet ist.
Dennoch ist an dieser Stelle festzuhalten, dass dieser nicht nur deutlich preiswerter im Einkauf ist, sondern auch ein gepimpter Snapdragon 865. Also ein SoC (System on a Chip) aus dem vergangenen Jahr. Als Grafikeinheit ist eine Adreno 650 GPU in Aktion. Auch ist er mit einer Strukturbreite von 7 Nanometer noch einen Tick größer als der aktuelle 5 Nanometer „kleine“ 888 von Qualcomm. In diesem Jahr soll von der kalifornischen Chip-Schmiede noch ein Snapdragon 895/898 in einer Strukturbreite von 4 Nanometer erscheinen. Man sieht also, die Entwicklung auf diesem Gebiet geht schnell Voran.
Natürlich erübrigt sich die Frage, ob die Leistung im alltäglichen Gebrauch nicht ausreichen könnte. Im AnTuTu Benchmark erreicht die CPU (Central Processing Unit) nur abgeschlagene 623.500 Punkte. Das ist natürlich fernab von aktuellen Flaggschiff-Modellen wie dem Asus ROG Phone 5s mit knapp 810.000 Punkten. Doch angesichts der häufigen Beschwerden zu dem Hitzkopf des Snapdragon 888 und dem damit einhergehenden Frame-Drops und der softwaretechnischen Reduzierung der Leistung, stellt sich die Frage ob ein Snapdragon 870 am Ende nicht sogar die deutlich bessere Wahl ist.
Zumal Vivo die Performance mit 12 GB LPDDR5 Arbeitsspeicher zusätzlich maximiert. Zusätzlich gibt es nach dem letzten Update auch noch die im Trend liegenden zusätzlichen 3 GB virtuellen RAM. Das macht sich natürlich gerade in der Usability positiv bemerkbar. In Kombination mit dem 120-Hertz-Display flutscht das X60 Pro nur so durch die Menüs und Anwendungen. Auch Spiele welche einen hohen Performanceanspruch benötigen, haben uns zu keinem Zeitpunkt Probleme bereitet.
Bleibt in dieser Kategorie noch der verbaute Programmspeicher zu bewerten. Hier finden wir bei unserem Testsample satte 256 UFS 3.1 Speicher vor. Auch hier mit 1.751 MB/s Lese- und 792 MB/s Schreibgeschwindigkeit oberste Schublade. Was sich also beim Schulhof-Quartett als Nachteil herauskristallisieren könnte, ist in Wirklichkeit ein Vorteil für das Vivo X60 Pro. Punktabzüge bekommt das Smartphone hier zumindest nicht.
Kamera des Vivo X60 Pro
Vivo wirbt bei seiner Kamera gern mit dem Zeiss Logo und der gemeinsamen Entwicklung. Es ist sogar von einem speziellen „ZEISS Look“ die Rede. Hier muss man mal meiner Meinung nach die Kirche im Dorf lassen. Denn das deutsche Unternehmen steht nicht für die Kameratechnologie, sondern lediglich für die Optik, welche natürlich nicht minder wichtig ist. Dennoch ist es das was die Jener Aktiengesellschaft groß gemacht hat. Und auch die sogenannte „ZEISS Biotar“ Portrait-Optik ist schlussendlich nur eine Software basierende progressive Bokeh-Simulation. Da finden wir die weiterentwickelte 5-Achsen-Gimbal-Stabilisierung schon deutlich interessanter. Denn die konnte uns bereits im Vorgänger schon überzeugen.
Doch bevor es losgeht, erst einmal die harten Fakten der verbauten Hardware. Wir haben oben links ein rechteckiges Kamera-Array mit drei verbauten Kameras. Die 48 Megapixel auflösende Hauptkamera ist dabei auch deutlich größer als die beiden 13-Megapixel-Kameras. Der Primär-Shooter setzt auf einen Sony IMX598-Sensor mit einer Blende von f/1.48 und einer äquivalenten Brennweite von 26 Millimeter. Er ist es auch, der die optische-, elektrische- und Gimbal-Stabilisierung realisiert.
Bei den beiden anderen Optiken verbaut Vivo einen S5K3L6-Sensor von Samsung. Einmal als Telefotokamera mit einer äquivalenten Brennweite von 50 Millimeter und einem 2-fachen verlustfreien Zoom und eine Ultra-Weitwinkel-Optik mit einem Sichtfeld von 119 Grad. Die maximalen Blenden betragen f/2.2 beziehungsweise f/2,46.
Auf der Front befindet sich oben mittig eine 32-Megapixel-Punch-Hole-Kamera. Auch hier wie bei der Hauptkamera eine äquivalente Brennweite von 26 Millimeter. Die Blende beträgt allerdings „nur“ f/2.45. Ist also nicht so lichtstark wir der 48-Megapixel-Sony-Sensor. Denn auch hier kommt ein Samsung-Sensor zum Einsatz, jedoch ein Samsung ISOCELL S5KGD1.
Tagesaufnahmen
Gleich auf den ersten Blick der ersten Fotoergebnisse wurde bereits auf dem Smartphone-Display deutlich, dass es sich hier um eine besondere Kategorie der Qualität zu handeln scheint. Das Bildmaterial scheint deutlich dynamischer und irgendwie auch schärfer, als das was wir sonst in der Regel gewohnt waren. Vergleichsaufnahmen mit einer Spiegel-Reflex-Kamera zeigten jedoch, dass auch das Vivo X60 Pro ein wenig nachträglichen farblich korrigiert. Manchmal meint es da die künstliche Intelligenz ein wenig zugut. Alles noch im Rahmen und nicht derart übertrieben wie bei Xiaomi, aber eben nicht immer der Realität entsprechend.
Einen besonderen Hype macht Vivo um die Gimbal-Stabilisierung 2.0. Die Verbesserung zum Vorgänger, welche wir schon sehr gut fanden, ist eine 5-Achen-Stabilisierung. Zumindest bei Video-Aufnahmen, wo nun die Z-Achse dazu gekommen ist. Einen wirklichen Qualitätsunterschied zum Vorgänger können wir nicht wirklich ausmachen. Wir haben euch an dieser Stelle noch einmal das etwas aufwendigere Vergleichsvideo des Vorgängers von einem Skater-Parkour und einen kleines Video-Sample von einem Springbrunnen mit dem Vivo X60 Pro bereit gestellt. Bei 4K-Videoaufzeichnungen scheint sich dann am Ende aber doch die „schwächere“ CPU zu rächen. Denn ab und an ist ein kleiner zeitlicher Versatz zu sehen, bei dem das Smartphone vermutlich beim Rechenprozess überfordert wird.
Abschließend bleibt zur Fotoqualität noch zu bemerken, dass gerade Weitwinkel-Aufnahmen bei Betrachtung am PC dazu neigen, an den Seiten ein wenig unscharf zu werden. Ein Problem was andere Hersteller ebenfalls haben, weswegen bei Oppo und OnePlus eine sogenannte „FreeForm-Linse“ zum Einsatz kommt.
Zoom-Aufnahmen
Das Vivo X60 Pro gewährt dem Nutzer bis zu einer 20-fachen Vergrößerung. Wie bei jedem Test, hat sich bei einer maximalen digitalen Vergrößerung herausgestellt, dass das Endergebnis nicht wirklich zu gebrauchen ist. Das ändert sich auch bei unseren heutigen Testkandidaten nicht. Dennoch ist positiv festzuhalten, dass der Gimbal bei einem maximalen Zoom (wo zuweilen eine ruhige Hand gefragt ist) durchaus von Vorteil ist.
Es gibt aber auch einen Nachteil bei der Justierung der gewünschten Vergrößerung. Lediglich für die 0,6-fache (Weitwinkel), 1-fache (Standard) und eine 2-fache Vergrößerung gibt es einen Button. Alles darüber bis hoch zum 20-fachen muss frei eingestellt werden. Vermutlich, weil man noch einmal die geringere verlustfreie Vergrößerung hervorheben wollte.
Makro-Aufnahmen
Tatsächlich haben uns die Makro-Aufnahmen besonders gut gefallen. Keine Ahnung ob die subjektive Beeinflussung dessen Schuld ist, dass man Dinge zu Gesicht bekommt, die man so vorher gar nicht erkannt hat. Doch das Vivo hat nicht wie man vermuten mag ein separates Makro-Objektiv, sondern verwendet augenscheinlich die Ultra-Weitwinkel-Kamera dafür. Etwas ärgerlich dass in unserem Test ab und an die Erkennung von Makro auf Weitwinkel ohne jeglichen Grund wechselte.
Nacht-Aufnahmen
Ihr habt es euch vermutlich bei den Angaben der verbauten Primärkamera schon denken können: Bei einer Blende von f/1.48 müssen Nachtaufnahmen neben der Gimbal-Funktion das Highlight der Kamera sein. Obwohl – das Vivo-Smartphone kombiniert sogar diese beiden Highlight-Eigenschaften miteinander. Denn das größte Problem bei Aufnahmen mit langer Belichtungszeit ist das „stillhalten“ ohne die Hilfe eines Statives. Und genau das erledigt die Kamera auch überragend.
Wenn die Fotos fast schon zu stark belichtet wirken, empfiehlt es sich von dem Nacht- zum Standard-Modus zu wechseln. Meist werden die Aufnahmen hier noch besser. Zumal wir bei unseren „Festival of Lights“-Fotos mit ausreichend Licht eher weniger Probleme hatten.
Kamera-Fazit
Die Kamera-Ergebnisse des Vivo X60 Pro wissen durchaus zu gefallen. Eine echte Steigerung, was die Gimbal-Qualitäten zum Vorgänger anbelangen, konnten wir jedoch nicht feststellen. Teilweise wirken die Bilder deutlich knackiger auf dem Smartphone-Display, was aber unter Umständen auch an der AI-liegen kann, die ab und an schon einmal ein wenig nachjustiert. Alles in allem sind die Foto- und Video-Ergebnisse des Vivo X60 Pro positiv hervor zu heben und dürften in den meisten Fällen für viel Freude beim Anwender sorgen.
Akku des Vivo X60 Pro
Das Vivo X60 Pro hat einen 4.200 mAh starken Akku verbaut. Das ist jetzt nicht zwingend wenig, dennoch unterer Durchschnitt. Das hängt vermutlich mit der dünnen Bauweise des Smartphones zusammen. Dennoch ist eine intensive Nutzung von einem Tag ohne Probleme möglich. Bei einer durchschnittlichen Nutzung sind auch schon mal zwei Tage realisierbar.
Ein kompletter Ladezyklus dauert mit dem mitgelieferten 33-Watt-Netzteil etwas mehr als eine Stunde. Somit erreichen wir die Hälfte in weniger als einer halben Stunde. Das hängt damit zusammen, dass Schnellladegeräte Anfangs mit einer höheren Leistung arbeiten und zum Ende hin die Energiezufuhr herunterschrauben.
Zugegeben ist hier die Konkurrenz schon ein Stück weiter, sieht man einmal vom Marktführer Samsung ab, welcher spätestens nach dem Galaxy Note 7 eine Akku-Phobie hat. Xiaomi scheint sich langsam auf die 120-Watt-Marke einzuschießen. Hierzwischen liegen natürlich Welten. Weiterhin eher negativ zu bewerten, ist der Aspekt, dass kein kabelloses Laden möglich ist. Somit ist die Bewertung des Akkus ausgeglichen, da eine gute Laufzeit erzielt werden kann, beim Thema Laden Vivo aber auf ganzer Linie versagt.
Sicherheit und Software
Das Vivo X60 Pro ist mit einem AMOLED-Display ausgestattet. Das wissen wir bereits. In 99,9 Prozent bedeutet das auch bei aktuelle Flaggschiffmodellen, wozu wir auch den Testkandidaten zählen wollen, einen Fingerabdrucksensor unter dem Displayglas. So auch in unserem Fall. Dieser reagiert schnell und zuverlässig. Natürlich gibt es auch hier wieder die Möglichkeit das Smartphone via Frontkamera und eurem adretten Gesicht zu entsperren. Funktioniert ebenso ohne Fehl und Tadel.
Auf unserem Test-Sample ist zum Testzeitraum Android in der Version 11 installiert. Vivo spendiert zusätzlich noch seine Benutzeroberfläche Funtouch 11.1. Der Google Sicherheitspatch ist vom Juli 2021.
Es gibt auch die ein oder andere vorinstallierte Anwendung auf dem Smartphone. Darüber, ob neben dem Konvolut an Google-Anwendungen auch Netflix und TikTok ab Werk auf das Smartphone gehören, lässt sich vermutlich streiten. Die Anwendung Booking[dot]com gehört aber definitiv in die Kategorie Bloatware oder besser ausgedrückt, subventionierte Anwendungen.
Insgesamt verbraucht das Betriebssystem und die vorinstallierten Anwendungen knapp 25 GB. Doch bei 256 GB Programmspeicher braucht sich der Besitzer des X60 Pro diesbezüglich eher weniger Gedanken machen. eine optionale Erweiterung via microSD-Karte besteht aber dennoch nicht.
Pro und Contra
Pro
- Snapdragon 870 komplett ausreichend
- Dünnes Design
- Überzeugende Fotoergebnisse
- Ausreichende Akkulaufzeit
- Unerwartet viel Arbeitsspeicher
Contra
- Kein kabelloses Laden
- Schnellladung nicht Konkurrenzfähig
- Kein Stereosound
- Kein microSD-Support
- Für Newcomer zu teuer
Das Fazit des Vivo X60 Pro
Eines vorweg, dass wir bei unserer Bewertung realistisch betrachtet mit einfließen lassen müssen. Vivo ist hierzulande eher unbekannt. Die Smartphones gibt es noch bei keinen der drei großen Mobilfunkbetreiber, wo OnePlus und Oppo beispielsweise schon einen Schritt weiter sind.
Bei einem Preis von 799 Euro spielt man in der selben Liga wie ein Samsung Galaxy S21, OnePlus 9 oder Xiaomi Mi 11. In Sachen Display kann das Vivo X60 Pro ohne Probleme mithalten. Auch beim Thema Speicher übersteht es eine Gegenüberstellung schadlos. Nicht ganz so positiv sieht es beim verbauten Prozessor und dem Akku aus. Zwar hält der „kleinere“ Akku locker über den Tag, was man bei einem OnePlus 9 nicht unbedingt sagen kann, aber eine ordentliche Schnellladung und kabellosen Laden schmälert das Vergnügen.
Wie viele potentielle Kunden sich dann bei der aktuellen Auswahl für ein unbekanntes Unternehmen entscheiden, bei der sich die Zuverlässigkeit in Sachen Updates noch zeigen muss, bleibt angesichts des einzigen Killer-Features der 5-Achsen-Gimbal-Stabilisierung eine berechtigte Frage. Andere Hersteller setzen hier für ein gesteigertes Interesse auf eine günstige Preispolitik, siehe Realme GT für Anfangs 399 Euro inklusive Snapdragon 888 (zum Test).
-
Hardware - 8.2/10
8.2/10
-
Verarbeitung - 8.7/10
8.7/10
-
Software - 8.5/10
8.5/10
-
Performance - 7.9/10
7.9/10
-
Kamera - 8.9/10
8.9/10
-
Akku - 8.4/10
8.4/10
-
Preis/Leistung - 6.2/10
6.2/10
Kurzfassung
Das Vivo X60 Pro ist ein rundum gelungenes Semi-Flaggschiff-Smartphone. Mit 799 Euro als noch recht unbekanntes Unternehmen in Deutschland einfach zu teuer. Es sei denn man sucht ein Smartphone mit hervorragenden Kamera-Eigenschaften. Denn dank Gimbal-Aufhängung ist das Android-Smartphone auf dem Gebiet Marktführer. Ist das jedoch nicht eure Prämisse, dann gibt es günstigere Alternativen.