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Oppo Find X3 Pro im Test: Mehr Schein als Sein?

Das Oppo Find X3 Pro ist das Flaggschiff des jüngst vorgestellten X3-Trios und konnte dennoch bereits den ersten Award für ein zugegeben geniales Design abstauben. Doch bei einem recht üppigen Preis von 1.149 Euro für ein noch recht junges in Deutschland ansässiges Unternehmen, stellen wir uns doch die Frage ob wir hier die schicke Optik bezahlen oder auch die inneren Werte durch Leistung überzeugen können. Hier nun unser ausführliche Testbericht zum Oppo Find X3 Pro.

Oppo hat seine diesjährige Find X3-Serie neu umstrukturiert. Vielleicht nicht offensichtlich, aber hinter verschlossenen Türen. Denn das Trio besteht aus einem Find X3 Lite, X3 Neo und unserem heutigen Testkandidaten, dem Oppo Find X3 Pro. Das Lite und Neo sind jedoch in Wahrheit „nur“ ein Reno 5 und Reno 5 Pro+. Was uns zugegeben erst ein wenig gewurmt hat, dass nun auch Oppo ähnliches Verwirrspiel wie Huawei, Honor und Xiaomi mit uns treibt, macht mit etwas Abstand betrachtet durchaus Sinn. Denn beide Reno-Modelle sind nur für China bestimmt und werden wohl deutsche Verkaufsregale nie erreichen. Passiert das doch – ist der letzte Satz hinfällig.

Oppo Find X3 Pro

Spielt aber für unseren eigentlichen Test keine große Rolle, da das Find X3 Pro eine komplette Neuentwicklung ist, die schon bei einem oberflächigen Blick auf die Rückseite einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Doch dazu gleich mehr bei der Kategorie Design und Verarbeitung. Zuerst packen wir das Smartphone einmal aus und schauen was sich sonst noch in der Verpackung befindet. Vielleicht ein Netzteil?

Design und Verarbeitung

Das 163,6 x 74 x 8,26 Millimeter große Oppo Find X3 Pro kommt in Deutschland in den beiden Farben Gloss Black und Astral Blue. Mögt ihr genauso wenig wie ich sichtbare Fingerabdrücke, dann entscheidet euch wie wir für die blaue Variante. Die matte Farbe ist nahezu immun gegen fettige Rückstände und sieht auch noch gut aus. Generell macht das Smartphone optisch einiges her.

Oppo Find X3 Pro

Auf der Vorderseite wenig Rand um das Display und an den beiden Seiten leicht abgerundet. Gerade soviel das es schick aussieht und nicht bei einer ausgeführten Anwendung zu Fehleingaben kommt. Am Metallrahmen die perfekte Position der Tasten, samt gutem Druckpunkt. Und das unabhängig ob Rechts- oder Linkshänder. Eine 3,5 Millimeter große Audio-Klinkenbuchse sucht man nicht nur neben dem unteren USB-Type-C-Port auf der Unterseite vergebens. Es gibt sie einfach nicht. Dafür packt der Hersteller ein USB-Headset mit in den Lieferumfang.

Apropos Sound. Unser Find X3 Pro hat Stereo-Lautsprecher verbaut, die auch heftig mit Dolby Atmos beworben werden. Das mag auch über Kopfhörer voll zur Geltung kommen. Doch auch wenn der Klang der Lautsprecher nicht grottenschlecht ist, sie haben ein unausgewogenes Klangbild. Deutlich mehr Sound unten (rechts) und oben (links) leiser, sowie Höhen lastiger. Hier haben sich in der Vergangenheit nur Gaming-Smartphones mit nach vorn ausgerichteten Lautsprechern bewährt.

Auf der Rückseite zeigt dann das Find X3 Pro warum es bereits den Red Dot Award gewonnen hat. Das Smartphone liegt nicht nur mit 193 Gramm perfekt in der Hand, sondern sieht auch noch mit dem organisch geformten Kamera-Array echt toll aus. Einerseits gibt es keine scharfen Kanten und andererseits lässt es die Quad-Kamera deutlich weniger aus dem Gehäuse erscheinen. Oppo nennt es selbst „Gradient Arc Design“. Alles richtig gemacht Oppo. Ten Points.

Oppo Find X3 Pro

Display

Oppo verbaut in seinem Pro-Flaggschiff ein 6,7 Zoll großes AMOLED-LTPO-Display. Bereits bei den puren technischen Daten wie einer Auflösung von 3.216 x 1.440 Pixel (QHD+), eine Bildwiederhol- und Abtastrate von jeweils 120 Hertz, sowie eine Darstellung von über 1 Milliarde Farben dank 10-Bit-Signalverarbeitung wird schnell deutlich, dass hier nicht gekleckert sondern geklotzt wurde. 

Aber auch ohne die Fakten wird dem Nutzer schnell klar, dass dieser Bildschirm in Sachen Dynamik, Kontrast, satten als auch lebendigen Farben kaum zu überbieten ist. Die Blickwinkelstabilität stimmt und auch die Helligkeit kann selbst unter direkten Sonnenlicht überzeugen. Auch hier bestätigen die technischen Daten mit typischen 500, maximalen 800 und kurzfristigen 1.300 nits unsere Erfahrungen. Ich sehe in meinem Alltag eine Menge Smartphone-Displays, aber selten hat mich eines so sehr begeistert, wie im Fall des X3 Pro.

Oppo Find X3 Pro

Neben den umfangreichen Einstellungen der „Ultra Vision- und Hyper Response“-Engine, gibt es auch hier ein Always-On-Display mit vielen individuellen Gestaltungsmöglichkeiten. Auch die von OnePlus bekannte Randbeleuchtung bei eingehenden Benachrichtigungen ist mit von der Partie. Kleine Zusatzinfo: OnePlus hat bekannt gegeben im Heimatland auf HydrogenOS in Zukunft zu verzichten und Oppos ColorOS zu verwenden. Mal sehen ob uns hier das gleiche Schicksal ereilt.

Prozessor und Speicher

Auch das Find X3 Pro kommt als amtierendes Flaggschiff nicht ohne den Snapdragon 888 Octa-Core-Prozessor von Qualcomm aus. Ihm wird nachgesagt ein echter Hitzkopf zu sein. Hat Xiaomi in dem Mi 11 diesbezüglich aufgrund dem „wir verbauen den SoC (System on a Chip) als erstes Prinzip“ noch keine Gegenmaßnahmen eingeleitet, hat dies Oppo unserem Empfinden nach bereits erfolgreich umgesetzt. Wir können es nur vermuten, denn anders als andere Hersteller, welche beispielsweise mit einer „Three-phase cooling technology“ werben, verliert Oppo kein Wort darüber. Dennoch schaffen wir es in unserer Stresstest mit der FLIR-Kamera des CAT S62 Pro auch Spitzenwerte von 41,1 Grad unter maximaler Belastung zu messen. Nicht so bedenklich wie beim Mi 11, kann aber unter Umständen einer konstanten Leistungsabgabe zu Lasten fallen. Diese Werte lassen sich jedoch nur messen und sind für den Anwender nicht spürbar.

Oppo Find X3 Pro

Denn dem Snapdragon 888 SoC (System on a Chip) werden noch zusätzliche 12 GB Arbeitsspeicher zur Seite gestellt. Dieser 3.200 MHz schnelle LPDDR5 RAM ist schon eine Hausnummer, welcher das Find X3 Pro die nächsten zwei Jahre durch kein noch so anspruchsvolles Game in die Knie zwingen wird. Ergänzt wird das Konvolut mit 256 GB UFS 3.1 HS-Gear4 NAND Speicher. Dieser lässt sich trotz Dual-SIM-Slot nicht via microSD-Speicherkarte erweitern. Die 128-GB-Version ist Deutschland erst gar nicht verfügbar.

Kamera des Oppo Find X3 Pro

Die Hardware

Wie in der Flaggschiffklasse üblich, verbaut auch Oppo im Find X3 Pro eine Quad-Kamera. Doch die BBK-Tochter bietet dabei eine Art Zäsur. Und das nicht nur wegen der einzigartigen 3 Megapixel auflösenden Mikroskop-Kamera mit einer maximalen 60-fachen Vergrößerung, einer Blende von f/3.0 und einem dedizierten LED-Ringlicht. Nein – das eigentliche Highlight ist der Aspekt, dass Oppo praktisch zwei gleichwertige Haupt-Kameras verbaut. Ein Konzept dem auch OnePlus mit seiner Hasselblad-Kamera im 9 und 9 Pro nachkommt.

Denn der 1/1,56 Zoll große 50-Megapixel-CMOS-Bildsensor von Sony (IMX766) ist gleich zweimal verbaut. Einmal als Weitwinkel-Kamera mit einem Sichtfeld von 84 Grad, einer optischen Bildstabilisierung, PDAF (Phase Detection Autofocus) und einer Blende von f/1.8. Ein Weiterer als Ultra-Weitwinkel-Kamera mit einem maximalen Sichtfeld von 110,3 Grad, ebenfalls mit einem PDAF und einer Blende von f/2.2.

Oppo Find X3 Pro

Der Sinn dahinter ist schnell erklärt. Oppo möchte einfach gewährleisten, dass ihr trotz identischem Motiv auf euren Weitwinkel-Fotos keine optischen Unterschiede zu den „normalen“ Aufnahmen habt. Häufig an einem komplett unterschiedlichen Himmel oder anderen Farben zu erkennen. Zu erwähnen wäre außerdem, dass der IMX766 Bildsensor wie das Display zu einer 10-Bit Signalverarbeitung mit 1 Milliarde Farben in der Lage ist. Oppo nennt das Full Path Color Management System.

Den Abschluss macht eine 13-Megapixel-Tele-Kamera mit einem 2-fachen verlustfreien, 5-fachen Hybrid- und maximalen 20-fachen rein digitalen Zoom. Die maximale Blende beträgt hier f/2.4. Auch wenn wir dafür selten Verwendung haben, möchten wir die 32-Megapixel-Frontkamera nicht unterschlagen. Sie bietet ein Sichtfeld von 81 Grad, bei einer Blende von f/2.4. Einen Autofokus oder optische Bildstabilisierung gibt es für die Selfie-Knipse jedoch nicht.

Oppo Find X3 Pro

Tagesaufnahmen

Wie fast bei jedem Smartphone heutzutage, bereiten Tagesaufnahmen den Kameras die wenigsten Probleme. So auch bei dem Oppo Find X3 Pro. Diese Wertung wird aber der eigentlichen Leistung der Quad-Kamera nicht gerecht. Die Foto-Ergebnisse stehen in Qualität, Farbtreue und Kontrast den Marktführern in nichts nach. Keine übersättigten Farben aber dennoch mit ausreichend Dynamik versehen. Auch der Bokeh-Effekt geht überraschend dezent zu Werke, was uns bei den Foto-Ergebnis sehr gut gefallen hat. Wenngleich ich nicht so weit gehen würde und die Gesamt-Qualitäten mit einer Leica-Kamera von Huawei gleichsetzen würde. Da fehlt aber nur noch ein Müh, gerade wenn man in die Bilder am Computer reinzoomt.

Weitwinkel-Aufnahmen

Wobei wir auch schon bei dem nächsten Thema wären. Denn Zoom-Fotos sind so gar nicht die Stärke des Find X3 Pro. Aber ganz ehrlich, wo sind die Abseits der hybriden und komplett digitalen Vergrößerung schon. Mir fällt da jetzt spontan auch nichts ein. Vergrößerungen bis zum 3-fachen Zoom sind vertretbar, danach dient alles andere nur noch der Spionage.

Das glatte Gegenteil sind hier die Weitwinkel-Aufnahmen. Wir hatten es ja bereits bei der Hardware thematisiert. Es ist der identische Sensor der Hauptkamera und das sieht man (mit wenigen Ausnahmen) auch. Hier hat in meinen Augen wirklich mal jemand mitgedacht und nicht so sinnfreie Objektive mit Monochrom-Sensor verbaut. Ich erinnere mich da schwach an eine Farbfilter-Kamera mit Röntgen-Funktion, welche man dann per Update wieder entfernen musste (Facepalm). Gerade die Ränder sind bei Weitwinkel-Aufnahmen Linsen bedingt häufig leicht gewölbt. Das ist in unserem Fall dank Freiformlinse nicht gegeben.

Mikroskop-Aufnahmen

Verwundert waren wir jedoch von den Makro-Aufnahmen, die das Pro meist automatisch erkennt und mit „Makroobjektiv“ im Sucher-Display signalisiert. Doch bereits in unserem Vergleichstest wurde deutlich, dass man diese Aufnahmen komplett vergessen sollte. Und das vermutlich, weil da Oppo ja noch die Mikroskop-Kamera in petto hat, welche ja streng genommen auch eine Makrokamera ist.

Und die weiß wirklich zu begeistern. Man taucht in eine komplett andere Welt ein. Ich muss ständig an Marvels Ant-Man denken. Ich weiß, bei sowas mutiere ich gern zum Kind und vermutlich ist dieses „Spielzeug“ auch nur solange interessant, wie es neu ist oder ich einige Freunde (wenn es mal wieder möglich ist) zum ekeln einladen kann. Denn was man da zu sehen bekommt, erstaunt dann doch. Ganz ehrlich – dafür bekommt Oppo für mich Extra-Punkte. Weil ständig meckern, wo bleiben die Innovationen und dann so etwas nicht honorieren, geht mMn auch nicht.

Nachtaufnahmen

Im Gegensatz zu dem Redmi K40 Pro und dem Xiaomi Mi 11 konnten die Nachtaufnahmen mehr als nur überzeugen. Gerade weil man mit dem Find X3 Pro auch Nachtaufnahmen im Weitwinkel ohne Verluste machen kann, ein phattes Plus. Klar auf dem Smartphone-Display geht einem erst einmal die Kinnlade runter was man da gerade für die Ewigkeit gebannt hat. Siehe die folgenden Bilder vom Potsdamer Platz, dem Brandenburger Tor oder der Spree direkt hinter dem Reichstag. Doch die Vergrößerung am PC holt einen wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, dass eben auch hier das Motiv in weiter Ferne matschig wird. Aber kann das eine Huawei-Leica-Kamera besser? Auch hier: wenn, nur mit einem ganz geringen Abstand.

Kamera-Fazit

Wir hatten ja in unserem großen Kamera-Vergleichstest mit dem Xiaomi Mi 11 und dem Redmi K40 Pro bereits festgestellt, dass sich die Kamera des Find X3 Pro dort als klarer Sieger heraus kristallisiert hat. Auch im Einzeltest kann die Quad-Kamera des Oppo Find X3 Pro auf „fast“ ganzer Linie begeistern. Natürlich gibt es auch die Option für „RawPlus“-Aufnahmen im Pro-Modus, wodurch das Letzte zur nachträglichen Bearbeitung deiner Fotos im Rohstadium am PC herausgeholt werden kann.

Oppo Find X3 Pro

Zwei Hauptkameras mit identischen Sensor ist eine echt gute Idee, welche vermutlich auch schnell bei anderen Herstellern Gefallen finden wird. Die Foto-Ergebnisse überzeugen bei Tag- und Nacht und das unabhängig ob normal oder mit Weitwinkel. Lediglich der Zoom ist nicht eine Empfehlung wert. Egal ob bei einer 10 bis 20fachen Vergrößerung oder im Makromodus.

Doch dafür gibt es die Mikroskop-Kamera mit dedizierter LED-Beleuchtung. Ja, auch hier keine Ergebnisse die ich bei meiner Doktorarbeit einreichen würde, aber a) innovativ und b) ne coole Spielerei. Die Quad-Kamera des Find X3 Pro spielt definitiv ganz oben mit.

Akku

Die Gesamtkapazität des Pro-Modells beträgt 4.500 mAh und ist vermutlich das einzige Handicap was wir an Oppos neuen Flaggschiff finden konnten. Keine Sorge, der Akku schafft in der Regel den berühmten Tag auch unter stressigen Einsatz ohne den Einsatz an einer Steckdose. Den zweiten Tag würde ich jedoch nicht ohne eine Ladung beginnen. Und genau hier setzt der Augenblick ein, der uns allen in der GO2mobile-Redaktion hat die Kinnlade runterklappen lassen.

Man darf das Smartphone eigentlich nicht aus den Augen lassen. Denn mit knappen 15 Prozent Restladung – also der Punkt wo das Smartphone anfängt sich über zu wenig Energie zu beschweren und gern in den Sparmodus gehen würde – hat es etwas über 20 Minuten gedauert und das Find X3 Pro war voll aufgeladen. Whoot? Wie geht das denn?

Oppo Find X3 Pro

Das Geheimnis heißt 65 Watt „SuperVOOC“ in der Version 2.0. Und Achtung Apple! Das entsprechende Netzteil liegt dem Lieferumfang bei. Damit und mit den zwei verbauten 2.250 mAh starken Akkus macht Oppo das verdammt schnelle Laden möglich. So lässt sich mit einem 10 Minuten langen Stromschub das Smartphone um 40 Prozent aufladen. Und anders als seine Find 3-Kollegen, die diesen Trick ebenfalls beherrschen, kann das Pro-Modell auch kabellos mit 30 Watt geladen werden. Also auch mal schnell auf dem Weg zum Termin in die Mittelkonsole gelegt (sofern euer Auto das unterstützt) und schon ist das Find X3 Pro wieder voll aufgeladen. Auf speziellen Wunsch (muss separat aktiviert werden) kann es auch via Reverse-Charging anderen Smartphones oder Wearables Energie abgeben.

Sicherheit und Software

Auf dem Find X3 Pro ist ab Werk ColorOS in der Version 11.2 auf Basis von Android 11 installiert. Zum Zeitpunkt unseres Tests befand sich das Google-Sicherheitsupdate vom 5. Februar auf dem Smartphone. Über die Oppo-Update-Politik lässt sich bislang wenig sagen. Das Unternehmen ist noch recht frisch auf dem deutschen Markt vertreten. Doch bislang gibt es noch kein Grund für Klagen.

Es bietet einen schnellen und zuverlässigen Fingerabdruck-Sensor unter dem Display-Glas, welcher von vielen meiner Kollegen bemängelt wird, da er ihren Empfindungen nach zu tief positioniert ist. Diese Kritik kann ich allerdings nicht teilen. Vielleicht sind auch nur meine Finger kürzer, wobei ich niemanden als Langfinger titulieren wollte. Zusätzlich kann auch optional das eigene Gesicht zum Entsperren das Smartphones verwendet werden. Einige Einstellungen wie „automatische Helligkeitsanpassung“ oder Gesichter mit geschlossenen Augen nicht erkennen“ optimieren den Sicherheitsfaktor. Mir persönlich arbeitet diese Funktion zu zuverlässig, da auch so häufig das Smartphone bereits entsperrt ist, obwohl ich nur einmal ein Blick auf das Always-on-Display riskieren wollte.

Die Zeiten von Bloatware gehören im Allgemeinen der Vergangenheit hat an. Das ist inzwischen auch bis nach China vorgedrungen, das europäische Kunden auf dem Gebiet keinen Spaß verstehen. Das bestätigt auch das vorinstallierte App-Angebot von Oppo, das sich mit knapp 60 vorinstallierten Anwendungen fast nur auf das Google-Angebot konzentriert.

Oppo Find X3 Pro Screenshots

Wie auch OnePlus – welchen wie im Abschnitt Display eine enge Zusammenarbeit nachgesagt wird – gibt es auch bei ColorOS einige individuelle Anpassungsmöglichkeiten. Und das inzwischen ebenso mannigfaltig wie es OnePlus als Überbleibsel der CyanogenMod-Zeiten realisiert.

 

Aber auch etwas tiefer im System versteckte Apps und Einstellungen, wie beispielsweise das Klonen von Anwendungen wie Facebook oder Instagram, um mit mehreren Konten agieren zu können, sind vorhanden und durchaus sinnvoll. Besonders gefallen hat uns die intelligente Seitenleiste, welche sich praktisch als frei positionierbarer seitlicher Button zu erkennen gibt. Hier lassen sich in einer seitlichen Bar frei eigene Anwendungen (auch aus dem Spiel heraus) starten und wenn gewünscht auch im Splitscreen oder Minifenster positionieren. Eine Möglichkeit den Bildschirm in einem Video zu verewigen, Spiele aus dem Games-Space zu starten und einen Kompass oder Datei-Manager an Bord zu haben, dienen unserer Meinung nach auch nur zum Vorteil des Smartphones. Alles in Allem ein rundes Paket.

Pro und Contra

Pro

  • Sehr gute Haptik
  • Tolle Optik
  • Überragendes Display
  • 65-Watt-VOOC-Laden
  • Netzteil inklusive
  • Intelligente Seitenleiste

Contra

  • Kein microSD-Karten Support
  • Zu teurer Anschaffungspreis
  • Unausgewogener Stereosound
  • Unzureichende Makro-Aufnahmen
  • Fehlende 3,5 mm Audio-Klinkenbuchse

Das Fazit des Oppo Find X3 Pro

Um direkt unsere Hauptfrage in der Überschrift zu beantworten, ob das Oppo Find X3 Pro mehr Schein als Sein ist, gibt es ein klares Nein. Es ist tatsächlich beides! Sein bereits zu recht prämiertes Design der organisch aus dem Gehäuse wachsenden Quad-Kamera begeistert nicht nur optisch, sondern auch technisch was diese zu leisten vermag.

Ich würde sogar soweit gehen und das Oppo Find X3 Pro als das aktuell beste Smartphone küren. Demzufolge würde ich es auch ohne Sorge weiterempfehlen, wenn da nicht der hohe Preis von 1.149 Euro wäre. Ein Kritikpunkt der bereits dem Vorgänger das Genick gebrochen hat (zum Test). Vielleicht zu unrecht? Nur weil Oppo hierzulande noch recht unbekannt ist und andere chinesische Hersteller wie Realme (ehemaliges Oppo-Unternehmen) und Xiaomi sich gegenseitig im Preiskampf unterbieten, muss ja nicht jeder Hersteller mitziehen.

Denn soviel ist sicher: Das 6,7 Zoll große AMOLED-Display mit einer QHD+-Auflösung sucht seinesgleichen. Mit der Mikroskop-Kamera bietet Oppo die häufig geforderte Innovation, wenngleich die Funktion im Alltag eher selten genutzt wird. Macht aber nichts – denn das restliche Kamera-Setup kann ebenfalls auf ganzer Linie überzeugen. Fragen der Performance stellen sich aufgrund des verbauten Snapdragon 888 mit 12 GB Arbeitsspeicher erst gar nicht.

Bleibt eigentlich nur noch der Akku, der in der Tat in unserem Test negativ aufgefallen ist. Nicht so kritisch wie bei dem Xiaomi Mi 11 aber schlechter als bei den beiden Verwandten, dem Find X3 Lite (zum Test) und Neo. Doch dafür bietet das Pro als einziges im Trio kabelloses Laden und dank mitgelieferten 65-Watt-Netzteil mit der SuperVOOC-Technologie eine Komplettaufladung unter 40 Minuten. Das macht den zuvor genannten Mangel eigentlich obsolet.

Jetzt noch einen Preis von 999 Euro und wir hätten einen Gewinner. Doch Oppo will 1.149 Euro. So wird sich der ein oder andere vermutlich zugunsten eines günstigeren Preises für das minimal schlechtere Smartphone entscheiden. Es soll da ja noch das OnePlus 9 Pro geben, was diesen Anspruch eventuell erfüllt und auch sonst dem Unternehmen eng verbunden ist.

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Test Oppo Find X3 Pro
  • Hardware - 9.6/10
    9.6/10
  • Verarbeitung - 9.1/10
    9.1/10
  • Software - 7.9/10
    7.9/10
  • Performance - 9.5/10
    9.5/10
  • Kamera - 8.9/10
    8.9/10
  • Akku - 8.7/10
    8.7/10
  • Preis/Leistung - 8.4/10
    8.4/10
8.9/10

Kurzfassung

Das Oppo Find X3 Pro ist Schein und Sein gleichermaßen. Optisch und haptisch ein bereits prämiertes Design, ein Display welches zu den aktuellen Top 3 gehört und eine Quad-Kamera, welche nicht nur durch das Dual-Hauptkamera-Konzept überzeugt, sondern auch dank Mikroskop-Kamera mit dedizierten LED-Licht innovativ ist.
Lediglich der Akku ist nicht so ausdauern wie die Konkurrenz, braucht er aber bei 65-Watt-SuperVOOC auch nicht. Beim Preis zeigt sich die OnePlus-Schwester erneut selbstbewusst.

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MaTT

Mit dem Palm groß geworden und dem Qtek 1010, sowie HTC Hero die unstillbare Lust an dem OS Android bis zum heutigen Tage entdeckt. Als Gründer von Android TV (heute GO2mobile), pflasterten Meilensteine bei Areamobile (Head of Video Content) oder NextPit (Senior Editor) den Weg von Bestenlisten, News, Tests und Videos. Auch heute noch Spezialagent für alles Kreative.

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