Xiaomi verzeichnet massiven Rückgang mit Ansage
Die zweiten Quartalszahlen für 2022 sind da und bestätigen im Grunde den von uns prophezeiten massiven Rückgang von Xiaomi am europäischen Markt. Der einstige Erfolgshersteller verzeichnet sowohl bei den Marktanteilen als auch den absoluten Auslieferungszahlen nach Europa starke Einbußen. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, als auch die Brisanz zwischen den USA und China, tragen nicht zuletzt aufgrund des umstrittenen Besuch von Nancy Pelosi auf Taiwan zu weiteren Verunsicherungen bei den Anlegern bei. Doch im Fall Xiaomi ist das nicht der einzige Grund.
Xiaomi verzeichnet starken Rückgang beim Verkauf von Smartphones in Europa
Machen wir uns nichts vor – chinesische Aktien sind aktuell nicht besonders gefragt. Das liegt zum einen an der Weltwirtschaftskrise, den Kriegen auf unserem Planeten und nicht zuletzt an einem starken US-Dollar. Europäische Kunden überlegen sich in der aktuellen Situation zweimal ob es jedes Jahr ein neues Smartphone sein muss. Darunter leidet der Smartphone-Markt im Allgemeinen. Chinesische Marken wie Xiaomi oder Oppo besonders. Während beide Hersteller mit exorbitanten Preisen versucht haben der Krise entgegenzusteuern, hat es Xiaomi auf einem anderen Sektor noch zusätzlich verschlimmert.
Samsung weiterhin Platz 1 vor Apple
Wie die International Data Corporation (IDC) aktuell in ihrer Marktanalyse für das zweite Quartal 2022 berichtet, verzeichnet Xiaomi einen Verlust der Smartphone-Lieferungen von 25,5 Prozent zum Vorjahr und ist damit Führender im negativen Sinne. Dicht dahinter Oppo mit 24,6 Prozent.
Gesellschaft | Q2 2022 Versandvolumen | Q2 2022 Marktanteil | Q2 2021 Versandvolumen | Q2 2021 Marktanteil | Veränderung im Jahresvergleich |
1. Samsung | 62.4 | 21,8 % | 59.1 | 18,9 % | 5,6 % |
2. Appel | 44.6 | 15,6 % | 44.4 | 14,2 % | 0,5 % |
3. Xiaomi | 39.5 | 13,8 % | 53.1 | 16,9 % | -25,5 % |
4. Oppo | 24.7 | 8,6 % | 32.9 | 10,5 % | -24,6 % |
Sicherlich spielt auch die Corona-Pandemie ein große Rolle, welche Auslieferungen aufgrund der flächendeckenden Null-COVID-19-Strategie den Export in China erheblich erschweren. Bei Xiaomi spielt aber auch ein anderer Aspekt eine nicht unerhebliche Rolle, der eher für einen Rückgang spricht. Gerade in der lukrativen Mittelklasse hat es der Konzern geradewegs mit seinem unüberschaubaren Produktportfolio übertrieben.
Zu viel, zu unübersichtlich und zu teuer
Mit den vielen Marken wie Black Shark, CIVI, Redmi und Poco verwirrt und verschreckt der Konzern seine interessierte Kundschaft. Das ein Redmi K50 in der eXtreme Edition als Xiaomi 12T Pro zu uns kommt ist dabei noch nicht einmal das Problem. Kritisch wird es bei Modellen die unter Redmi- und Poco-Label praktisch baugleich in deutschen Verkaufsregalen landen. Diese strickte Trennung zwischen dem chinesischen und globalen Markt macht das Unternehmen für europäische Kunden nicht zwingend sympathisch. Auch dürfte das schier unüberschaubare Angebot kaum dazu beitragen, dass die Modellpflege anhand von Versions-, System- und Sicherheits-Updates ausreichend gepflegt wird. Dabei hatte man uns genau das versprochen.
Aktionäre wird es vermutlich freuen. Verluste wie von bis zu 3,4 Prozent am vergangenen Freitag bei Börsenschluss werden Neuanleger an den Start bringen um im richtigen Augenblick einzukaufen. Denn machen wir uns nichts vor, Xiaomi wird sich wieder besinnen und zu alten Qualtäten zurückfinden. Auch Innovationen wie Elektro-Autos und Roboter wie der CyberDog und vergangene Woche präsentierte humanoide CyberOne werden wieder zu einem besseren Aktienkurs beitragen.
[Quelle: IDC]