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Oppo Find N im Test: Der besondere Trick mit dem Knick

Das Oppo Find N ist nicht nur das erste Foldable der BBK-Tochter, sondern auch das erste faltbare Smartphone in einer ganz besonderen Größe. Der Konzern wirbt mit einer neuen Scharnier-Technologie, welche den sonst typischen Knick in der Mitte des innenliegenden UTG-Displays verschwinden lässt. Hierzulande steht die offizielle Ankündigung noch aus. Doch wir haben uns schon einmal das besondere Smartphone Dank TradingShenzhen direkt aus China in die GO2mobile-Redaktion kommen lassen und für euch ausführlich getestet.

 

Oppo Find N Foldable im Test

Oppo hatte bereits wie 2020 die Gelegenheit des hauseigenen INNO Days am 15. Dezember 2021 genutzt um seine neueste Innovation in Sachen faltbaren Smartphones zu präsentieren. Nur diesmal war es nicht nur ein Prototyp wie noch bei dem Oppo X 2021 Slidable, sondern ein für die Serien-Produktion vorgehendes Foldable mit dem Namen Oppo Find N. Ein neues und innovatives Scharnierdesign soll laut Oppo für eine nahezu unsichtbare „Knickfalte“ sorgen. Auch der Formfaktor im Allgemeinen ist einzigartig. So liegt die Größe zwischen einem typischen Samsung Galaxy Fold, Royole FlexPai oder Huawei Mate X und einem Z Flip, RAZR oder P50 Pocket im Clamshell-Design. Genau dieser Aspekt macht den nun folgenden Test des Oppo Find N so besonders.

Design und Verarbeitung

Das Oppo Find N kommt wie im Abstract bereits angedeutet in einer ganz neuen Größe daher. Mit gerade einmal 132,6 x 73 x 15,9 Millimeter zusammengeklappt und 132,6 x 140,2 x 8,0 Millimeter – komplett entfaltet lässt es weder der einen noch der anderen Gruppe zuordnen. Oder besser ausgedrückt, kein typisches Samsung Galaxy Fold oder oder Galaxy Flip. Es befindet sich genau dazwischen. Und genau dieser Aspekt hat mich bei dem Find N direkt von der ersten Sekunde an begeistert. Und wenngleich in der Regel meine erste Euphorie im Laufe der Zeit verfliegt, schien sie trotz amtlichen 275 Gramm Kampfgewicht von Tag zu Tag stärker zu werden. Es war am Ende des Tests eine echte Überwindung nötig, das Oppo-Foldable wieder zu resetten und an die Kollegen von China Gadgets zu senden.

Das Smartphone liegt mit seiner neuen Größe hervorragend in der Hand, die Tasten samt Fingerabdrucksensor im Power- und Standby-Button sind an einer optimalen Position und bieten in dem soliden Aluminiumrahmen einen sehr guten Druckpunkt. Auf der Unterseite gibt es einen USB-Type-C-Port und zwei mal drei Öffnungen für die Stereo-Lautsprecher. Und wenngleich ich von dem Kollegen AlexiBexi Klagen zur Soundqualität gehört habe, kann ich diese rein gar nicht bestätigen. Für mich klingen die Lautsprecher sehr klar, dynamische und bieten eine ausreichende Lautstärke.

Die allgemeine Verarbeitung ist wie bei allen Oppo-Smartphones bisher ohne Fehl und Tadel. Keine scharfen Kanten, eine hervorragende Verarbeitung und selbst die weiße Glas-Rückseite (Victus) stellte sich nicht als Magnet für Fingerabdrücke raus. Auch hier ein besonderer Design-Leckerbissen, ein Kamera-Array welches wie aus der Rückseite gewachsen scheint. Nicht ganz so homogen wie beim Oppo Find X3 Pro, aber nah dran. Liegt das Find N jedoch auf dem Schreibtisch, ist es eine unbändige „Kippelmaschine“. Wer das Foldable also im Mini-Notebook-Modus nutzt, muss es auf das Außendisplay legen, was ich persönlich trotz Corning Gorilla Glass 7 als suboptimal bezeichnen würde.

Und da wären wir im Grunde schon bei einem weiteren wichtigen Bauteil, dem Scharnier. Oppo bezeichnet das aus 136 Komponenten bestehende Gelenk als „Water-Drop-Scharnier“. Die Nocken- und Federstruktur im Inneren des Scharniers ermöglicht es dem Gerät im aufgeklappten Zustand in jedem Winkel zwischen 50 und 120 Grad frei zu stehen. Demzufolge ist der Mechanismus auch „schwergängig“, beziehungsweise nur mit zwei Händen zu bedienen.

Das hatte auch zur Folge, das ein Schließen immer einen zusätzlichen Druck mit dem Daumen aufs innenliegende Display benötigte. Passiert das nicht zügig, versetzt man aus Versehen den Desktop in den Editiermodus (Wallpaper, Icons, Widgets etc.). Ein Umstand der sich mit dem nötigen Wissen verhindern lässt. Der Abstand zwischen den beiden Innendisplayseiten ist sehr dünn und symmetrisch.

Display

Das Oppo Find N ist ein Foldable und besitzt zwei gleichwertige Displays. Ein innenliegendes 7,1 Zoll großes und faltbares AMOLED-Display mit einer Auflösung von 1.920 x 1.792 Pixel bei 370 ppi. Und ein knapp 5,5 Zoll großes Außendisplay. Die Bildwiederholrate innen liegt bei 120 Hertz. Oppo bezeichnet sein faltbares Panel als UTG-Display. Ein Begriff den wir bereits von Samsung seinen Galaxy Fold her kennen und dort für ein „Ultra Thin Glass“ steht. Ob diese von dem gleichen Hersteller stammen ist uns nicht bekannt.

Eine weitere Besonderheit auf die der Hersteller in seiner Produktbeschreibung großen Wert legt ist die Zusammenarbeit des faltbaren Panels mit dem bereits beschriebenen „Water-Drop-Scharnier“. Dieses soll die typische Knickfalte im Display nahezu verhindern. Und tatsächlich kann ich das auch weitestgehend so bestätigen. Egal in welchem Winkel man das Display betrachtet, ein tatsächlicher „Knick“ ist nicht, beziehungsweise nur schwer erkennbar. Gut – das kann sich im Laufe eines Foldable-Lebens, dem im Übrigen 200.000 Faltungen ohne jeglichen Schaden zugesprochen werden, vermutlich noch einmal ändern. Aber soweit sehr gut.

Generell ist das Display als sehr hell zu bezeichnen. Wetterbedingt mangelt es uns aber aktuell an entsprechender Sonneneinstrahlung. Aber 1.000 nits maximale Helligkeit sollten auch dieser Aufgabe gewachsen sein. Der Bildschirm bietet knackige Farben, einen sehr guten Kontrast und Schwarzwert, sowie eine gute Blickwinkelstabilität.

Oppo Find N Foldable im Test

Gleiches gilt für das Außendisplay, welches  zur rechten Seite hin eine leichte Wölbung besitzt. Die Glasrückseite im Übrigen entsprechend auf der linken Seite ebenfalls. Die Diagonale beträgt 5,49 Zoll und nimmt die gesamte Vorderseite mit einem knappen Rand zum Gehäuse hin ein. Die Auflösung beträgt bei einem Seitenverhältnis von 18:9 ungewöhnliche 1.972 x 988 Pixel. Auch hier attestieren wir eine ausreichende Helligkeit. Zu unserer Überraschung hat das im Grund hochwertigere Außendisplay nur eine standardisierte Bildwiederholrate von 60 Hertz. Es bietet die von ColorOS typischen Always-on Funktionen.

Oppo Find N Foldable im Test

Einen besonderen Fokus wollen wir in unserem Test der Usability des innenliegenden Displays widmen. Oppo bietet hier bereits in der „chinesischen“ Version einige softwareseitige Unterstützungen. Da wären unter anderem das praktische teilen des Bildschirms durch eine 2-Finger-Geste, die „schwebenden“ Fenster wie bei Windows und der Mini-Laptop-Modus zu erwähnen. Leider werden hier noch nicht allzu viele Anwendungen unterstützt, was ich aber nicht als Kritik bewerten möchte, da es sich um einen China-Import handelt. Diese Thematik sollte man aber im Auge behalten, wenn dann das Foldable auch in Deutschland verkauft wird.

Beide Displays haben im Test überzeugt und zeigen das faltbare Displays inzwischen einen massentauglichen Status erreicht haben.

Prozessor und Speicher

Das Oppo Find N hat einen Snapdragon 888 Octa-Core-Prozessor verbaut. Keine Frage – aktuell nicht der Schnellste bei Qualcomm wie beispielsweise das Honor Magic V Foldable, wo der Snapdragon 8 Gen 1 verbaut ist. Dennoch gehört der 888er nicht zum alten Eisen. Tatsächlich wäre mir ein Snapdragon 870 sogar noch lieber gewesen, da er meiner Erfahrung nach zu weniger Hitzeentwicklung neigt und daher auch keine Framedrops befürchtet werden müssen.

Einen Umstand den wir bei dem Find N umgehend testen wollten, war ob sich auch hier unter Volllast eine Hitze wie beim Xiaomi Mi 11 (zum Test) entwickelt. Schließlich hatte das vor einem Software-Update bis zu 50 Grad auf dem Tacho. Passiert uns das mit dem neuen Oppo-Foldable ebenfalls?

Zumindest ohne zusätzliche Messgeräte war schon haptisch gerade bei rechenintensiven Anwendungen oder längeren Downloads aus dem Internet rechts neben dem Kamera-Array ein deutlicher Temperaturanstieg zu spüren. Und in der Tat, ein Blick durch die FLIR-Kamera des CAT S62 Pro zeigte satte 45,8 Grad. Kein Grund zur Sorge aber es geht auch kühler wie beispielweise ein Realme GT (zum Test) mit dem identischen Prozessor bereits unter Beweis gestellt hat. Hier waren es lediglich 40,6 Grad Celsius.

Oppo Find N Review

Zumindest gibt es keine Framedrops, sondern die Software ist auf diesen Umstand schon programmiert. Das zeigt die anfängliche Performance von knapp 242 GIPS, welche dann ein wenig auf konstante 183 GIPS abfällt. Fakt sollte aber sein, das es mit dem Find N keine Anwendung oder Spiel im Google Play Store gab, was nicht auf hoher Einstellung flüssig lief. Es ist halt einfach ein Fakt für Nerds.

Oppo Find N Review

Das Oppo Find N gibt es wahlweise in zwei Speicherkonfigurationen. Entweder mit 8 GB internen Arbeitsspeicher, gemeinsamen mit 256 GB internen Programmspeicher welche auch wir für diesen Test von TradingShenzhen zur Verfügung gestellt bekommen haben oder 12 GB LPDDR RAM mit 512 GB UFS 3.1 Programmspeicher. Welche der beiden Varianten dann auch den Weg in deutsche Verkaufsregale findet, ist bislang noch ungeklärt.

Kamera des Oppo Find N

Das Oppo Find N hat insgesamt fünf Kameras verbaut. Je Display eine 32-Megapixel-Punch-Hole-Kamera und als Hauptkamera eine vertikal angeordnete Triple-Kamera. Hier besitzt die Primärkamera eine Auflösung von 50 Megapixel, welche durch einen 1/1,56 Zoll großen IMX766-Sensor von Sony realisiert wird. Die äquivalente Brennweite beträgt 24 Millimeter, wird optisch stabilisiert und bietet eine maximale Blende von f/1.6.

Darunter befindet sich eine 16-Megapixel-Ultra-Weitwinkel-Kamera mit einem Sony IMX481 Sensor welcher eine maximale Blende von f/2.2 bietet. Das Objektiv über dem Sensor bietet eine äquivalenten Brennweite von 14 Millimeter. Der Fokus ist auf „unendlich“ fixiert.

Oppo Find N Review

Zu guter Letzt eine 13-Megapixel-Telephoto-Kamera, welche durch den 1/3,4 Zoll großen Samsung ISOCELL S5K3M5 Sensor unterstützt wird. Seine maximale Blende beträgt f/2.4. Das Objektiv bietet eine äquivalente Brennweite von 52 Millimeter, welche für eine 2-fache verlustfreie Vergrößerung gut ist. Eine optische Bildstabilisierung gibt es hier aber nicht. Insofern wird bei weit entfernten Motiven die Verwendung von einem Stativ empfohlen.

Frontkamera

Eine der beiden 32-Megapixel-Display-Kameras ist beim großen faltbaren Panel oben links und im Außendisplay oben mittig unter dem Bildschirm positioniert (Punch Hole). Ich war tatsächlich überrascht wie gut die Ergebnisse werden. Gutes Licht natürlich vorausgesetzt. Grund könnten die durchaus guten Sony IMX615 Sensoren sein, welche immerhin eine Größe von 1/2,8 Zoll bieten. Der feste Fokus bietet jeweils eine Blende von f/2.4.

Dabei wäre bei unserem Foldable gar keine so guten Display-Kameras nötig. Schließlich kann man auch die recht potent aufgestellte Triple-Hauptkamera dafür verwenden, da das Außendisplay auch die Option anbietet das Vorschaubild der Kamera vor dem Schuss zu begutachten. Auch AirGesten sind zum Auslösen eines Fotos möglich, sodass auch komplett freihändig ein Selfie erstellt werden kann. Hier mal Testfotos, welche mit der einen, als auch der anderen Kamera erstellt wurde.

Tagesaufnahmen

Eigentlich waren meine Ansprüche ein die Triple-Kamera gar nicht besonders hoch. Schließlich erwarte ich von einem Foldable die Stärken in anderen Bereichen. Zumindest solange bis faltbare Smartphones salonfähig geworden sind. Aber Pusteblume. Beim Find X3 Pro hatte Oppo schon unter Beweis gestellt das sie sehr genau wissen wie man eine sehr gute Kamera ins Smartphone zaubert. Und auch das Find N stellt erstaunlicherweise sehr gute Aufnahmen. Viel Detailtreue, guter Kontrast und vor allem was gegenüber der Aufnahme mit dem Xiaomi 12 Pro sehr gut zu sehen ist, eine natürliche Farbwiedergabe.

Nacht-Aufnahmen

Ja wenn jetzt das Oppo in der Paradedisziplin noch abliefert, wird das Sparschwein umgehend zerstört und das Find N gekauft. Aber nein – das Schwein bleibt am „Leben“. Denn leider unterliegt die Kamera des Find N auf diesem Gebiet. Die Fotos werden jetzt nicht prinzipiell unansehnlich, doch wie bei fast jedem Smartphone zeigt eine Vergrößerung in das Bild wenig klare Linien. Es ist alles ein wenig matschig.

Zoom-Aufnahmen

Hier hat es mich wieder echt vom Hocker gehauen. Gerade wo ich lesen musste das es keine optische Bildstabilisierung gibt, war meine Erwartungshaltung gleich Null. Und siehe da: selbst Aufnahmen mit einer softwareseitigen 20-fachen Vergrößerung hinterlassen einen guten Eindruck. Auch wieder einmal zum optimalen Vergleich, Zoom-Aufnahmen mit dem nagelneuen Xiaomi 12 Pro. Komplett für die Tonne. Das hier das faltbare Smartphone abliefert war erneut eine Überraschung.

Makro-Aufnahmen

Das Oppo Find N hat weder eine dedizierte Makro-Kamera verbaut, noch stellt die App einen derartigen Modus zur Verfügung. Verwunderlich, gab es im Find X3 Pro sogar noch eine mit einem LED-Ring ausgestattete Kamera für „Mikroskop“-Aufnahmen. Man kann natürlich im normalen Fotomodus ein wenig mit dem Zoom tricksen, doch das Ergebnis ist nicht das Selbe. Schade – ich mochte den Modus immer.

Kamera-Fazit

Die Ansprüche bei einem faltbaren Smartphone wie dem Oppo Find N waren an die Kamera-Qualitäten nicht sonderlich hoch. Diesen Fehler werde ich kein zweites Mal begehen. Denn die 50-Megapixel-Kamera liefert auf ganzer Linie ab. Naja gut – einigen wir uns auf 85 Prozent. Denn Nachtaufnahmen sind je nachdem wie man es sieht, so gut oder schlecht wie bei jedem anderem Smartphone. Auf Makroaufnahmen verzichtet Oppo komplett. Bei Fotos die bei Tage geschossen werden überzeugt das Device. Auch im Vergleich mit dem nagelneuen Xiaomi 12 Pro, das eigentlich mit seiner dreifachen 50-MP-Kamera deutlich besser dastehen sollte.

Akku

Oppo verbaut in seinem Find N einen 4.500 mAh starken Akku. Das ist von Hause aus schon einmal deutlich mehr als das Samsung Galaxy Z Flip3 zu bieten hat. Und der hat dem Klapp-Foldable praktisch unsere Empfehlung gekostet. Das Oppo-Smartphone blieb uns leider nur eine Woche für einen ausführlichen Test. Daher war das Device fast immer im Einsatz. Doch in diesem Tagtäglichen Gebrauch ist der Akku zu keinem Zeitpunkt negativ aufgefallen.

Gefühlt sollte unter normalen Bedingungen zwei Tage mit nur einer Ladung kein Problem sein. Ganz dicke Gummipunkte bekommt das Foldable aufgrund seiner Lade-Eigenschaften. Da wäre zum einen 33 Watt „SuperVOOC“ zu benennen, welches unser Falt-Smartphone innerhalb von einer Stunde von 0 auf 100 Prozent lädt. Zu unserer Überraschung gibt es auch „AirVOOC“ was kabelloses Laden bis zu 15 Watt darstellt.

Doch jetzt kommts: Oppo ist von dem 4.500 mAh starken Akku derart überzeugt, dass man auch gerne etwas von seiner überflüssigen Energie via „Reverse Charge“ an andere Gerate mit maximalen 10 Watt abgeben kann. Wenn ich überlege, vor nicht all zu langer Zeit haben kabelgebundene Netzgeräte gerade einmal 1,5 oder 3 Watt abgegeben. Verrückt.

Sicherheit und Software

Auch bei dem ersten Oppo-Foldable ist ein Fingerabdrucksensor seitlich im Power- und Standby-Button untergebracht. Dieser funktioniert schnell und auch zuverlässig. Natürlich ist auch das Entsperren mit dem Gesicht möglich. Auch hier bestätigen wir eine authentische Bedienung, wollen jedoch an dieser Stelle nicht verhehlen, dass diese Methode als weniger sicher gilt als die des Fingerabdruck-Scanners.

Das Oppo Find N kommt mit ColorOS 12 zum Kunden. Leider basiert das noch nicht auf Android 12, wie die hauseigene Benutzerobefläche vielleicht den Anwender ein wenig in die Irre führt. Nein, die Basis bildet Android 11. Innerhalb dieser einen Woche Testphase gab es bereits ein OTA-Update welches neben den üblichen Fehlerbehebungen auch gleich das Google Sicherheitsupdate für den Monat Dezember dabei hatte. Weiterhin wurde der Theme Store und die „O Family“-App installiert. Dabei handelt es sich um eine App, bei der man sich direkt mit Familien-Mitgliedern austauschen kann. Es ist aber ein „Hey Tap Account“ notwendig. Aufgrund des Theme Stores habe ich mir doch gleich einmal dieses schicke Wallpaper und Icon-Set gegönnt.

Generell hält sich das vorinstallierte App-Angebot auf ein Minimum. Hier kann ich aber nicht mit Bestimmtheit sagen ob es nicht von TradingShenzhen im Vorfeld begrenzt wurde. Denn der unserer Meinung nach beste deutschsprachige Importhändler installiert die Google Mobile Service samt Play Store gleich vor. Der SafetyNet Test wurde in allen Kategorien bestanden und auch der DRM-Test (Digital Rights Management) zeigt eine Widevine L1 Zertifizierung. Bedeutet das demnächst teurer werdende Netflix und Amazon Prime Video können in HD-Auflösung konsumiert werden.

Zu den praktischen Modi für das große faltbare 7,1 Zoll große Display habe ich mich bereits in der entsprechenden Kategorie ausgelassen. An dieser Stelle wäre vielleicht noch anzumerken das die Displaygröße für jede einzelne Anwendung unter „Main Screen/Display size eingestellt werden muss. Es gibt die Wahl zwischen dem Seitenverhältnis 4:3, 16:9 oder volle Displaygröße. Doch hier sei direkt angemerkt das nicht alle Apps „Full screen“ unterstützen.

Im Beispiel „Genshin Impact“ startete das Spiel erst gar nicht. Wird eine App dann nicht displayfüllend dargestellt, kann mit einem kleinen Pfeil rechts und links die Position bestimmt werden. Kleiner Funfact: einige Spiele unterstützen auch oben links ein kleines nützliches Game-Menü mit einem Überblick auf die CPU-Performance und wichtigen Shortcuts, wie zum Beispiel das Screenrecording.

Pro und Contra

Pro

  • Super handlich
  • Innen-Display ohne erkennbare Knickfalte
  • Beide Displays mit hervorragenden Eigenschaften
  • Akku (inkl. der Lade-Vielfalt)
  • Überraschend gute Kamera

Contra

  • Noch zu wenig unterstütze Apps
  • Snapdragon ist und bleibt ein Hitzkopf
  • Lässt sich nicht mit einer Hand öffnen

Das Fazit des Oppo Find N

Oppo Find N Foldable bei GO2mobile im Test

Was soll ich euch sagen. Ich war bis zur letzten Minute, die mich und das Oppo Find N verbunden haben, regelrecht verliebt in das Foldable. Bereits jetzt verspüre ich starke Verlustschmerzen. Unter Umständen hat aufgrund dieser Schmetterlingsansammlung mein Urteilsvermögen in diesem Test gelitten. Denn es fällt mir regelrecht schwer etwas an dem ersten Oppo-Foldable zu finden, was eine echte Kritik wert wäre.

Verhageln kann es die BBK-Tochter eigentlich nur durch einen unrealistischen Preis, wofür das Unternehmen gerade im Premiumbereich leider bekannt ist. Das wäre meiner Meinung nach für die „volle Hütte“-Ausstattung (12/512 GB) ein Preis über 1.900 Euro. Man wird sehen. In China geht es für 8/256 GB bei 7.699 Yuan (ca. 1.100 Euro) los. Das klingt erst einmal vielversprechend.

Das absolute Highlight waren die verbauten Kameras. Sowohl die beiden 32-Megapixel-Selfie-Shooter, als auch die 50-MP-Triple-Kamera. Logisch handelt es sich nicht um das Niveau einer Huawei P50 Pro Kamera welche bei den DXOMARK-Experten den ersten Rang einnimmt, aber dennoch überraschend gut. Sogar deutlich besser als die Kamera des nagelneuen Xiaomi 12 Pro. Und das will schon was heißen.

Der 4.500 mAh starke Akku ist um Welten besser als das was ich von einem Samsung Galaxy Z Fold oder Flip gewohnt war. Die unterschiedlichen kabellosen Lade-Möglichkeiten, inklusive schnellem 33-Watt-„SuperVOOC“-Charge vervollständigen diesen Eindruck.

Der Snapdragon 888 ist nicht die aktuell schnellste CPU, was aber niemanden wirklich auffallen sollte. Wenngleich er durchaus mit 45,8 Grad bei Volllast schon ins schwitzen gerät. Doch im Alltag dürfte der drittschnellste Qualcomm-Prozessor aber kaum irgendwie, irgendwo, irgendwann Probleme bereiten.

Enttäuscht hat mich tatsächlich das viele Funktionen für das überragende Innendisplay „noch“ nicht voll zur Geltung kommen. Das liegt aber einzig und allein daran, das es sich hier um ein chinesisches Modell handelt. In der EU-Variante wird das bestimmt noch einmal ganz anders sein. Schlussendlich würde ich eine Empfehlung nur noch von dem Preis abhängig machen. Ansonsten hat das Oppo Find N die perfekte Größe mit ebenso perfekten technischen Daten. Wenn also ein Foldable – dann nur das Oppo Find N!

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Test Oppo Find N Foldable
  • Hardware - 9/10
    9/10
  • Verarbeitung - 8.9/10
    8.9/10
  • Software - 8.2/10
    8.2/10
  • Performance - 9.3/10
    9.3/10
  • Kamera - 9.5/10
    9.5/10
  • Akku - 9.2/10
    9.2/10
  • Preis/Leistung - 9.4/10
    9.4/10
9.1/10

Kurzfassung

Das Oppo Find N wird der GO2mobile-Redaktion noch nachhaltig in Erinnerung bleiben. Selten hatte ein Smartphone derart auf ganzer Linie überzeugt. Man muss wirklich mit der Lupe suchen um einen Kritikpunkt auszumachen. Selbst die Kamera – bei der unsere Erwartungen angesichts eines Foldables nicht sonderlich hoch waren – hat sogar gegenüber dem Xiaomi 12 Pro überrascht. Wer ein Foldable sucht, sollte beim Oppo Find N zuschlagen.

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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