Stellt Samsung die Produktion des Exynos 2600 ein?
Eigentlich sollte der Exynos 2600-SoC (System on a Chip) von Samsung der ganz große Wurf werden. Lange Zeit hieß es, der erstmalig im 2-Nanometer-Prozess gefertigte Prozessor würde den Antrieb in der Samsung Galaxy S26-Serie übernehmen. Beim Social-News-Aggregator reddit geht aktuell das Gerücht um, Samsung würde die Produktion des Flaggschiff-Chips komplett einstellen!
Exynos 2600 eingestellt?
Samsungs Exynos 2600, einst als bedeutender Schritt in der mobilen Datenverarbeitung angesehen, könnte womöglich niemals auf den Markt kommen. Laut einem aktuellen Bericht auf X (ehemals Twitter) und reddit, erwägt Samsung, die Produktion des Chipsatzes komplett einzustellen. Der Grund liegt in Schwierigkeiten mit dem 2-nm-Fertigungsprozess, der als Schlüsseltechnologie für die nächste Generation von Halbleitern gilt. Diese Entwicklung wirft grundlegende Fragen über die Zukunft von Samsungs eigener Chipfertigung und seine Stellung im Halbleitermarkt auf.
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Der Exynos 2600 sollte Samsungs hochmoderne 2-Nanometer-Fertigung nutzen, doch die Produktionsausbeute – also der Anteil fehlerfreier Chips pro Wafer – ist Berichten zufolge alarmierend niedrig. Die Zahlen sollen derzeit bei nur 10–20 Prozent liegen, was eine wirtschaftliche Massenproduktion faktisch unmöglich macht.
Dieses Problem ist für Samsung Foundry nicht neu. Bereits der 3-Nanometer-Prozess, der für den Exynos 2500 verwendet wurde, wies ähnliche Herausforderungen auf, mit einer Ausbeute von unter 20 Prozent. Die anhaltenden Schwierigkeiten haben Spekulationen entfacht, dass Samsung gezwungen sein könnte, die Produktion seiner Exynos-Flaggschiff-Chips an TSMC (Taiwan Semiconductor Manufacturing Company) auszulagern. Das macht dann den taiwanischen Chip-Hersteller endgültig zum weltweit führenden Auftragsfertiger für Halbleiter. Das wird die politische Situation zu China gewiss nicht entschärfen.
There are widespread rumors in Korean design houses suggesting that Samsung may reduce orders for next year. Additionally, some speculate that the production of the Exynos 2600 could be canceled altogether.
— Jukanlosreve (@Jukanlosreve) November 22, 2024
Umstrukturierungen und Produktionsverlagerung
Die Situation wird durch zusätzliche interne Probleme erschwert. Samsung hat Berichten zufolge mehrere Produktionsstätten für ältere Fertigungsprozesse (4-nm, 5-nm und 7-nm) geschlossen. Gleichzeitig kämpft die Halbleitersparte mit einer eingeschränkten Belegschaft, die durch Südkoreas Arbeitszeitregelung von 52 Stunden pro Woche zusätzlich belastet wird. Es wird berichtet, dass Samsung sein Entwicklungsteam für Anwendungsprozessoren (AP) umstrukturiert, doch dieser Prozess könnte mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Eine mögliche Auslagerung der Chipproduktion an TSMC könnte zwar die Ertragsprobleme lösen, doch sie birgt auch Risiken. Höhere Produktionskosten könnten die Preise für Endgeräte erhöhen, was Samsungs Fähigkeit, wettbewerbsfähige Preise anzubieten, beeinträchtigen könnte. Zuletzt war man auch mit Apple in Gesprächen, was sich nun vermutlich auch erledigt hat.
Samsung Foundry arbeitet Berichten zufolge daran, die Probleme mit dem 2-Nanometer-Prozess zu beheben, um konkurrenzfähig zu bleiben. Es bleibt jedoch unklar, wie weit diese Bemühungen fortgeschritten sind. Sollte Samsung die Fertigung seiner Chips an TSMC auslagern, könnte dies die eigene Innovationskraft langfristig schwächen.
Für Nutzer könnte ein Wechsel zu Prozessoren wie dem Snapdragon 8 Elite oder dem MediaTek Dimensity 9400 in der Galaxy-S25-Serie eine verbesserte Leistung und Energieeffizienz bedeuten. Dennoch wirft die mögliche Einstellung des Exynos 2600 ein Licht auf die Herausforderungen, vor denen Samsung steht: die Balance zwischen technologischen Innovationen, wirtschaftlicher Fertigung und Marktansprüchen.
Fazit zum Exynos 2600
Die Unsicherheiten um den Exynos 2600 und die Probleme mit dem 2-Nanometer-Fertigungsprozess verdeutlichen die enormen Herausforderungen in der Halbleiterindustrie. Für Samsung geht es dabei nicht nur um einen einzelnen Chipsatz, sondern um die Wettbewerbsfähigkeit seiner gesamten Foundry-Sparte. Ob die geplanten Maßnahmen und die verstärkte Zusammenarbeit mit TSMC ausreichen, um diese Herausforderungen zu bewältigen, bleibt abzuwarten.