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Recht auf Reparatur: Smartphone-Akkus in Zukunft wieder wechselbar?

Von dem Recht auf Reparatur hören wir heute nicht zum ersten Mal. Aktuell kocht das Thema Smartphone-Akkus im Europaparlament hoch, wo die EU-Kommission unter anderem einen entsprechenden Vorschlag beschlossen hat, dass diese nicht länger fest verklebt werden sollen. Im Sinne der Langlebigkeit wird gefordert, das Nutzer von Smartphones in Zukunft die aufladbaren Batterien selbst tauschen können.

 

Recht auf Reparatur wird wieder im Europaparlament thematisiert

Es gibt sie noch, die wenigen Hersteller, welche das Recht auf Reparatur berücksichtigen und in ihren Smartphones wechselbare Akkus verbauen. Da wäre der deutsche „Hersteller“ Gigaset zu nennen, der Senioren-Smartphone-Hersteller Emporia und natürlich das für Nachhaltigkeit bekannte niederländische Unternehmen Fairphone.

Fairphone 4 Teardown

Wechselbare Akkus kommen wieder in Mode

Das Europaparlament hat nun beschlossen das im Sinne dem Recht auf Reparatur bereits ab dem 1. Januar 2023 in Europa eine Pflicht für Smartphone-Hersteller bestehen soll, dass die Batterien in den Geräten nicht fest verbaut werden. Nutzer sollen ohne Hinzuziehung einer Fachwerkstatt in der Lage sein den Akku selbstständig und ohne Spezialwerkzeug zu wechseln. Das beschränkt sich selbstredend nicht auf Smart- und Feature-Phones, sondern auf alle elektrischen Haushaltsgeräte die mit einem Akku betrieben werden.

Die Forderungen gehen sogar noch weiter als sie in dem ursprünglichen Antrag gestellt wurden. Bis spätestens 2026 soll der Anteil der recyclebaren Rohstoffe wie Lithium, Nickel, Kobalt und Blei auf 90 Prozent erhöht werden.

Wir fordern die Kommission deshalb auf, hier schnell Analysen und Vorschläge nachzulegen„, sagt die CDU-Abgeordnete Hildegard Bentele.

Die Automobilbranche trifft es noch härter

Auch die Informationspflicht soll für die Hersteller von Akkus und Batterien gegenüber dem Endverbraucher erhöht werden. So berichtet die FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung) das die Angaben zu der zu erwartenden Haltbarkeit und Ladedauer klar gekennzeichnet werden muss. Für die Automobilbranche, die aktuell auf diesem Sektor einen großen Wachstum verzeichnet, soll in Zukunft dazu verpflichtet werden den CO2-Fußabdruck des gesamten Herstellungsprozess nachzuweisen.

Für die Durchsetzung der Forderungen ist allerdings noch eine Zustimmung des Ministerrates der Europäischen Union notwendig. Fraglich was Hersteller wie Apple und Samsung zu einem solchen Gesetzt sagen, sofern es denn so realisiert wird. Apple hatte zuletzt die Preise für einen Akkutausch für ein iPhone von 75 Euro auf knapp 90 Euro erhöht. Unter Umständen auch eine Einnahmequelle auf die man in Zukunft nicht verzichten möchte.

[Quelle: Europaparlament | via Golem]

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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