Das Huawei Mate S, Mate 8 und Nexus 6P im Kameravergleich
HUAWEI gehört zu einer der wenigen Unternehmen die aktuell den offensichtlichsten Leistungsschub verzeichnen können. Neben Premium Smartphones wie dem HUAWEI Mate S und dem HUAWEI Mate 8, durfte man sich mit dem Nexus 6P auch einen elitären Platz der Google Entwickler Smartphones sichern. 3 Smartphones, 3 verbaute Kameras und ein Hersteller. Doch sind die Foto Ergebnisse bei allen 3 Android Smartphone identisch? Einer Frage der wir kritisch nachgegangen sind.
Es lässt sich nur schwer abstreiten, aber die Kamera ist bei einem Smartphone der heutigen Zeit zu einem wichtigen Kaufkriterium geworden. Neben Preis, der Power und dem Design muss das Smartphone deutlich öfter für ein „schnelles“ Foto herhalten, als manche Kompaktkamera. Mittlerweile ist eine Digitalkamera für den Urlaub nicht mehr zwingend nötig, um tolle Erinnerungen an seine Reisen bildlich festzuhalten. Selbst die Nexus-Smartphones sind letztes Jahr in Sachen Kamera endlich auf dem Level angekommen, welches sich Fans der Entwickler Smartphones schon seit Jahren wünschen. Nur: Wie schlagen sich eigentlich die drei aktuellen Top-Modelle von HUAWEI in diesem Punkt?
Technische Kamera-Details
Bevor wir zum eigentlichen Vergleich der Bildqualität kommen ist es wichtig zu wissen, wie denn überhaupt der technische Aspekt der drei Android Smartphones von HUAWEI aussieht. Denn ein und derselbe Hersteller heißt noch lange nicht das auch die identische Hardware verbaut wurde. Zur besseren Übersicht hier erst einmal eine kleine Tabelle mit den wichtigsten Daten zu den auf der Rückseite verbauten Kameras.
Google Nexus 6P | HUAWEI Mate S | HUAWEI Mate 8 | |
---|---|---|---|
Sensor | Sony IMX377 | Sony IMX278 | Sony IMX298 |
Pixelgröße Sensor | 1,55 Mikrometer | 1,12 Mikrometer | 1,29 Mikrometer |
Auflösung | 12,3 Megapixel | 13 Megapixel | 16 Megapixel |
Bildformat maximale Auflösung | 4:3 (12,34 Megapixel, 4.032 x 3.024) | 4:3 (12,97 Megapixel, 4.160 x 3.120) | 4:3 (15,92 Megapixel, 4.608 x 3.456) |
Blende | f/2.0 | f/2.0 | f/2.0 |
Brennweite | 4,7 – XX mm | 3,92 – 28,92 mm | XX – 27 mm |
Fokus | Laser-Autofokus | Autofokus | Autofokus mit Phasenerkennung |
Auslöseverzögerung mit Autofokus | 0,42 Sekunden | 0,7 Sekunden | 0,44 Sekunden |
Optischer Bildstabilisator | Nein | Ja, zwei Achsen | Ja, drei Achsen bis 1,5 Grad |
Besonderheiten | Laser-Autofokus, HDR+ Modus | Zusätzlicher RGBW-Sensor, Super-Nachtmodus, Lichtmalerei | Super-Nachtmodus, Lichtmalerei |
Nachdem die technische Seite nun geklärt ist, widmen wir uns den Ergebnissen selbst, denn diese könnten kaum unterschiedlicher sein. Das bezieht sich nicht nur auf die allgemeine Bildqualität, sondern auch auf das Bildrauschen sowie die Belichtung und Bilddetails.
Hinweis: Aufgrund der Dateigröße stellen wir alle Fotos der drei getesteten Geräte jeweils als ein ZIP-Archiv am Ende des Artikels zum Download zur Verfügung, um die zu ladenden Daten des Artikels möglichst gering zu halten. Für eine Vorschau nutzen wir verkleinerte Bilder.
Bei dem folgenden Vergleich einer winterlichen Szene zeigt sich ganz besonders gut, dass die technische Überlegenheit nicht automatisch auch in besseren Bildern resultiert. Zoomt man zum Beispiel in die Aufnahme des HUAWEI Mate 8 näher herein, nimmt das Bildrauschen sehr schnell zu und die Bildschärfe sinkt deutlich. Im Gegensatz dazu sind dieselben Bildausschnitte bei dem Google Nexus 6P sowie dem HUAWEI Mate S sichtlich schärfer.
Auch bei der Blende gibt es Unterschiede, obwohl alle über eine Blende mit f/2.0 verfügen. Hier macht sich bei dem HUAWEI Mate S sichtlich der RGBW-Sensor bemerkbar, wenn man die Fokussierung auf den Hintergrund eines Motivs einstellt. Das Bild insgesamt ist heller, während das Google Nexus 6P und das HUAWEI Mate 8 sichtlich dunkler ausfallen. Interessant: Dasselbe Motiv mit Fokus auf den Nahbereich bringt keine solch deutlichen Unterschiede hervor. Hier kann sich das Mate S kaum absetzen, wohingegen das Google Nexus 6P das subjektiv bessere Ergebnis liefert.
Tagesaufnahme und HDR
Für den schnellen Schnappschuss zwischendurch ist ein schneller Autofokus im Automatik-Modus nicht allzu verkehrt, aber auch die Belichtung selbst muss stimmen. Bei einer Tagesaufnahme zeigt sich die Stärke des RGBW-Sensor im HUAWEI Mate S, da es die ausgewogenste und natürlichste Aufnahme vorweisen kann. Da helfen auch die größeren und damit Licht stärkeren Pixel des Google Nexus 6P nicht allzu viel.
Schaltet man den HDR-Modus ein, dann nimmt die Kamera-Software mehrere Fotos mit unterschiedlicher Belichtung auf und setzt diese zu einem Gesamtbild mit im Idealfall hellen und detailreichen Ergebnis. In der Regel können sich bei den besseren Smartphone-Kameras die Ergebnisse in der Tat sehen lassen. Aus diesem Grund haben wir die drei HUAWEI Kameras auch in dieser Disziplin miteinander verglichen, mit einem durchaus unerwarteten Ergebnis.
Nachtaufnahmen mit und ohne Blitz
Bei dem Einsatz des LED-Blitz gibt es zum Teil gravierende Unterschiede. Theoretisch soll ein solches Blitzlicht zum Aufhellen der näheren Umgebung dienen, um dem Sensor genügend Licht für die Aufnahme zukommen zu lassen. Je nach Stärke des Blitzlicht und des Motivs kommen dabei mehr oder weniger gute Aufnahmen heraus.
Unser folgendes Szenario ist eine Stoffpuppe auf und vor einem weißen Hintergrund, welches nur eine sehr schwache und indirekte Beleuchtung erhalten hat. Man konnte praktisch das Motiv gerade noch so sehen.
Ohne Einsatz des LED-Blitzlicht kann das Google Nexus 6P am meisten von dem Motiv einfangen, während das HUAWEI Mate S trotz des angeblich für dunkle Aufnahmen besser geeigneten RGBW-Sensor nicht ganz so hell ist und zudem einen leichten Rotton besitzt. Gewissermaßen dazwischen sitzt das HUAWEI Mate 8 bei der Aufnahme ohne Blitz.
Mit Blitz hingegen hat das HUAWEI Mate S sichtlich die Nase vorn, da die Aufnahme nicht nur heller sondern auch detailreicher bei den schwarzen Flächen des Plüsch-Darth-Vader ist. Bei Nexus 6P und Mate 8 ist das Ergebnis relativ ähnlich, wobei das Nexus einen Hauch heller aber auch kälter wirkt von der Farbtemperatur.
Eine Besonderheit bei den HUAWEI-Smartphones ist in der Kamera-App versteckt und nennt sich Supernachtmodus. In diesem Kamera-Modus wird die Aufnahme besonders lange belichtet und kann somit deutlich mehr Licht einfangen, ohne dabei auf den LED-Blitz vertrauen zu müssen. Zu beachten ist hierbei, dass das Smartphone möglichst lange sehr ruhig gehalten werden muss, da es sonst zu stark verwackelt. Ein Stativ ist für diese Art von Fotografie unerlässlich.
Fazit HUAWEI Kamera-Vergleich
Der Spruch „Die Technik allein entscheidet nicht“ zeigt sich im direkten Vergleich der drei aktuellen Smartphones von HUAWEI mehr als nur deutlich. Rein vom Datenblatt her wäre das HUAWEI Mate 8 dem Mate S sowie dem Google Nexus 6P weit überlegen, aber mit einer gut angepassten Software ist so einiges an Bildqualität herauszuholen. Will man sich tatsächlich so weit aus dem Fenster lehnen und eine Reihenfolge festlegen, so wäre wohl das HUAWEI Mate S auf Platz 1, gefolgt von dem Nexus 6P, wobei dann der dritte Platz für das Mate 8 übrig bleiben würde.
Während das Nexus 6P aufgrund der 12,3 Megapixel wirklich im Testfeld überrascht, kann das Mate doch in allen Disziplinen das bessere Allgemeinergebnis erzielen, weswegen das Mate 8 gezwungener Maßen das Schlusslicht bildet.
Prinzipiell sind aber alle drei Geräte bestens zum mobilen fotografieren geeignet. Vor allem das Google Nexus 6P hat verglichen mit den Nexus-Vorgängern enorm bei der Bildqualität zulegen können.
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Dann gibt es ja doch noch eine Berechtigung für das Mate s ;D