Xiaomi muss sein Wachstum künstlich bremsen
Noch vor wenigen Jahren hätten das wohl die wenigsten geglaubt, dass ein kleiner chinesischer Hersteller mal den Größen der Branche namens Samsung und Apple gefährlich werden könnte. Aber genau das beweist Xiaomi derzeit, indem man sich auf den dritten Rang der größten Hersteller weltweit schieben konnte. Nun aber muss das Wachstum künstlich gebremst werden.
Es ist ein echter Raketenstart, den das kleine StartUp Xiaomi seit seiner Gründung 2010 hingelegt hat. Innerhalb von gerade mal vier Jahren hat das Unternehmen von Gründer und CEO Lei Jun die Spitze in China erreicht und ist weltweit gesehen sogar je nach Quelle auf dem vierten bzw. dritten Rang der Hersteller mit den meisten Smartphone-Verkäufen. Kein Wunder dass der Hersteller bei einem solch überwältigenden Erfolg expandieren will, allerdings bringt das auch neue Probleme mit sich.
Planänderung bei Xiaomi
Eigentlich wollte Lei Jun demnächst in 10 weitere Länder expandieren, wobei ihm sein alter Freund aus Google-Zeiten Hugo Barra helfen soll. Der ehemalige Verantwortliche für die Android-Produkte von Google ist bei Xiaomi als Vice President of International angestellt und soll bei der Expansion helfen. Allerdings kommt man mit der Produktion der Geräte für die aktuellen Märkte nicht hinterher, sodass ein Start in den Ländern Brasilien, Mexiko, Russland, Thailand und der Türkei auf unbestimmte Zeit verschoben wird.
Wie Hugo Barra erklärt, sei die Nachfrage vor allem in Indien unerwartet hoch, sodass man auf zusätzliche Charterflüge angewiesen sei, um den Bedarf auch nur halbwegs decken zu können. Anstatt 50.000 Geräten würde man derzeit über 200.000 Geräte nach Indien exportieren und das pro Woche. Oder wie es Hugo Barra bezeichnet: „Wir liefern absurde Stückzahlen nach Indien“
Deswegen müssten die Pläne zur Expansion von Xiaomi stark gekürzt werden, damit die Produktion der Smartphones wie dem Mi4, Redmi oder dem Tablet Xiaomi MiPad überhaupt hinterher kommt. Eine der Maßnahmen um den Bedarf künftig besser bewältigen zu können sind neue Produktionsanlagen, die unter anderem in spätestens zwei Jahren in Indien in Betrieb genommen werden soll. Unter anderem ist auch die Kooperation mit Foxconn im Gespräch, um die Produktion in China und eventuell auch Brasilien auszubauen.