Nokia-Smartphones: Einmal China und zurück!
Der finnische Hersteller HMD Global lässt seine Nokia-Smartphones in China fertigen. Das ist jedoch kein Grund für regen Datenaustausch der Geräte wenn sie in Kunden-Hand sind. Doch genau das wurde nun festgestellt, sodass nun die Datenschutzbehörde ermittelt.
Huawei wird Spionage seit langen nachgesagt. Jedoch ohne Beweise. Ausgerechnet der finnische Hersteller HMD Global wurde nun überführt. Das Nokia 7 versendet heimlich Daten nach China. Im Detail stellte ein finnischer Nutzer bei der Überprüfung seines Netzwerk-Traffics fest, dass SIM-Kartennummer, Seriennummer des Smartphones und der genaue GPS-Standort versendet wurden. Der Empfänger war laut der norwegischen Rundfunkanstalt „NRK„, das staatliche Telekommunikationsunternehmen vnet.cn China Telekom.
Nach bekannt werden des illegalen Datenversand stellten Sicherheitsforscher das identische Probleme auch bei dem im April 2018 erschienenen Nokia 7 Plus fest. Jetzt ermittelt die finnische Datenschutzbehörde gegen HMD Global.
Für das Versenden und Empfangen personenbezogener Daten außerhalb der Europäischen Union sei eine rechtliche Grundlage erforderlich, so der Datenschutzbeauftragte Reijo Aarnio.
HMD Global wusste von den betroffenen Nokia-Smartphones
Auch HMD Global hat sich bereits zu dem Vorfall gemeldet. Nach Bestätigung des Datenversand bei einem Nokia 7 und Nokia 7 Plus nach China erklärt das Unternehmen, dass diese Modelle eigentlich für den chinesischen Markt vorgesehen waren. Durch einen ungeklärten Umstand sind die Smartphones dennoch in Europa gelandet. Bereits Anfang Februar 2018 wurden OTA-Updates (Over the Air) an die betroffenen Geräte versendet, die den Fehler beheben sollten.
Allen Anschein nach wollte HMD Global die betroffenen Besitzer des Nokia 7 und Nokia 7 Plus nicht über das Datenleck informieren. Dabei wird das Nokia 7 bereits seit Oktober 2017 verkauft. Wie viele Geräte tatsächlich betroffen sind oder waren, hat das finnische Unternehmen jedoch nicht bekannt gegeben.