Nubia RedMagic 6 im Test: Mehr Kühlung geht nicht!
Das Nubia RedMagic 6 wirkt auf den ersten Blick nicht wie ein typisches Gaming-Smartphone. Man könnte es also durchaus als Wolf im Schafspelz bezeichnen. Denn neben für diese Kategorie üblichen Verdächtigen wie ein Snapdragon 888, besitzt das Android-Smartphone einige Raffinessen, welche so bislang einzigartig sind. Dazu zählt nicht nur die erstmalig unterstützte Bildwiederholrate von 165 Hertz, sondern auch ein Zentrifugal-Lüfter mit einer Umdrehungszahl von bis zu 20.000 pro Minute der den SoC (System on a Chip) schön kühl hält. Soviel Innovation für nur 599 Euro in nur einem Smartphone schreit dann doch regelrecht nach einen ausführlichen Testbericht.
Der chinesische Hersteller Nubia ist hierzulande nur wenigen bekannt. Einst eine ZTE-Tochter, möchte sie gern als autark agierendes Unternehmen wahrgenommen werden. Das in Kürze vorzustellende Nubia Z30 Ultra beweist aber mit der Under-Display-Camera-Technologie von ZTE, dass die beiden Firmen zumindest bei der Entwicklung noch mit einander verbandelt sind. Diese Tendenz ist uns aber auch von anderen chinesischen Herstellern bekannt, Stichwort: BBK Electronics, wo wir von Vivo sogar um eine Gegendarstellung gebeten wurden.
Mit dem Nubia RedMagic 6 (und Pro) stellt uns das Unternehmen aber nicht das erste Gaming-Smartphone vor. Doch definitiv das erste Smartphone mit einem eigenen CPU-Lüfter, was man bislang nur vom großen Desktop-PC her kennt. Aber auch sonst scheint alles an Bord zu sein, was ein echter eSportler heutzutage von einem Gaming-Boliden erwarten kann. Also schnell noch das Device ausgepackt und dann gehen wir auch schon ins Detail.
Design und Verarbeitung
Das Nubia RedMagic 6 kommt in Eclipse Black relativ unspektakulär zum Kunden, was optisch alles andere als auf ein Hardcore-Gaming-Smartphone erinnert. Es gibt noch eine Pro-Version in Moon Silver, welche sich jedoch ausschließlich neben der auffälligeren Farbe in der Speicher-Konfiguration unterscheidet. Das RedMagic 6 ist 169,9 x 77,2 x 9,7 Millimeter groß und 220 Gramm schwer. Das ist noch okay und in Anbetracht dessen was Nubia in dem Smartphone verbaut, absolut akzeptabel.
Es liegt erstaunlich gut in der Hand, obwohl die Glas-Rückseite etwas anderes vermuten lässt. Die berühmten Fingerabdrücke lassen sich aber auch hier nicht verbergen. Die Verarbeitung ist eines Flaggschiffs würdig und überzeugt mit geringen Spaltmaßen und fließenden Übergängen der unterschiedlichen Materialien wie Glas und Metall.
Eher unauffällig das RedMagic-Logo auf der unteren Rückseite und zwei mittig positionierte LED-Leisten, welche für Benachrichtigungen unterschiedlich Illuminiert werden können. Ebenfalls dezent und auch entgegen der allgemeinen Anordnung, drei vertikal von oben nach unten mittig positionierte Kameras, welche mit einem dreieckigen LED-Blitzlicht vervollständigt werden.
Seitlich wird es nun schon bedeutend aufregender. Auf der linken Flanke des Metallrahmens finden wir einen dedizierten roten „Gamingschalter“, einen Lüftungsschlitz und die Lautstärkewippe. Auf der rechten Seite wird eine weiterer Öffnung für den bereits im Abstract genannten Zentrifugal-Lüfter, eines von 3 Mikrofonen, sowie ein Power- und Standby-Button von zwei sensitiven Schultertasten inkludiert. Der Powerbutton hat einen bedeutend besseren Druckpunkt, als ihn die Lautstärkewippe bietet.
Auf der Front präsentiert man sich geradewegs ein wenig „oldschool“ mit einer Frontkamera oben rechts im Rahmen. Wenngleich dieser zugegeben generell recht schmal ausfällt. Oben mittig ein Gitter für einen Lautsprecher, der nicht ausschließlich zum telefonieren verwendet wird. Vielmehr ist er, gemeinsam mit dem unten angebrachten zweiten Stereo-Lautsprecher eines der Punkte, die uns auf Anhieb am meisten beeindruckt haben.
Denn diese blasen einen wirklich weg. Gerade da ich jüngst das Xiaomi Mi 11 getestet habe, das ja mit seinen Harman Kardon Lautsprechern wirbt, war ich wirklich von der Lautstärke, Bass und DTS Ultra X-Sound des RedMagic 6 überrascht. Wenngleich eine zur Front ausgerichtete Positionierung noch besser gewesen wäre, da so der untere Lautsprecher im Quermodus durchaus versehentlich zugehalten werden kann. Eine 3,5 Millimeter große Audio-Klinkenbuchse gibt es an der Oberseite ebenfalls.
Display
Nubia verbaut in dem RedMagic 6 (Pro) ein 6,8 Zoll großes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 2.400 x 1.080 Pixel (FHD+). Bis hierhin nichts spektakuläres. Interessant wird es aber bei der Bildwiederholrate. Denn Nubia sind es, die im RedMagic zuerst sagenhafte 165 Hertz bieten. Ohne Frage sind diese Werte nicht für den Durchschnittsanwender interessant. Er wird im Alltag einen Unterschied zwischen 120 und 165 Hertz kaum erkennen. Dieses Feature ist dem Gamer gewidmet. Sie sehen in einer hohen Bild- und Framerate einen klaren Wettbewerbsvorteil, welche auch nicht von der Hand zu weisen ist. Ein flüssigeres und besser animiertes Ziel lässt sich einfach besser treffen.
Das in Kombination mit einer hohen Touch-Samplingrate von 500 Hertz bei einem Finger oder 360 Hertz bei mehreren Fingern gleichzeitig, ermöglicht dem Spieler eine ultraschnelle und präzise Reaktion (Responsezeit 8 Millisekunden). Wer nun denkt, dass es kaum Spiele im Google Play Store gibt, die diese Anforderungen unterstützen, weit gefehlt. Bereits über 100 Spiele wie beispielsweise „Arma Mobile Ops“, Badland Brawl“, „Bandits“, „Dead Trigger 2“, „Real Racing 3“, „Vainglory“ und „Walking Dead“ unterstützen die hohe Bildwiederholrate.
Dem gegenüber müssen wir jedoch feststellen, dass es sich hier nicht um ein Display auf dem selben Level wie im Oppo Find X3 Pro (zum Test) handelt. Das fällt nicht nur bei der maximalen Helligkeit von „nur“ 630 nits auf. Gut – nun könnte man kontern, dass eSportler eh Kellerkinder sind. Doch genau das könnte sich ja mit einem Gaming-Smartphone ändern. Doch auch Kontrast, Farbdynamik und Blickwinkel-Stabilität können mit der Flaggschiffklasse einfach nicht mithalten. Ein Always-On-Display gibt es auf dem Smartphone auch, kann aber schnell übersehen werden. Der entsprechende Menüpunkt heißt „Bildschirm immer an“. Darunter gibt es einige vorgefertigte Variationen, kann aber auch vom Anwender komplett selbst eingerichtet werden.
Prozessor und Speicher
Natürlich hat ein Smartphone welches sich als Gaming-Smartphone schimpft einen Snapdragon 888 Octa-Core-Prozessor verbaut. Zumindest solang bis es ein gepimptes Plus-Modell des Flaggschiff-Prozessors von Qualcomm gibt. Dieser Prozessor ist im Grunde bei Thema Performance über jeden Zweifel erhaben. Außer er wird zu heiß und führt infolge einer unzureichenden Kühlung zu Frame Drops oder sogar Software bedingter Drosselung, wie wir es im Test des Xiaomi 11 feststellen durften. Das nennt man dann wohl den Preis des Erstgeborenen.
Da hatte Nubia eindeutig mehr Zeit und verbaut mal fix einen bislang nur aus dem Desktop-PC bekannten CPU-Zentrifugal-Lüfter in das RedMagic 6 (Pro). Allein die harten Fakten lassen beim Schulhof-Quartett euch als eindeutigen Sieger vom Platz gehen. Eine maximale Umdrehungszahl von 20.000 rpm, 14 Millisekunden schnell, 59 Lüfterblätter, ein Luftkanal von 4.000 Quadrat-Millimeter und eine maximale Kühlung von 16 Grad in ur face.
Ja das beeindruckt. Leider geht das Ganze trotz einem bürstenlosen Motor nicht ganz geräuschlos über die Bühne. Stolze 28 Dezibel gibt Nubia an. Unsere Messung hat jedoch mit 64 Dezibel etwas anderes ergeben. Zugegeben haben wir direkt an der Öffnung gemessen und Nubia garantiert an der Position der Ohren, wenn man das Smartphone in der Hand hält. Dennoch wollten wir einmal aufzeigen das der Lüfter alles andere als leise ist.
Okay – wenn aber der Lüfter echt was bringt, dann würde man das unter Umständen in Kauf nehmen, oder? Also machen wir einen extremen Stresstest der CPU (Central Processing Unit) und messen die Temperatur mit und ohne Lüfter. Ohne Lüfter kommen wir ganz schnell auf 45,5 Grad. Das ist exakt der Wert, den wir beim Xiaomi Mi 11 nach der Installation des MIUI 12.5 ROM erreicht haben. Davor waren es zum Teil über 50 Grad. Hier bleiben sie konstant. Also eigentlich auch okay.
Nun schalten wir den Lüfter ein, der recht zügig automatisch auf die höchste Leistung umschaltet und den Prozessor auf 38 Grad runterkühlt. Unser Screenshot vom CAT S62 Pro mit FLIR-Kamera (zum Test) zeigt wie unten die kalte Luft angezogen und oben die warme Luft abgeführt wird. Schön zu sehen das alle acht Prozessorkerne kontinuierlich die volle Leistung abgeben und nicht wie beim Xiaomi Smartphone per Software gedrosselt werden wenn es zu heiß wird.
In Sachen Speicher bietet das RedMagic 6 zwei Konfigurationen. Das Basismodell, welches auch der GO2mobile-Redaktion vorliegt, bietet 12 GB LPDDR5 RAM und 128 GB UFS 3.1 Programmspeicher (599 Euro). Davon stehen in etwa bei der Auslieferung dem Anwender noch knapp 100 GB zur Verfügung. Eine Erweiterung via microSD-Karte ist nicht vorgesehen. Das Pro-Modell hingegen besitzt 16 GB Arbeitsspeicher und 256 GB nicht erweiterbaren Programmspeicher (699 Euro).
Kamera des Nubia RedMagic 6
Die Hardware
Das Nubia RedMagic 6 hat auf der Rückseite eine vertikal angeordnete Triple-Kamera verbaut. Das ist bei Gaming-Smartphones, welche in der Regel bewusst keinen allzu großen Fokus auf die Foto-Qualitäten legen eher ungewöhnlich. Doch keine zu große Euphorie – schauen wir uns zuerst die verbaute Hardware an.
Den Anfang macht ein 64-Megapixel-S5KGW3-Sensor von Samsung. Er bietet eine Blende von f/1.79 und ein Sichtfeld von 78,3 Grad. Ihm zur Seite steht ein 8-Megapixel Ultra-Weitwinkel-HI846-Sensor von Hynix. Sein Sichtfeld beträgt entsprechend 120 Grad und eine Blende von f/2.2. Den Abschluss des Trios bereitet ein 2-Megapixel-OV02A10-Tiefensensor von OmniVision. Seine Blende beträgt wie fast immer auf diesem Gebiet f/2.4.
Frontkamera
Als Frontkamera ist ebenfalls ein 8-Megapixel-HI846-Sensor von Hynix verbaut. Sein Sichtfeld ist unbekannt, aber definitiv kleiner als auf der Rückseite. Hier beträgt die maximale Blende f/2.0. Die Aufnahmen gewinnen jedoch keinen Preis. Und das liegt ausnahmsweise nicht am Fotomotiv. Es scheint als habe die Software ein echtes Problem den richtigen Weißabgleich zu finden. Das Foto wirkt regelrecht überbelichtet. Dem Himmel hat man komplett seiner Farbe beraubt.
Tagesaufnahmen
Leider bestätigen sich die Klischees der Kameraqualität bei einem Gaming-Smartphone. Die Sensoren sind in der Tat nicht die neuesten und auch auf Hilfen wie einem optischen Bildstabilisator wurde verzichtet. Der Autofokus hat auch seine besten Tage hinter sich und bestätigt dies mit nur zaghaften Aktionen. Wenn überhaupt.
Die Farben bei Tagesaufnahmen wissen im Grunde zu gefallen. Was ihnen fehlt ist die nötige Dynamik. Das Bildmaterial verliert schnell an ausreichender Schärfe. Weitwinkel-Aufnahmen sucht der Nutzer vermutlich vergebens. Wie bei dem gesamten Smartphone ist die Menüführung ein Graus. Doch dazu gleich mehr beim Thema Software. Lange Rede gar kein Sinn, wer durch Zufall einmal den Pro-Modus wählt, findet dort die Möglichkeit Weitwinkelaufnahmen zu tätigen. Für mich sieht das aber nicht nach echten Weitwinkel aus. Vielmehr nach einem größeren Bildausschnitt zu allen Seiten.
Zoom-Aufnahmen
Auch eine Vergrößerung wird mit der Triple-Kamera des RedMagic 6 geboten. Auch hier die Menüführung unter aller Kanone. Es können lediglich die Punkte mit einer 1x, 3x, 5x und 10-Fachen Vergrößerung angetippt werden. Alles dazwischen ist passé. Dennoch gefällt das Ergebnis der maximalen Vergrößerung recht gut, wenngleich der Himmel beispielsweise am Ende eine völlig andere Farbe bekommt.
Makro-Aufnahmen
Bei Makro-Aufnahmen zeigt sich erneut dass der Autofokus ein reines Glücksspiel ist. So haben wir euch einmal zwei Beispiele von einem erfolgreichen und weniger scharfen Foto veröffentlicht. Die Einstellung selbst – ihr ahnt es schon – findet ihr unter dem Punkt „Kamera-Familie“. Klar, wo sonst.
Kamera-Fazit
Alles in allem befinden sich die Foto-Ergebnisse im Mittelfeld. Ganz witzig sind noch ein paar Filter unter dem Punkt „Kunst-Kamera“ mit Effekten wie „Van Gogh“, „Öl“ oder „Ausdrücken“. Ausdrücken?! Okay. Somit gewinnt die Kamera am Ende zumindest noch ein paar Bonuspunkte für Kreativität. Wer in der Tat dem Klischee entspricht und als Gamer die Kamera nur einmal im Jahr benötigt, den wird das Kamera-Defizit nicht weiter stören. Prinzipiell hätten wir uns für ein solches Flaggschiff auch auf dem Sektor mehr gewünscht.
Akku
Spätestens beim Thema Display wird schnell klar, dass auch eine hohe Bildwiederholrate ordentlich am Akku nuckeln wird. Es hat wohl schon einen Grund warum man es hat bei einer FHD+- anstelle einer QHD+-Auflösung wie beispielsweise bei dem Oppo Find X3 Pro belassen hat. Doch der zu erwartende Energieverlust bleibt aus. Im normalen Gebrauch hält der Akku erstaunlich lang. Da sind durchaus einmal zwei Tage drin. Wer das RedMagic jedoch dazu nutzt wofür es im Grunde geboren wurde bekommt natürlich andere Ergebnisse. Doch auch hier hält sich der Energiehaushalt überraschend genügsam.
Nubia verbaut im RedMagic 6 einen 5.050 mAh starken Akku der mit bis zu 65-Watt entsprechend schnell geladen werden kann. Im Verpackungsinhalt findet man jedoch nur ein 30-Watt-Netzteil. Keine Ahnung ob man ein 65-Watt-Netzteil bei dem Pro-Modell erhält. Auch die deutsche Pressestelle wartet hier noch auf Antwort aus China.
Ein kompletter Ladezyklus dauert etwas über eine Stunde. Wie es der Zufall so will haben wir natürlich ein 65-Warp- und ein 65-Watt-Xiaomi-Netzteil in der Redaktion. Beide scheinen zu funktionieren, wenngleich die Ladezeit von 0 auf 100 Prozent sich gerade einmal auf 45 Minuten reduzierte. Also 15 Minuten weniger. Das wäre in der Tat enttäuschend, kann aber aktuell nicht final beantwortet werden, ob sich das mit einem Original-Netzteil noch positiv verändert. Zumindest verbaut Nubia keine zwei Akkuzellen wie die Konkurrenz, welche einen schnelleren Ladezyklus stark beeinflussen würden. Kabelloses Laden bietet das RedMagic 6 nicht.
Sicherheit und Software
Auf dem Nubia Gaming-Smartphone ist RedMagic OS 4.0 auf Basis von Android 11 vorinstalliert. Zeiten von einer Subventionierung über vorinstallierter Bloatware gehören auch bei Nubia der Vergangenheit an. Das Google Sicherheitsupdate ist am 16. Mai 2021 vom 1. März 2021. Monatliche Updates dürften also schon einmal ausfallen.
Der Sperrbildschirm lässt sich sowohl mit einem Fingerabdrucksensor unter dem Display und einem Gesichtsscan über die Frontkamera überwinden. Beides funktioniert schnell und zuverlässig. Bevor wir auf die Gaming-Eigenschaften des RedMagic 6 kommen, noch ein, zwei Worte zu der installierten Software, beziehungsweise Betriebssystem, was mir im Grunde schon den ganzen Test über unter den Fingernägeln brennt und zum Teil auch schon genannt wurde.
Die grauenhafte und zum Teil auch verwirrenden Übersetzungen. Bei Wörtern wie „Bildschirm-Neuladerate“, „Trägerrakete“ oder „Taste berühren“ wenn man die kapazitiven Schultertasten meint. Auch „Kleines Fenster hängt“ für schwebende Fenster wäre eigentlich lustig, wenn es nicht so traurig, beziehungsweise nervig wäre, weil man zum Teil nicht drauf kommt, was eigentlich gemeint sein kann. Auch werden häufig Texte abgeschnitten, da allen Anschein nach die deutsche Übersetzung etwas mehr Platz gebraucht hätte. Wer etwas in den Einstellungen sucht, wird bewusst auf eine falsche Fährte geführt- Niemand findet den Speicher unter Einstellungen/Wi-Fi-Einstellungen/Entwickleroptionen/Speicher. Auch hier ist die Fantasie dein bester Freund.
Zentraler Punkt der Software ist der „Game Space“. Dieser lässt sich ausschließlich über den auf der linken Seite oben positionierten Hardwareschalter einschalten. Eine App-Verknüpfungen haben wir nicht gefunden und ließ sich auch nachträglich nicht erstellen. Ist dieser Schalter erst einmal aktiviert, dann betritt der Besitzer eine neue Welt und bekommt den direkten Zugriff auf die kapazitiven Schultertasten mit einer Abtastrate von bis zu 400 Hertz und einer Reaktionszeit von 8,3 Millisekunden. Hier können Videoaufnahmen gestartet und gestreamt, die Kühlung kontrolliert, als auch speziell Makros erstellt werden, welche im Spiel durchaus Wettbewerbsvorteile bieten könnten. Ob hier die Anti-Cheat-Software anspringt wird man sehen.
Pro und Contra
Pro
- Hohe Bildwiederholrate
- 3,5 Millimeter Klinkenbuchse
- Starker Stereosound
- Dezentes Design
- kontinuierliche CPU-Leistung dank Lüfter-Kühlung
Contra
- Geringe Bildschirmhelligkeit
- Kein microSD-Karten Support
- Katastrophale Übersetzungen
- Lüfter zu laut
- Mittelprächtige Hauptkamera
Das Fazit des Nubia RedMagic 6 Gaming-Smartphone
Das Nubia RedMagic 6 ist ein Wolf im Schafspelz. Optisch eher unauffällig kann es dennoch mit seiner Ausstattung wie dem schnellen Snapdragon 888 und einem echten Hardware-Lüfter, der den Prozessor zu jedem Zeitpunkt kühl hält, sowie einer satten Speicherausstattung ab 12 GB RAM und 128 GB internen Programmspeicher für nur 599 Euro jeden Gamer überzeugen. Für 100 Euro mehr, gibt es die Pro-Version, welche optisch etwas mehr aus dem Rahmen fällt und sogar 16 GB RAM und 256 GB Speicher bietet.
Einer Bildwiederholrate von 165 Hertz, sowie sensitive Schultertasten in Abstimmung mit den vielen Optimierungen in der Gaming-Steuerzentrale „Game Space“, könnten den ein oder anderen spielerischen Vorteil im Online-Kampf gewähren.
Optimierung gibt es bei der verbauten Kamera, den Übersetzungen in die deutsche Sprache, als auch eventueller Hardware-Schultertasten, wie sie zum Teil die Konkurrenz schon bietet. Der Lüfter kann wenn er will richtig laut werden. Seine Aktivität bestimmt am Ende aber immer noch der Nutzer, wenngleich Messwerte durchaus seine Berechtigung dokumentieren.
Wer ein Smartphone für das pure Gaming sucht, das Fotografieren nicht zu seinen Hobbys gehört und das Nubia RedMagic 6 auch einmal im normalen Alltag nutzen möchte, wird bei dem günstigen Preis nur wenig Alternativen finden.
Test Nubia RedMagic 6
-
Hardware - 9.5/10
9.5/10
-
Verarbeitung - 8.6/10
8.6/10
-
Software - 8.3/10
8.3/10
-
Performance - 9.6/10
9.6/10
-
Kamera - 7.1/10
7.1/10
-
Akku - 9.4/10
9.4/10
-
Preis/Leistung - 8.4/10
8.4/10
Kurzfassung
Wer sich bewusst für ein Gaming-Smartphone entscheidet das technisch auf dem höchsten Niveau liegt und fotografieren eher eine untergeordnete Rolle spielt, wird mit dem 599 Euro günstigen Nubia RedMagic 6 nichts verkehrt machen.