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[Test] Wiko Jimmy – ein Android Smartphone für 99 Euro!

Wiko Jimmy Test

Mitte November stellte Wiko mit dem Wiko Jimmy sein bis dato günstigstes Android Smartphone vor, welches gerade mal 99 Euro kostet. Klar das man da einige Abstriche machen muss bei der Leistung, aber ist es nur deshalb kein gutes Smartphone? Das wollen wir in unserem Test herausfinden.

Innerhalb von nur wenigen Monaten hat sich das französische Unternehmen Wiko in Deutschland einen festen Platz im Markt der günstigeren Android Smartphones erarbeitet. Mit guten Geräten wie dem Wiko Highway oder einem Wiko Getaway hat sich der Hersteller einen respektierten Namen erarbeiten können und eben das will man im Bereich der Budget-Smartphones mit dem Wiko Jimmy fortsetzen. Dabei hat man in erster Linie Jugendliche im Blickfeld, welche auch auf die Optik etwas Wert legen.

Wiko Jimmy Test

 

Technische Daten des Wiko Jimmy

Technische Daten

Prozessor

MediaTek MT6582 Quad-Core mit 1,3 GHz
GPU: ARM Mali 400 MP2

Betriebssystem

Android 4.4.2 KitKat

Interner Speicher

4 GB interner Speicher (MicroSD bis 32 GB)

RAM

512 MB

Modellbezeichnung

JIMMY

Display

4,5 Zoll TFT, 854 x 480 Pixel

Anschlüsse

MicroUSB 2.0, 3,5mm Audio Klinkenanschluss

Sensoren

Accelerometer, Proximity, Gyroskop, Licht

Abmessungen (HxBxT mm)

133,5 x 66,5 x 9,8 mm

Gewicht

145 Gramm

Gehäusematerial

Kunststoff

Kamera

5 Megapixel Kamera mit LED-Blitzlicht,
1,3 Megapixel Frontkamera

Internet

GSM (850/900/1.800/1.900 MHz) + UMTS/HSPA+ (900/2.100 MHz) 21 Mbit/s + Singleband WLAN b/g/n

Bluetooth

4.0

Akkutyp

Li-Ion, Fest verbaut

Kapazität

3,7 V/1.700 mAh

Gesprächszeit

bis zu 17 Std. (2G) / bis zu 10 Std. (3G)

Standby-Zeit

bis zu 230 Std.

Netz

GSM 850/900/1800/1900,
UMTS 900/2100 MHz

Preis

UVP 99,- Euro (aktuell ab 99 Euro (Schwarz), Stand 21/12/14)
Besonderheit FM-Radio, Status-LED, WiFi Hotspot, Dual SIM

 

Zubehör

Wiko Jimmy Test

Auch wenn das Wiko Jimmy an Einsteiger gerichtet ist zum kleinen Preis, spart der Hersteller nicht zwangsläufig auch bei dem mitgelieferten Standard-Zubehör. So finden sich ein USB-Netzteil in dem etwas ausladenden Karton wieder, ein USB-Kabel zum Aufladen sowie Datenübertragen und ein etwas billig anmutendes Kabel-Headset. Natürlich gibt es wie üblich auch in Papierform Informationen zur Garantie sowie Gewährleistung und eine Anleitung zur Inbetriebnahme des Android Smartphones. Allerdings hat diese es in sich: Mehrsprachig und richtig dick im Vergleich zu anderen Herstellern.

Damit beschränkt sich Wiko allerdings nicht wirklich und packt dem Wiko Jimmy noch ein kleines aber wirklich praktisches Extra hinzu. Da es sich bei dem Budget-Smartphone um ein Dual-SIM-fähiges Modell handelt, befinden sich zwei SIM-Karten-Adapter im Lieferumfang, damit Mini- oder gar Micro-SIM-Karten in dem Smartphone nutzen kann. Weitere Überraschungen gibt es nicht bei dem Gerät.

[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=znTTuz04EBw [/youtube]

 

Design und Verarbeitung

Obwohl es sich bei dem Wiko Jimmy um ein Einsteiger- bzw. Budget-Smartphone handelt, muss man trotzdem nicht zwangsweise auf ein interessantes Äußeres verzichten. Sicherlich, Metall oder andere hochwertige Materialien sind bei einem Preis von nicht einmal 100 Euro nicht zu erwarten, aber trotzdem kann sich die Qualität und Haptik sehen lassen. Das Gehäuse besteht wie zu erwarten aus eher billigem Kunststoff, welcher aber durch eine sehr leichte Gummierung unerwartet angenehm in der Handfläche liegt. Jedenfalls fühlt es sich weitaus wertiger an als so mancher Konkurrent in Hochglanz-Plastik.

Die Rückseite kann man daher im Allgemeinen als Handschmeichler bezeichnen, was nicht zuletzt durch die angenehm abgerundeten Seiten und Ecken unterstrichen wird. Man hält das Wiko Jimmy einfach nur gerne in der Hand. Allerdings hat sich Wiko was das Design selbst betrifft eher konservativ verhalten und setzt auf wenig herausragendes Design. Das kleine Smartphone soll halt funktionieren und weniger irgendwelche Designerpreise abräumen.

Trotzdem hat das Wiko Jimmy einen kleines Style-Extra bekommen und das in eine farbige Linie, die sich um das gesamte Gerät zieht. Man könnte es als kleinen farblichen Akzent betrachten, welcher das Android Smartphone gewissermaßen hip machen soll. Sozusagen passend für die Zielgruppe der Jugendlichen. Zumindest bei dem uns vorliegenden Gerät in Schwarz ist der Minzgrüne Streifen ein interessantes Merkmal des Gerätes, um es nicht so langweilig aussehen zu lassen wie andere dem Standard-Design folgende Smartphones.

Apropos Seite¨ Auf der rechten selbiger befinden sich die einzigen Hardware-Tasten des Gerätes, welches die Lautstärke-Wippe und die Power-Taste sind. Diese sind allerdings suboptimal eingelassen. Während die Lautstärke-Wippe noch einigermaßen blind zu erfühlen ist, versinkt die Power-Taste zu leicht im Gehäuse sobald man mit dem Finger über diese streicht. Ein genaues Hinsehen bei der Bedienung dieser Tasten ist damit kaum vermeidbar. Auch der Druckpunkt ist viel zu schwammig, sodass man manchmal durchaus zu fest zudrücken könnte.

Die Front wird vom 4,5 Zoll großen Display dominiert. Oberhalb des Display-Panels befindet sich der Lautsprecher für Telefongespräche und rechts daneben die Frontkamera sowie sehr gut versteckt die Sensoren für Helligkeit und Annäherung. Direkt über dem Telefon-Lautsprecher sitzt die Status-LED des Wiko Jimmy, welche nur Rot oder Grün als Farben beherrscht. Direkt unterhalb des Displays sind die drei kapazitiven Tasten für Menü, Home und Zurück. Hält man die Menü-Taste gedrückt kommt nach knapp zwei Sekunden der Task Manager und bei der Home-Taste ist es Google Now.

Ansonsten befindet sich auf der Unterseite des Gehäuses lediglich ein Mikrofon für Telefonate und auf der Stirnseite des Wiko Jimmy die Anschlüsse für das MicroUSB-Kabel und das Kabel-Headset mit 3,5 mm Audio-Buchse. Die Rückseite des Smartphones ziert links oben eine Kamera mit LED-Blitzlicht – letzteres ist in dieser Preisklasse alles andere als üblich – etwas mittig darunter das Wiko-Logo in silberner Schrift und am unteren Ende noch der Mono-Lautsprecher des Wiko Jimmy.

Die Rückseite selbst ist wie üblich bei einfacheren Smartphones abnehmbar und muss sie auch sein, schließlich befinden sich die beiden SIM-Karten-Slots und der MicroSD-Slot im Gerät selbst. Um an diese zu kommen müssen die Rückseite abgenommen und auch der Akku selbst entfernt werden.

 

Display

Wiko Jimmy Test

Bei dem Display des Gerätes handelt es sich um ein 4,5 Zoll großes Display, weswegen das Wiko Jimmy sehr handlich ausfällt. Allerdings handelt es sich hierbei um ein TFT-Display und das sieht man auch deutlich: Die Blickwinkel sind bei weitem nicht so stabil wie bei einem IPS-Display, aber irgendwo muss man ja auch sparen. Während der Blickwinkel von unten betrachtet noch sehr gut mit einem besagten IPS-Display mithalten kann, wird die Darstellung bei der Betrachtung von oben aus sehr schnell dunkel, verliert an Farben und nimmt eher ein Negativ an. Seitlich betrachtet nimmt lediglich die Helligkeit deutlich ab, aber die Darstellung an sich bleibt recht gut.

Auch mit 854 x 480 Pixel reißt die Auflösung keine Bäume aus, aber wie gesagt: Es handelt sich um ein Einsteiger- bzw. Budget-Smartphone und da muss man solche Details nun mal in Kauf nehmen. Wirklich schlecht ist es deswegen aber noch lange nicht, auch wenn die maximale Helligkeit nicht ganz mit einem IPS-Display besserer Smartphones mithalten kann.

Was jedenfalls zu gefallen weiß ist die schnelle Reaktion des Gerätes, wenn man auf das Display drückt. Nicht jedes TFT-Panel reagiert bei solchen Aktionen ausreichend schnell, aber Wiko scheint sich für das Wiko Jimmy für eines der besseren TFT-Panels entschieden zu haben.

 

CPU und GPU

wiko_jimmy

Was man allerdings anhand des Preises schon erahnen kann: Im Wiko Jimmy steckt ein preiswerter Prozessor und in diesem Fall ist es ein MT6582 Quad-Core aus dem Hause MediaTek. Dessen vier Cortex A7 Kerne gehen mit bis zu 1,3 GHz Takt zu Werke, was angesichts der kleinen Auflösung für eine ordentliche Performance sorgen sollte. Laut AnTuTu erreicht das Smartphone 18.511 Punkte, womit es zwar einem heutzutage üblichen Mittelklasse-Modell kaum gefährlich wird, aber für ein 99-Euro-Smartphone ist das schon alles andere als ein schlechtes Ergebnis.

Als Grafikchip ist eine ARM Mali 400 MP verbaut, welche in einer Zwei-Kern-Konfiguration mit 500 MHz ihren Dienst verrichtet. Für einfachere Spiele reicht deren Leistung heutzutage aus, aber größere Spiele schafft das Wiko Jimmy nicht. Das liegt aber nicht unbedingt an der GPU selbst, welche immerhin OpenGL ES 2.0 unterstützt, sondern ganz einfach am verbauten RAM.

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Dieser ist mit 512 MB richtig klein und sozusagen das von Google empfohlene Minimum für Android 4.4 KitKat. Wer nicht gerade mit dem Wiko Jimmy zocken will, kann sich trotzdem auf ein recht zügig reagierendes Gerät einstellen, welches weitaus weniger diese berühmt-berüchtigten und manchmal auch verhassten Gedenksekunden hat. Trotzdem kommt das Jimmy relativ schnell an seine Grenzen und das liegt eben in erster Linie mit am sehr kleinen RAM. Kann man alleine dadurch sehen, dass „Deus Ex: The Fall“ sich zwar installieren und auch starten lässt, aber noch in der Einführungssequenz sich selbst beendet. Wäre der RAM doppelt so groß, dann hätte man es eventuell tatsächlich spielen können, aber so ist das einfach nicht möglich.

 

Akku

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Mit 1.700 mAh bewegt sich die Größe des Akkus des Wiko Jimmy in den üblichen Bahnen für ein Einsteiger-Smartphone. In Kombination mit dem im Standby sehr sparsamen MediaTek-Prozessor hält das Gerät wirklich erfreulich lange durch, aber eben nur wenn man es nicht aktiv nutzt. Befindet sich im Standby, dann sind ohne größere Probleme zwei Tage und mehr machbar. Nutzt man es jedoch aktiv mit eingeschaltetem Display, dann sinkt die Ausdauer rapide auf nur wenige Stunden. Im Videotest mit Dauerschleife und eingeschaltetem Display bei mittlerer Helligkeit sind gerade mal 3 Stunden drin gewesen, danach kam die Meldung den Akku doch bitte aufladen zu wollen. Nochmals: Es handelt sich hier um ein Einsteiger-Smartphone für 99 Euro!

 

Konnektivität

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Das man bei einem solch preiswerten Smartphone wie dem Wiko Jimmy nicht alles Mögliche an Verbindungsmöglichkeiten vorfindet dürfte klar sein. Insofern sind lediglich ein Singleband-WLAN-Modem mit den Standards b, g und n vorhanden, was sich hauptsächlich in der Geschwindigkeit für Downloads bemerkbar macht. Diese sind teilweise etwas sehr langsam und auch die Verbindung an sich nicht ganz so stabil wie bei anderen Smartphones. Immerhin gibt es mit Bluetooth 4.0 einen aktuellen und zudem auch Energie-sparsamen Bluetooth-Standard, womit sich auch aktuellstes Bluetooth-Zubehör nutzen lässt. Das LE-Profil (Low Energy) unterstützt das Wiko Jimmy allerdings nicht.

In Sachen Mobilfunk unterstützt das Jimmy HSPA mit maximal bis zu 21 Mbit pro Sekunde im Download, was man heutzutage nicht mehr als schnell bezeichnen kann. Für E-Mails, exzessives Browsen und so reicht es allemal, aber bei YouTube-Videos kommt die Leitung dann doch an ihre Grenzen. HSPA steht übrigens nur für die erste SIM-Karte zur Verfügung: Die zweite SIM-Karte darf sich mit lediglich EDGE durch das Netz bewegen. Wer also eine SIM-Karte mit schnellem Internet nutzen will muss diese in den ersten Slot einlegen. Die für Telefonate gedachte SIM ist im zweiten Slot somit besser aufgehoben, aber dazu später mehr.

Wiko Jimmy Test

Auf weitere Extras wie NFC muss man bei dem Wiko Jimmy jedoch verzichten. Lediglich GPS zur Navigation ist vorhanden, aber danach hört es auch schon auf mit drahtlosen Kommunikationstechnologien.

Interessant wird es jedoch, wenn es zur Telefonie kommt. Es war zu erwarten, dass die Gesprächsqualität nicht wirklich auf Top-Niveau liegt, aber wirklich schlecht ist sie auch nicht. Trotzdem ist die Stimme des Gegenübers etwas dumpf, sodass man die Lautstärke an sich etwas höher nutzt als man eigentlich müsste. Höhen oder Verzerrungen sind erfreulicherweise nicht aufgetreten. Die Gesprächsqualität ist sowohl bei der ersten als auch bei der zweiten SIM nahezu identisch.

 

Kamera

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Man kann es nicht oft genug erwähnen, aber das Wiko Jimmy ist ein absolutes Einsteiger-Smartphone. Dennoch hat eine 5 Megapixel auflösende Kamera ihren Weg in das Smartphone gefunden, deren Qualität fast nicht der Rede wert ist. Schnappschuss-Momente ja, aber viel mehr ist da wirklich nicht herauszuholen. Die 5 Megapixel stehen wie üblich bei Smartphone-Kameras nur im Kleinbildformat bereit, während im Breitbildformat maximal 4 Megapixel drin sind.

Die Aufnahmen haben trotz gutem Licht einiges an Bildrauschen, was sich zum Rand hin leicht verstärkt. Auch Bilddetails werden bedingt durch die niedrige Auflösung des Sensors nicht ganz scharf wiedergegeben. Aber auch allgemein lässt die Bildschärfe zu wünschen übrig, aber das ist wie gesagt bedingt durch die niedrige Auflösung von 5 Megapixeln. Immerhin wirken die Farben recht natürlich und weder zu blass noch zu kräftig.

Wie sich das Wiko Jimmy schlägt, zeigt der Vergleich zur Sony Smart Shot QX10, einer Canon EOS 600D und einem KAZAM Tornado 348.

Die Erfahrungen mit der Bildqualität bei Fotos lässt sich nahezu Eins zu Eins auf die Videoqualitäten des Wiko Jimmy übertragen. Zwar ist die Auflösung mit 1.920 x 1.088 Pixel auf FullHD-Qualität, aber die Bildqualität an sich wird dem nicht wirklich gerecht. Bildrauschen tritt hier besonders stark auf, der Autofokus ist fast andauernd am nachjustieren und helle Objekte wie Licht werden stark überzeichnet, bzw. dunkeln den Hintergrund fast bis zur Unkenntlichkeit ab. Auf der anderen Seite treten hingegen Tearing-Effekte bei schnellen Kameraschwenks nicht auf und das ist fast schon wieder ein Pluspunkt. Aber zu viel mehr als ein Video für den WhatsApp-Kontakt oder eine MMS ist die Kamera nur bedingt zu gebrauchen.

Die Kamera-App selbst ist sehr einfach gehalten und bietet neben Auslöser für Fotos und Videos lediglich ein paar Schnellzugriffe auf Lächelautomatik, HDR-Aufnahme, Blitzlicht und den Wechsel zur Frontkamera sowie zurück. AN Aufnahme-Modi bietet das Wiko Jimmy neben dem klassischen Aufnahme-Modus und besagter HDR-Aufnahme noch eine Panorama- und eine Serienbild-Funktion. Letztere nimmt maximal 40 Fotos hintereinander auf, um besondere Momente in allen Einzelheiten festhalten zu können. ISO-Wert und die Belichtung sind die einzigen Optionen die man manuell beeinflussen kann.

 

Multimedia

Wiko Jimmy TestÜberhaupt ist Multimedia nicht so wirklich die Stärke des Wiko Jimmy, was schon einmal bei der Speicherausstattung anfängt. Der interne Speicher ist gerade mal 4 GB groß, wovon dem Nutzer im Endeffekt lediglich 2,33 GB im Auslieferungszustand zur Verfügung steht. Großartig was mit Medien anzufangen ist da nicht, sodass eine MicroSD quasi zur Pflicht für das Wiko Jimmy wird. Denn mal ein paar Apps installiert und vielleicht noch ein einfacheres Spiel und schon ist der Speicher restlos voll. Die MicroSD-Karte selbst kann allerdings nur 32 GB groß sein laut Datenblatt und leider ist dem auch so: Eine 64 GB MicroSD von SanDisk wurde nicht erkannt.

Der Mono-Lautsprecher auf der Rückseite ist wie man erwarten kann nicht gerade berauschend in seiner Qualität. Zwar kommt er auf eine ordentliche Maximallautstärke, aber Tiefen kommen nur schwerlich durch und die Höhen sind überwiegend zu dominant. Für Klingeltöne reicht es ja noch, aber zur musikalischen Unterhaltung ist der Mono-Lautsprecher nicht zu empfehlen.

Insofern empfiehlt sich die Nutzung eines Kabel-Headsets bzw. Kopfhörers. Empfehlung ist hier allerdings ein extra Headset zu kaufen, da das im Lieferumfang befindliche Headset in Sachen Audio-Qualität nicht sonderlich überzeugen kann. Kopfhörer von Sennheiser, Philips oder gar JBL für vielleicht 15 bis 20 Euro machen einen hörbaren Unterschied aus und sind wie gesagt nicht allzu teuer.

An Medienplayern sind neben den Google-eigenen Apps wie Google Play Music und Google Play Filme noch die AOSP-Standard-Apps Musik und Videos installiert. Wiedergeben Out-of-the-Box kann das Wiko Jimmy die Musik-Formate MP3, WMA, WAV, Midi, AAC sowie OGG Vorbis und an Videos 3GP, MP3, MPEG, AVI sowie DIVX. Weitere Formate das immer beliebtere Videoformat MKV sind erst durch andere Player bzw. installierte Codecs möglich und das nur bedingt aufgrund der Leistung des Prozessors.

 

Software

Womit das Wiko Jimmy aber punkten kann ist ein installiertes Android 4.4.2 KitKat. Damit ist das Wiko-Smartphone auf einem halbwegs aktuellen Stand, was für ein 99-Euro-Smartphone keine Selbstverständlichkeit ist. Aufgrund der vergleichsweise schwachen Hardware verzichtet Wiko wie übrigens bei all seinen anderen Smartphones ebenfalls auf eine eigene Oberfläche, sodass das installierte Android nahezu nackt daher kommt. Zudem sind lediglich die Google-Apps vorinstalliert, eine einfache Aufgaben-Verwaltung, ein ebenso sehr einfacher Datei Manager, Notizen-App und ein FM-Radio.

Womit das Wiko Jimmy allerdings punkten kann ist die Fähigkeit gleich zwei SIM-Karten nutzen zu können. Das trifft jedoch nur auf die Empfangsbereitschaft zu: Gleichzeitig mit einer SIM-Karte zu telefonieren und auf der zweiten SIM-Karte ebenfalls einen Anruf entgegen zu nehmen funktioniert nicht. Die Verwaltung der beiden SIM-Karten selbst ist erfreulich einfach. In der Telefon-App beispielsweise kann man eine Standard-SIM vorgeben oder jedes Mal nach der zu nutzenden SIM fragen lassen.

Die Datenverbindung wird fest für eine SIM-Karte festgelegt und beherrscht wie zuvor schon erwähnt nur für die erste SIM-Karte HSPA bzw. 3G mit bis zu 21 Mbit pro Sekunde. Die zweite SIM-Karte unterstützt maximal EDGE mit 220 Kbit pro Sekunde. Bei Anrufen sowie SMS kann man sich vorher immer nach der zu nutzenden SIM-Karte fragen lassen oder auch hier eine feste Vorgabe einstellen. Oder man weißt eine Telefonnummer respektive einen Kontakt immer einer bestimmten SIM zu, um sich bei diesem Kontakt keine Gedanken zu machen, ob man denn nun diese oder jene SIM nutzen sollte. Insbesondere für Netzspezifische Flatrates von Vorteil.

Weitere Besonderheiten bietet das Wiko Jimmy kaum, sieht man mal von einer Wiko-eigenen App für Systemaktualisierungen ab – während unseres Tests kam ein kleines OTA-Update rein – dem FM Radio und eine ganze Reihe an Smart Gesture Funktionen. Dabei handelt es sich um bekannte Gesten die durch Bewegung des Smartphones bzw. die Lage des Gerätes für vordefinierte Aktionen nutzen. Bietet auch nicht jedes Smartphone an, bzw. lässt den Benutzer diese gezielt deaktivieren.

 

Fazit zum Wiko Jimmy

Einsteiger-Smartphones zu besonders niedrigen Preisen müssen irgendwo Abstriche bei der Technik machen und das ist im Fall des Wiko Jimmy bei dem Display, gewissermaßen der Akku-Laufzeit und dem Speicher der Fall. Dennoch bietet das Android Smartphone für 99 Euro unverbindliche Preisempfehlung unerwartet viel Performance, trotz des sehr kleinen RAM von lediglich 512 MB. Allerdings ist es gerade deswegen heutzutage zu nicht allzu viel zu gebrauchen. Zumindest Spiele sind definitiv nicht seine Stärke und auch viele gleichzeitig aktive Apps bringen das Wiko-Smartphone schnell an seine Grenzen.

Wer jedoch bestenfalls Telefonieren, ein bisschen im Netz surfen will und sich per Messenger mit seinen Bekannten oder der Familie austauschen will, der ist mit dem Wiko Jimmy gar nicht mal so schlecht bedient. Zumindest wenn es nicht gerade häufig aktiv genutzt wird, denn bei eingeschaltetem Display hat es nicht gerade viel Puste was die Ausdauer betrifft. Zu empfehlen ist es übrigens auch denjenigen, die ihr teures Oberklasse-Smartphone nicht mit in den Club nehmen wollen und über eine Multi-SIM verfügen oder die Anschaffung planen.

Unterm Strich bleibt aber trotzdem der RAM die Achillesferse eines ansonsten unerwartet guten Android Smartphones.

Wertung
Geschwindigkeit 3/5
Display 3/5
Funktionalität 3/5
Verarbeitung 4/5
Preis 5/5

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Stefan

Mann mit Bart und Faible für Smartphones und Tablets jeder Plattform, doch eindeutig bekennender Androidliebhaber.

2 Gedanken zu „[Test] Wiko Jimmy – ein Android Smartphone für 99 Euro!

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