Elon Musk erteilt Twitter offiziell eine Absage
Seit April diesen Jahres wird über eine mögliche Übernahme von dem Kurznachrichtendienst Twitter durch Elon Musk berichtet. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet und der Milliardär hat nun offiziell bekannt gegeben sich von dem Kauf zu distanzieren. Twitter hingegen möchte diese Kaufabsicht jedoch gerichtlich erzwingen.
Rücktritt von der Twitter-Übernahme offiziell
Es ist mitnichten schon länger bekannt, dass der reichste Mann der Welt nach Mitteln und Wegen sucht, Abstand von der einstigen Vereinbarung mit Twitter zu finden. Zuletzt hieß es er wolle für 44 Milliarden US-Dollar den Kurznachrichtendienst Twitter übernehmen. Doch die Finanzierung schien noch nicht ganz gesichert. Elon Musk hätte an sein Privatvermögen ran gemusst und weitere Kredite aufnehmen müssen. Offiziell hatte Musk bereits im Mai Zweifel angekündigt was die tatsächliche Anzahl der aktiven Nutzer von Twitter anbelangen. Er setzte die Übernahme aus und beschloss eine Überprüfung auf mögliche Spam- und Fake-Accounts.
Elon Musk zieht den Schwanz ein
Seit gestern ist nun bekannt, dass die New Yorker Anwälte des Selfmade-Milliardärs dem Twitter-Verwaltungsrat schriftlich mitgeteilt haben, von dem Übernahmevertrag zurückzutreten. Als Gründe werden „falsche und irreführende Angaben“ und „Abweichung vom vertraglichen Vereinbarungen“ genannt. Elon Musk wirft dem Mikrobloggingdienst also nicht nur falsche Angaben im Bezug auf die Spam- und Bot-Anzahl vor, sondern auch das der Konzern kürzlich ohne Absprache zwei leitende Mitarbeiter gekündigt hätte. Tatsächlich hat Twitter bis zum heutigen Tage keine Daten über die Aufteilung der Mitglieder vorgelegt. Dennoch wollen die Gründer Jack Dorsey, Biz Stone und Evan Williams, Musk zu der Fusionsvereinbarung zu den vereinbarten Bedingungen und Preis von 44 Milliarden US-Dollar vor dem Delaware Chancery Court zwingen, so der Verwaltungsratschef Bret Taylor via Twitter.
The Twitter Board is committed to closing the transaction on the price and terms agreed upon with Mr. Musk and plans to pursue legal action to enforce the merger agreement. We are confident we will prevail in the Delaware Court of Chancery.
— Bret Taylor (@btaylor) July 8, 2022
Noch ist nicht eindeutig geklärt, welche Beweggründe den Gründer von Unternehmen wie PayPal, SpaceX, Hyperloop, Neuralink und Tesla dazu bewegten von der Übernahme zurückzutreten. Denn neben der Probleme mit der Finanzierung – was nebenbei bemerkt eine Strafe von einer Milliarde US-Dollar nach sich ziehen würde – werden dem reichsten Mann der Welt unterstellt, auf diesem Weg den Kaufpreis zu drücken. Auch seinen E-Automobilkonzern Tesla haben die Übernahmepläne sichtlich geschadet. Bis zu 30 Prozent sackte die Tesla-Aktie in den Keller. Heute nun zum ersten Mal wieder Kursgewinn.
Tesla angeschlagen
Doch Tesla ist generell ein wenig angeschlagen. Das Wettrennen um autonomes Fahren in Deutschland hat Mercedes gewonnen. In den USA wird von der Verkehrsbehörde NHTSA untersucht, inwieweit der Tesla Autopilot für Unfälle verantwortlich ist. Die Corona-Pandemie und Chinas Null-COVID-Strategie hat in der Giga-Fabrik Grünheide dazu geführt die Tesla-Produktion für zwei Wochen einzustellen. Die Twitter-Rehabilitierung des Ex-US-Präsidenten Donald Trump muss wohl doch noch warten.